2. Ringer-Bundesliga Die Aufstiegstorte hat der KSK schon geordert

Neuss · Mit einem Sieg im Topkampf der 2. Ringer-Bundesliga Nord in Lübtheen könnte Konkordia Neuss die Rückkehr ins Oberhaus perfekt machen.

 Hoch das Bein! Gegen Merken fehlte Magomedmurad Gadzhiev (r.), aber in Lübtheen ist der Punktegarant wieder für den KSK im Einsatz.

Hoch das Bein! Gegen Merken fehlte Magomedmurad Gadzhiev (r.), aber in Lübtheen ist der Punktegarant wieder für den KSK im Einsatz.

Foto: Andreas Woitschützke

Fatih Cinar könnte den Rechenschieber aus der Schublade hervorkramen, um auszurechnen, was mindestens passieren muss, damit seine Schützlinge schon am Samstag (19.30 Uhr) in der Hans-Oldag-Halle des RV Lübtheen die Rückkehr in die Erste Bundesliga perfekt machen. Doch so tickt der Sportliche Leiter des KSK Konkordia Neuss nicht. Und darum geht er mit dem in dieser Saison erst einmal bezwungenen Tabellenführer „All-in“, stellt klar: „Das ist für uns wie ein Finale. Unsere Priorität ist, als Meister aufzusteigen.“

Aus diesem Grund nimmt er das aktuell bestmögliche Personal mit in die Lindenstadt im Landkreis Ludwigslust-Parchim. „Wir wollen da gewinnen“, sagt er. Einfach wird das nicht. Denn die Ringer sind der ganze Stolz der weniger als 5000 Einwohner zählenden Landstadt in der Metropolregion Hamburg. „Das ist eine kleine Gemeinde, da sind regelmäßig 500, 600 Leute in der Halle“, weiß Cinar. Auch das größte Problem der Mecklenburger, nämlich die ewig langen Touren zu der im Westen der Republik residierenden Konkurrenz, fällt diesmal weg. Diese halben „Weltreisen“ nerven den Vorsitzenden Bert Compas sehr: „Das ist immer eine echte Strapaze.“ Er kann das beurteilen, sitzt er in der Regel doch selbst hinter dem Steuer. Zuletzt ging es ins mehr als 650 Kilometer entfernte Riegelsberg (Saarland). Dort lag Lübtheen nach fünf Kämpfen mit 3:11 zurück, gewann aber noch mit 17:15.

Bis nach Neuss waren es am 15. Oktober immerhin rund 450 Kilometer. Dass die Jungs von Trainer Jens-Peter Sievertsen trotz der deutlichen 8:19-Niederlage als Tabellenzweiter trotzdem wieder vom Aufstieg träumen dürfen, hat auch mit dem Absturz des AC Heusweiler zu tun. Der ehemalige Spitzenreiter war noch ungeschlagen durch die Hinrunde marschiert, hat von den vier Kämpfen der zweiten Serie aber drei verloren. In Neuss kamen die Saarländer mit 6:26 unter die Räder und am vergangenen Samstag setzte es im Derby beim ASV Hüttigweiler eine 15:16-Pleite.

Wie das in Lübtheen laufen soll, davon hat Cinar eine ziemlich klare Vorstellung: „Drei bis vier Kämpfe gehen an den Gegner, der Rest an uns.“ Ganz sicher nichts zu holen gibt es für den KSK bei den schweren Jungs: Zbigniew Baranowski, Dritter der in Budapest ausgetragenen Europameisterschaften, ist für die Neusser in 130 Kilogramm nicht zu gefährden – wenn der Pole denn im Kader steht. Und gegen den in Russland geborenen, international aber für Dänemark ringenden Europameister Turpal Bisultanov geht es in 98 Kilogramm für den wackeren Julian Lejkin nur darum, drei anstatt vier Punkte abzugeben. Wo auch immer sie eingesetzt werden, die für den Auswärtssieg nötigen deutlichen Siege sollen Simone Piroddu, Vasile Diacon, Deni Nakaev und Magomedmurad Gadzhiev einbringen, aber auch Aaron Bellscheidt und Arslanbek Salimov gehen mit guten Chancen auf die Matte. Cinar lachend: „Sie sollen uns in Lübtheen schon mal eine Torte fertig machen, damit wir hinterher zusammen feiern können.“

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