Leichtathletik Rätsel um Leistungseinbruch bei TSV-Athletin Tanja Spill

Dormagen · Beim Indoor Meeting in Dortmund wollte die Dormagenerin 800-Meter-Spezialistin eigentlich die WM-Norm angreifen, doch sie kam gar nicht im Ziel an. Ausführliche Untersuchungen sollen den Grund dafür ans Licht bringen.

 Tanja Spill nach dem Aus beim Rennen in Dortmund.

Tanja Spill nach dem Aus beim Rennen in Dortmund.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Eigentlich wollte Tanja Spill in anderthalb Wochen bei den Deutschen Hallenmeisterschaften antreten, um ihren Titel über 800 Meter aus dem Vorjahr zu verteidigen. Doch hinter diesem Vorhaben steht nach ihrem Auftritt beim Indoor Meeting in Dortmund am vergangenen Samstag ein dickes Fragezeichen. Dort wollte die 26-Jährige, die nur knapp an der Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Tokio gescheitert war, eigentlich versuchen, die Norm für die Hallen-WM zu knacken. Stattdessen kämpfte die Leichtathletin des TSV Bayer Dormagen schon kurz nach dem Start sichtbar um den Anschluss und beendete das Rennen auch gar nicht.

„Das hat uns völlig überrascht. Von ihrem Trainingsaufbau her hätte sie eigentlich richtig einen raushauen müssen. Aber Tanja hat gesagt, dass sie schon nach 200 Meter keine richtige Kontrolle mehr über ihre Beine hatte“, erklärt ihr Trainer Willi Jungbluth. Nach einem Trainingslager im portugiesischen Monte Gordo hatte Spill für ihr erstes 800-Meter-Rennen der Hallensaison in Karlsruhe noch eine ordentliche Zeit hingelegt (2:04,30 Minuten) und war danach in Erfurt sogar noch schneller gewesen (2:03,69 Minuten), doch schon in Erfurt waren ihr kurz vor Ende des Rennens plötzlich die Kräfte abhanden gekommen. Trotz unauffälliger Trainingseinheiten erwischte sie es in Dortmund nun noch viel früher. Weil sich das niemand beim TSV erklären kann, hat sich Spill am Montag und Dienstag am Olympiastützpunkt in Köln ausführlichen Untersuchungen unterzogen, um den Ursachen für die Leistungseinbrüche auf die Spur zu kommen. Die endgültigen Ergebnisse stehen noch aus. Trainer Willi Jungbluth hat die Hoffnung allerdings noch nicht aufgegeben, dass sein Schützling bei den nationalen Titelkämpfen starten kann: „Abwarten, es sind ja noch ein paar Tage bis dahin.“

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