Natur in Rommerskirchen Positive Signale für den Erhalt des Gillbachs

Rommerskirchen · In der Ratssitzung am Donnerstagabend in Rommerkirchen berichteten Bürgermeister Martin Mertens und Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert von einem überraschenden Sinneswandel bei Erftverband und RWE.

Der Gillbach soll am Leben gehalten werden.

Der Gillbach soll am Leben gehalten werden.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Die Zeit war schon weit fortgeschritten, der öffentliche Teil der Ratssitzung am Donnerstagabend in Rommerskirchen fast erledigt, da wartete Bürgermeister Martin Mertens noch mit einer dicken Überraschung auf. Und die unerwartete Nachricht, die er gemeinsam mit Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert den Politikern überbrachte, war eine gute. Denn der Erftverband, der wie RWE bislang stets eine Verantwortung für die Zukunft des Gillbachs strikt abgelehnt hatte, habe signalisiert, „dass wir es gemeinsam schaffen werden, den Gillbach weiterhin dauerhaft mit Wasser zu speisen“, wie Mertens einen Vertreter des Erftverbandes zitierte. Und Reimert meldete die Aussicht auf eine Lösung, „mit der alle leben können“, wie seitens des Erftverbandes verlautet habe.

Der Gillbach führt jetzt noch dank des Kühlwassers aus den Kraftwerken dauerhaft Wasser. Nach deren Aus droht der Wasserlauf in großen Teilen trocken zu fallen. Die Kommunen Rommerskirchen, Grevenbroich und Bergheim sehen RWE und Erftverband in der Pflicht, das Überleben des Wasserlaufs auch in Zukunft zu sichern, weil deren Eingriffe in die Landschaft das ursprüngliche Quellgebiet des Gillbachs stark beeinträchtigt hätten.

Der plötzliche Sinneswandel löste Freude und Hoffnung, aber auch Nachfragen aus. Katharina Janetta von den Grünen, die sich als Vorsitzende des Umweltausschusses besonders stark für den Erhalt des Gillbaches einsetzt, erkundigte sich nach den Gründen für den Kurswechsel. Bürgermeister Mertens mochte sich im öffentlichen Teil der Sitzung dazu nicht detailliert äußern, deutete jedoch an, dass der öffentliche Druck und der wachsende Unmut gegenüber RWE und Erftverband wohl nicht ohne Wirkung geblieben seien.

Anlass zu Euphorie besteht jedoch noch nicht. Bisher hat der Erftverband erst die Bildung eines Arbeitskreises mit Vertretern der betroffenen Kommunen zugesagt. Das erste Treffen soll laut Mertens nach den Osterferien stattfinden.

(ssc)
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