Solingen Landtagskandidaten mit vielen Gemeinsamkeiten

Solingen · Viel Zeit bleibt den Kandidaten nicht, die Wähler zu überzeugen. Doch zur Diskussion mit den Landtagskandidaten gestern Abend im Forum der Volkshochschule waren ohnehin nicht die Unentschlossenen gekommen. So hatten alle Bewerber auf dem Podium ihre Anhänger im Publikum.

Auch wenn das Spektrum neben den Etablierten von SPD, CDU, Grünen und FDP auch die Kandidaten der Linken und der Piratenpartei umfasste, gab es in vielen Fragen durchaus Einigkeit, zum Beispiel beim Schlusswort von Moderator Stefan Kob, der alle aufforderte, am kommenden Sonntag zur Landtagswahl zu gehen.

Diese Wahl wollen SPD und Grüne gewinnen, wie ihre Kandidaten Iris Preuß-Buchholz und Reiner Daams unterstrichen. Einig waren beide, dass Solingen vom Stärkungspaket II des Landes Geld bekommen sollte, einig waren sie auch, dass der Schulkonsens keine Gleichmacherei bedeutet, sondern möglichst langes gemeinsames Lernen aller in einer Schulform ermöglicht. Zu den von der rot-grünen Landesregierung in ihrer 20-monatigen Amtszeit abgeschafften Studiengebühren will auch die CDU nicht zurück, wie deren Kandidat Arne Moritz unterstrich und sich dabei mit Jan Ulrich Hasecke von den Piraten und Bärbel Beuermann von der Linken einig war. Doch natürlich wurde in der Endphase des Wahlkampfes auch gestritten, zum Beispiel, wer schuld an der Verschuldung von Bund, Land und Städten ist.

Drängende Fragen im Publikum befassten sich mit der Zukunft der Jugend in Studium und Beruf, aber auch die Sicherheit nach den gewalttätigen Auseinandersetzung am 1. Mai. Dass es mit Schuldzuweisungen, wie sie in diesen Tagen von der SPD in Richtung des CDU-Oberbürgermeisters gingen, nicht getan ist, auch darüber herrschte Einigkeit. Den Extremisten von Pro NRW und den Salafisten erteilten alle Anwesenden eine deutliche Absage.

Wahlslogans nicht erkannt

Wie austauschbar die Wahlprogramme unterschiedlicher Parteien manchmal sein können, führte Stefan Kob zu Beginn der Diskussion mit einem kleinen Test vor. So erkannten die Vertreter von FDP, Linken und Piraten ihre eigenen Wahlslogans nicht wieder. "Wir kämpfen für Arbeitsplätze" oder "Solide Finanzen statt teurer Versprechen" sind eben Vorhaben, die bei allen Parteien auf den Wahlplakaten stehen könnten.

(RP/rl)
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