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Solingen Symphoniker in Wartestellung

Solingen · Am Anfang stand das Actori-Gutachten, in dem eine Münchener Unternehmensberatung verschiedene Szenarien für die Zukunft der beiden bergischen Orchester in Wuppertal sowie in Solingen und Remscheid aufzeichnete. Vorgestellt wurde das Gutachten, das zu 90 Prozent vom Land NRW finanziert wurde, am 2. Februar 2011.

Es sollte schnell Klarheit bringen zur Zukunft der Bergischen Symphoniker. Denn die Gutachter stellten seinerzeit unmissverständlich klar: Langfristig könnte den Kommunen von höherer Stelle untersagt werden, sich eigene Orchester zu leisten. So weit sollten es die Städte nicht kommen lassen, befanden die Gutachter, die ihre Vorschläge nicht allein unter finanziellen Gesichtspunkten betrachten wissen wollen. Man habe schon auch die kulturelle Vielfalt im Auge, wurde betont.

Schnell Klarheit gab es in der Folgezeit, dass das Sinfonieorchester der Stadt Wuppertal zu keinerlei Zusammenschlüssen bereit ist und mit dieser Einstellung auch Rückendeckung in Politik und Verwaltung genießt. Vor allem die von den Gutachtern errechneten Einsparungen, die erst nach 25 Jahren greifen und zunächst einmal Mehrkosten von 2,6 Millionen Euro verursachen, konnten die Wuppertaler nicht überzeugen.

Nachdem dieser Punkt geklärt war, rückte die "kleine bergische Lösung" in den Fokus. Sie sieht die Gründung einer Theater GmbH zwischen Solingen und Remscheid vor, in die das Orchester eingezogen wird. Beide Städte würden durch gemeinsame Disposition der Spielpläne und Gestaltung der Programme finanziell profitieren, es war von Einsparungen von 115 000 Euro für Remscheid und 82 000 Euro für Solingen die Rede. Dieses Geld könnte dem Orchester zukommen, doch dieser Vorschlag stößt in Remscheid auf keine Gegenliebe. Im Gegenteil. In der Nachbarstadt hat die Verwaltung jetzt vorgeschlagen, sich zum 31. Dezember 2013 aus dem gemeinsamen Vertrag mit den Bergischen Symphonikern ganz zu verabschieden. Ein Vorschlag, dem auch die Politik in der Nachbarstadt zu einem Großteil nicht abgeneigt ist.

Für die Bergischen Symphoniker bedeutet das: Nur noch in Solingen haben sie uneingeschränkte Rückendeckung, doch Solingen allein kann sich das Orchester nicht leisten. Vor diesem Hintergrund kommt erneut die Diskussion auf über eine Verkleinerung zum C-Orchester mit 56 Stellen. Für die Symphoniker und ihren Generalmusikdirektor Peter Kuhn befindet sich derzeit alles in der Schwebe. Erst in der jüngsten Kulturausschusssitzung am Montag in Solingen erneuerten Politik und Verwaltung ihr klares Bekenntnis zu den Symphonikern. Ansonsten aber heißt es in der Diskussion weiter: Ende offen.

(RP/rl)
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