Fußball-Landesliga Kleinenbroicher leiten Umbruch ein

Kleinenbroich · Noch steht die Rückrunde in der Fußball-Landesliga zwar bevor, doch die Teutonia vermeldet schon einen neuen Trainer für die nächste Saison. Norbert Müller hört im Sommer nach über acht Jahren auf, Peter Vieten übernimmt. 

 Christopher Roth (vorne) und Jonas Vincent Königs (l.) haben bei Teutonia Kleinenbroichlange lange mit Norbert Müller zusammengearbeitet. Nach der Saison übernimmt ein neuer Coach.

Christopher Roth (vorne) und Jonas Vincent Königs (l.) haben bei Teutonia Kleinenbroichlange lange mit Norbert Müller zusammengearbeitet. Nach der Saison übernimmt ein neuer Coach.

Foto: Dieter Staniek

Bislang ist die zweite Saison nach dem Wiederaufstieg in die Fußball-Landesliga für den SC Teutonia Kleinenbroich aus sportlicher Sicht ein einziger Albtraum. Personelle Dauersorgen haben dazu geführt, dass die Mannschaft unter der Leitung von Norbert Müller auf Platz 14 mit zwölf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer überwintert. Und wie die Vorbereitung bislang gelaufen ist, gibt es auch keine allzu große Hoffnung, dass es im zweiten Saisonabschnitt wesentlich besser wird. Eine Gemengelage, die in vielen Vereinen dazu führt, dass der Trainer vorzeitig gehen muss. Nicht so bei den Teutonen, deren Vorstand der Mannschaft in Peter Vieten zwar gerade einen neuen Coach vorgestellt hat, aber der soll erst ab Sommer einen Umbruch einleiten.

„Mit unserer sportlichen Situation hat der Trainerwechsel absolut nichts zu tun, wir wissen doch unter welche schwierigen Bedingungen Norbert Müller in der Hinrunde arbeiten musste“, sagt der 2. Vorsitzende Hans-Josef Kampers und ergänzt: „Norbert Müller hat hier acht Jahre tolle Arbeit geleistet. Wenn er gewollt hätte, hätten wir auch mit ihm weitergemacht.“ Wollte er aber nicht. Der Trainerroutinier trug sich schon länger mit Rückzugsgedanken und hatte den Verein auch darüber informiert. Doch nach der schon von Corona beeinflussten Aufstiegssaison und der ersten Landesliga-Spielzeit, die schon früh wegen der grassierenden Pandemie unter- und später abgebrochen worden war, kam er mit der Mannschaft überein, den gemeinsamen Weg so nicht beenden zu wollen. Eine Mannschaft, die er in der Rückrunde der Spielzeit 2013/14 übernahm und von dort an zusammen mit Co-Trainer Björn Linevondeberg und Betreuer Horst Wälzkes kontinuierlich weiterentwickelte. Eine große Rolle spielte dabei auch die personelle Kontinuität im Kader, da ist über die Jahre richtig etwas zusammengewachsen.

 Peter Vieten wird neuer Trainer in Kleinenbroich.

Peter Vieten wird neuer Trainer in Kleinenbroich.

Foto: FuPa

„Ende der Saison werde ich 66 Jahre alte, irgendwann muss es auch mal gut sein“, erklärt Norbert Müller. Er gesteht zwar ein, dass ihn auch die sportliche Situation wurmt, die höchstwahrscheinlich im Abstieg münden wird, dennoch ist er überzeugt davon, dass im Sommer der richtige Zeitpunkt für den Abschied für ihn und sein Trainerteam gekommen ist. „Es muss ein Neuanfang her und den kann nicht einläuten. Das habe ich entsprechend zeitig mitgeteilt“, sagt Norbert Müller, „deswegen habe ich Verständnis dafür, dass der Verein frühzeitig einen neuen Trainer präsentiert, um planen zu können.“ Sein Nachfolger wird der 45 Jahre alte Peter Vieten, der bislang nur Trainerposten im Mönchengladbacher und Viersener Raum bekleidete. „Wichtig ist für uns, dass der neue Mann ein Konzept hat, wie der Fußball in Kleinenbroich aussehen soll“, sagt der 2. Vorsitzende Hans-Josef Kampers, „und wir sind überzeugt, dass Peter Vieten als B-Lizenz-Inhaber den Jungs das vermitteln und sie begeistern kann.“ Zusammen mit dem neuen Coach wird aktuell fleißig an der Zusammensetzung der Mannschaft für die kommende Saison gearbeitet.

Zunächst will aber Norbert Müller alles dafür tun, dass er mit seiner Truppe ab Anfang Märze eine vernünftige zweite Saisonhälfte hinlegt. „Wir wissen, dass der Klassenerhalt kaum noch zu schaffen ist. Dennoch können wir uns so vorbereiten, dass wir eine zufriedenstellende Rückrunde spielen“, sagt Müller. Aktuell wird ihm das allerdings durch corona- und verletzungsbedingte Ausfälle erschwert. Hinzu kommt, dass sich Leistungsträger wie Pascal Juch und Chris Roth bis auf Weiteres ausgeklinkt haben, weil demnächst Nachwuchs ins Haus steht, und Ilias Hamdani länger ins Ausland geht. Wegen der Personalprobleme konnte bislang auch erst ein Testspiel stattfinden (3:0 gegen Rheindahlen), das nächste ist für Samstag (16 Uhr) in Lürrip geplant. Immerhin konnten ein Japaner und der Niederländer Haiko Engelen verpflichtet werden. Mit dem VfR Neuss wird noch über Sebastian Berndsen verhandelt. Dennoch, die letzten Monate von Norbert Müller in Kleinenbroich werden wohl keine leichten werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort