Urgestein der TG Neuss wird 85 Als Persönlichkeit nie im Vordergrund, aber stets dabei

Neuss · Lauf-Trainer, Kümmerer, Organisator, Funktionär – Hans-Peter Heinen von der TG Neuss vollendet am Montag sein 85. Lebensjahr. Zur Ruhe hat sich aber noch nicht gesetzt.

Für sein Lebenswerk erhielt Hans-Peter Heinen 2018 von Bürgermeister Reiner Breuer die Sportehrengabe der Stadt Neuss.

Für sein Lebenswerk erhielt Hans-Peter Heinen 2018 von Bürgermeister Reiner Breuer die Sportehrengabe der Stadt Neuss.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Es wäre eine interessante Aufgabe, auszutüfteln, wie viele Kilometer von ihm betreute Läuferinnen und Läufer in Trainings- und Wettkampfschuhen insgesamt zurückgelegt haben. Doch das dürfte selbst für einen Mathematiker eine kaum zu lösende Herausforderung sein, schließlich ist Hans-Peter Heinen seit mehr als fünf Jahrzehnten im Geschäft. Die Namen all derer, denen er in dieser Zeit mit Rat, Tat und Tipps beiseite gestanden, die er auf dem Fahrrad auf ihren Trainingsrunden im Stadtwald und auf der Erftrunde begleitet, für die er Startnummern in Wettkampfbüros abgeholt und die er im Ziel mit lobenden oder tröstenden Worten in Empfang genommen hat, dürfte vermutlich nicht einmal er selbst wissen. Nimmt man dann noch diejenigen hinzu, die auf von ihm präparierten Strecken beim Sommernachtslauf, beim Nikolaus-Cross und beim Neusser Triathlon gestartet sind, dürfte sich die Zahl schnell im sechsstelligen Bereich bewegen.

Es gibt also jede Menge potenzielle Gratulanten, wenn Hans-Peter Heinen am Montag (16. Januar) seinen 85. Geburtstag feiert. Auch wenn er altersgemäß inzwischen ein wenig kürzer tritt und nicht mehr bei jedem Wetter seinen Betreuer-„Pflichten“ nachkommt, zur Ruhe gesetzt hat sich der ehemalige Berufsschul-Lehrer keineswegs. Als Organisator prägte er über Jahrzehnte das leichtathletische Wettkampfgeschehen in der Quirinusstadt: Beim Sommernachtslauf war er von der Premiere 1983 an als technischer Leiter im Einsatz, den TG-Nikolauslauf rund ums Jahnstadion hat er quasi „erfunden“, und zum Triathlon mit Start und Ziel im Südpark lockte er in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die deutsche Elite der damals noch jungen Sportart an die Startlinie – darunter im gerade 60 Jahre alt gewordenen Wolfgang Dittrich, dem 1993 als erstem Deutschen beim Ironman auf Hawaii als Dritter der Sprung aufs Siegertreppchen gelang, den wohl prominentesten seiner Schützlinge.

Nicht zu vergessen sein von 1968 bis 1983 währendes Engagement im Stadtsportverband, zunächst als Sportwart, wo er die damals legendären Städtevergleichskämpfe mit Chalons organisierte, dann von 1976 an als Vorsitzender. So viel Engagement war der Stadt Neuss vor fünf Jahren die „Sportehrengabe“ wert, bereits 2009 hatte ihm der damalige Landrat Dieter Patt das Bundesverdienstkreuz mit den Worten verliehen: „Sie sind ein Vorbild durch Leistung und Persönlichkeit.“ Und dabei eines, das sich nie in den Vordergrund drängte – auf dem Führungs-Motorrad beim Sommernachtslauf, mit dem Megaphon beim Nikolaus-Cross oder auf dem Fahrrad entlang der Erftrunde aber stets dabei war.

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