Hilfe mit Lebensmitteln in Schwalmtal Großer Andrang und große Ziele bei der Tafel

Schwalmtal · Genug zu tun haben die Ehrenamtler in Schwalmtal schon jetzt, um Bedürftige zu unterstützen. Trotzdem ist Neues bei der Tafel geplant.

 Die Schwalmtaler gibt die Lebensmittel an der Schulstraße  52 ab.

Die Schwalmtaler gibt die Lebensmittel an der Schulstraße  52 ab.

Foto: Ja/Proemper,Antje (proe)

Der Ukraine-Krieg hat auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Schwalmtaler Tafel vor neue Herausforderungen gestellt. Der Zulauf von aus der Ukraine Geflüchteten, die sich an der Schulstraße 52 bei der Tafel Lebensmittel holen, hat dazu beigetragen, dass immer mehr Menschen die Hilfe in Anspruch nehmen. Derzeit sind es rund 240  – so viele, dass die Tafel bereits Mitte Mai einen Aufnahmestopp verhängte und diesen jetzt bis auf Weiteres verlängert hat. Gleichwohl: Ein neu gewählter Vorstand unter dem Vorsitz von André Wuttke hat sich einiges vorgenommen, wie die Arbeit des Vereins optimiert und modernisiert werden soll.

„Wir sind dabei, in die Jugendarbeit einzusteigen“, sagt Wuttke. Will heißen: Bislang sind unter den ehrenamtlichen Helfern etliche ältere Menschen. Wuttke und der neue Vorstand möchten nun auch Jüngere für die Mitarbeit gewinnen, die je nach Aufgabe auch körperliche Fitness erfordert – etwa wenn Kisten mit Lebensmitteln verladen und transportiert werden müssen.

Nach dem Vorbild anderer Tafeln, mit denen sich die Schwalmtaler per Videokonferenz ausgetauscht haben, soll auch ein Computerprogramm eingesetzt werden, um die Formalitäten rund um die Essensausgaben effizienter zu verwalten und so Kapazitäten für andere Dinge freizubekommen. Und noch eine Perspektive sieht Wuttke. „Unsere Fahrzeuge fahren mit Benzin- oder Diesel, das ist angesichts der Kraftstoffpreise ein enormer Kostenfaktor. Gut ein Drittel unserer Kosten entstehen im Kfz-Bereich“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Das Ziel lautet daher, die Flotte auf Elektroautos umzustellen. Und Energiesparmaßnahmen in den Kühlhäusern für die Lebensmittel stehen auch noch auf der Agenda.

Neue Perspektiven will die Tafel aber auch ihren Nutzern eröffnen. „Eigentlich möchten wir ja keine Stammkunden haben, wir sähen es lieber, dass die Menschen aus ihrer schwierigen Situation herauskommen“, sagt Wuttke. Bei Klienten im Rentenalter sei das schwierig, aber bei jüngeren Menschen habe das womöglich Aussichten. Daher denkt die Tafel daran, in Kooperation mit Sozialarbeitern oder sozialen Einrichtungen Beratungsangebote für die Tafel-Klienten einzuführen.

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