Handball-Regionalliga Tränenreiches Déjà-vu für den TV Korschenbroich
Korschenbroich · Das Spitzenspiel der Handball-Regionalliga verlor der TV Korschenbroich wie schon im Hinspielgegen knapp. Nach dem 29:30 in Ratingen war die Enttäuschung bei den Gästen groß.
Mehr Spannung und Dramatik kann man von einem Topspiel kaum erwarten, wenn der Tabellenerste der Handball-Regionalliga vor 800 Zuschauern – darunter 250 Gästefans aus Korschenbroich, Trainer Jamal Naji vom Bundesligisten Bergischer HC und Co-Trainer Filip Mirkulovski vom Bundesligisten HSG Wetzlar – auf den Zweiten trifft. Am Ende verlor der TV Korschenbroich beim Ligaprimus Interaktiv Handball in Ratingen unglücklich mit 29:30 (16:15). Ähnlich bitter wie schon am ersten Spieltag, als der TVK im Hinspiel mit 24:25 das Nachsehen hatte.
„Diese Niederlage ist für uns natürlich sehr bitter“, betonte der Korschenbroicher Trainer Gilbert Lansen. „Wir haben darauf hin gearbeitet, in Ratingen zu gewinnen. Und zumindest eine Punkteteilung wäre meiner Meinung nach gerecht gewesen. Natürlich ist Ratingen jetzt im Vorteil, aber ich glaube, dass die Saison noch nicht entschieden ist. Wenn Ratingen patzt, müssen wir eben zur Stelle sein.“ Im Spiel erzielten die Gäste den ersten Treffer durch ihren Regisseur Mats Wolf. Bis Mitte der ersten Halbzeit gelang es dem TVK auch stets, einen knappen Vorsprung zu verteidigen. „Wir haben im Angriff immer wieder gute Lösungen gefunden und auch unsere Trefferquote war richtig gut“, so Lansen. Ab diesem Zeitpunkt kamen die Hausherren dann auf. Jonas Perschke und Hendrik Stock konnten sich in Eins-gegen-Eins häufig gegen die Korschenbroicher Abwehr durchsetzen. Und dann war da auch noch der Ex-Dormagener Ante Grbavac, mit elf Treffern erfolgreichster Werfer der Partie. „Ante hat teilweise aus 12 oder 13 Metern geworfen und die Bälle schlugen wie eine Granate in unserem Torwinkel ein, da kann ich auch den Torhütern keinen Vorwurf machen“, sagte der TVK-Trainer. Davon ließen sich die Gäste jedoch nicht beeindrucken, erzielten ihrerseits vier Tore in Folge und gingen mit 14:11 in Front. Die Hausherren erzielten aber kurz vor der Halbzeit noch den 15:15-Ausgleichtreffer, wobei die Gäste mit dem Pausenpfiff durch Maximilian Tobae abermals in Front gingen.
Nach dem Seitenwechsel gelang es keiner der beiden Mannschaften, sich vorentscheidend abzusetzen. Bei häufig wechselnden Führungen schenkten sie sich nichts, wobei sich Korschenbroich für seinen Aufwand nicht belohnte. Allein in der zweiten Halbzeit standen beim TVK neun technische Fehler zu Buche, und die Trefferquote ließ gegenüber dem ersten Spielabschnitt ebenfalls deutlich nach. Am Ende wurde es dann dramatisch. Ratingen ging knapp drei Minuten vor dem Abpfiff mit 30:29 in Front. Die folgenden Angriffe blieben beidseitig torlos, ehe es den Gästen vorbehalten war, die letzte Offensivaktion zu spielen. Lansen wechselte zu Gunsten eines siebten Feldspielers seinen Torhüter aus. Der Ball lief richtig gut durch die eigenen Reihen und Maximilian Eugler kam am Kreis zum Wurf. Er konnte die Chance zwar nicht verwerten, bekam aber in der letzten Sekunde der Partie einen Siebenmeter zugesprochen. Mannschaftskapitän David Klinnert scheiterte jedoch am Ratingener Torhüter Denis Karic. Anschließend saßen einige Gästespieler erschöpft, traurig und teilweise mit Tränen in den Augen auf dem Parkett.
„Letztlich waren es zwei Mannschaften auf Augenhöhe, die Werbung für den Handball in unserer Liga betrieben haben“, betonte Lansen. „Ganz toll war die Unterstützung unserer fantastischen Fans. Am Ende haben Kleinigkeiten das Spiel entschieden.“