Sturmbilanz im Kreis Viersen Was „Zeneyp“ im Kreis Viersen anrichtete

Kreis Viersen · Insgesamt 230 Einsätze im gesamten Kreis, aber keine Verletzten und Toten und keine höheren Sachschäden. Doch Sturm „Zeynep“ hinterließ auch im Kreis Viersen Spuren.

Was Sturm „Zeynep“ im Kreis Viersen anrichtete
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Foto: Feuerwehr

Sturmtief „Antonia“ rückt an: Der Deutsche Wetterdienst warnt vor teilweise schweren Sturmböen in der Nacht von Sonntag auf Montag sowie am Montag, 21. Februar: Von Sonntag, 22 Uhr, bis Montag, 3 Uhr, könnten kurzzeitig Orkanböen mit bis 120 Kilometern pro Stunde auftreten.

Die Stadt Viersen hat darauf reagiert, wie Sprecher Frank Schliffke mitteilte. „Die aktuellen Sperren von Friedhöfen und Sportanlagen bleiben bestehen.“ Im Laufe des Montags werde entschieden, ob diese freigegeben werden.

Die Bilanz von Sturmtief „Zeynep“ bis Samstagabend: rund 230 Einsätze im Kreis Viersen; allein in der Stadt Viersen waren es 50 Fahrten. Verletzt wurde niemand. Meist wurden Bäume beschädigt oder Dächer abgedeckt. Wegen eines Schadens durch den Sturm am Impfzentrum öffnete es am Samstag nicht.

Ab 18 Uhr am Freitag häuften sich im Viersener Stadtgebiet die Alarmierungen; bereits ab 16 Uhr unterstützten Kräfte der ELW-Gruppe und Erkundunsgfahrzeuge die Einsatzleitung; Sie fuhren die Einsatzstellen ab und legten fest, ob und wie die Feuerwehr helfen kann. An der Hammer Schanze versperrte ein großer Baum die einzige Zufahrt in das Wohngebiet und musste in mehr als zwei Stunden Arbeit zerlegt werden. Auf dem Gelände der LVR-Klinik stürzte ein großer Baum über die Straße und beschädigte weitere Bäume. In Dülken musste die Straße „Loosen“ gesperrt werden. Dort drohte ein Baum umzustürzen. 

In Schwalmtal wurden die Löschzüge Waldniel und Amern bis Sonntag  19 Mal alarmiert. Auch sie kümmerten sie hauptsächlich um umgestürzte Bäume und wie umgestürzte Bäume und herabfallende  Dachziegel. Am Sonntagmorgen versperrte am  Pletschweg  ein umgestürzter Baum die Zufahrtsstraße; er wurde zersägt und entfernt. Auch im Bereich Kockskamp versperrte ein umgestürzter Baum einen Gehweg, er wurde ebenfalls zersägt und entfernt.

Auch in Nettetal waren am Freitag und Samstag alle Löschzüge mit 127 Kräften und 27 Fahrzeugen 43 Mal im Sturm-Einsatz: Im gesamten Stadtgebiet stürzten Bäume um, versperrten Straßen und Gehwege. Lose Dachziegel und gelöste Dachpappen waren zu sichern.

Ähnlich sieht die Bilanz der Freiwilligen Feuerwehr Niederkrüchten aus. Am Samstag bis 21 Uhr wurde die 65 Kräfte aus allen drei Löschzügen 20 Mal alarmiert. Zumeist handelte es sich um umgestürzte Bäume und herabstürzende Dachziegel. Am Samstag musste ein Baum auf einem Campingplatz von einem Wohnwagen-Dach entfernt werden; auch das Dach des Bauhofs war beschädigt worden und musste gesichert werden.

In Brüggen meldet die Freiwillige Feuerwehr für das Wochenende 17  Einsätze. Neben zahlreichen umgekippter Bäumen oder herabgefallener Äste halfen die Wehrleute dabei, Dächer, Baustellenabsperrungen oder umherfliegender Gegenstände, wie ein Trampolin in Bracht, zu sichern. Die Straßen zum Weißen Stein und zur Borner Mühle mussten komplett gesperrt werden. Dort war der Bauhof der Gemeinde aktiv, um die Bereiche wieder befahrbar zu machen. In der Nacht von Freitag auf Samstag um 1.19 Uhr wurde  der Löschzug Brüggen  erneut alarmiert, um auf der B221 und der K20 zwei umgestürzte Bäume zu entfernen. Um 3.19 Uhr. wurde der Löschzug Bracht zum Weißen Stein alarmiert. Obwohl der Bereich seit den frühen Abendstunden gesperrt war, hatten Unbekannte die Absperrung entfernt und versucht, den Bereich zu passieren. Die Einsatzkräfte stellten die Straßensperren erneut auf.

Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW warnt  davor, die Wälder Stürmen zu betreten. Die Gefahr, durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste verletzt oder getötet zu werden, besteht weiter. „Viele Waldwege sind durch umgestürzte Bäume versperrt und nicht passierbar“, erklärt dessen Sprecher Michael Blaschke. 

Die quer über dem Weg liegenden Äste und Stämme seien eine große Gefahr. Er darüber klettere, begebe sich in Lebensgefahr. Ineinander verkeilte Äste und Stämme stünden häufig unter Spannung, die sich spontan oder durch das Überklettern lösen könne. Selbst dünne Stämme würden dann zu tödlichen Katapulten.

Durch den Regen der vergangenen Wochen sind laut Blaschke viele Waldböden aufgeweicht: „Wurzeln haben weniger Halt im aufgeweichten Boden und können auch nach dem Sturm leichter umfallen. Zahlreiche Bäume sind nach dem Sturm angeknackst oder liegen mit halb herausgerissenem Wurzelteller auf anderen Bäumen. In den Baumkronen verkeilte Äste können auch später noch hinabfallen.“ Grundsätzlich würde jeder auf eigene Gefahr den Wald betreten. Jederzeit sei mit waldtypischen Gefahren wie Wegeschäden, umstürzenden Bäume und herabfallenden Äste zu rechnen.

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