Tennis Bundesliga BW-Vorsitzender Savvidis: „Wir versuchen, unseren Spielern mehr zu bieten“

Neuss · Der Vorsitzende des Tennis-Bundesligisten TC BW Neuss spricht nach dem klaren Sieg in Gladbach im Interview über die Gründe für den vorzeitigen Klassenverbleib.

 Abraham Savvidis (r.) mit Botic van de Zandschulp.

Abraham Savvidis (r.) mit Botic van de Zandschulp.

Foto: Andreas Woitschützke

Durch den überzeugenden 5:1-Sieg beim Vorjahres-Vizemeister Gladbacher HTC hat der TC BW Neuss am Sonntag vorzeitig den Klassenverbleib in der Tennis-Bundesliga unter Dach und Fach gebracht. Sehr zur Freude des BW-Vorsitzenden Abraham Savvidis, der darin ein weiteres Zeichen für die positive Entwicklung im Verein sieht. Im Gespräch mit unserer Redaktion versprach er zudem, dass die Blau-Weissen auch im letzten Heimspiel der Saison ihren Fans noch mal Spitzentennis präsentieren wollen.

Herr Savvidis, wie ist die Stimmung im Verein mit Blick auf den vorzeitigen Klassenverbleib?

Savvidis Es ist eine Mischung aus Glückgefühlen, Erleichterung und Stolz. Glückgefühle, weil uns allen bewusst war, dass es in dieser starken Liga wieder sehr eng hätte werden können. Erleichtert sind wir, weil es geklappt hat, obwohl wir nicht alle Spieler so einsetzten konnten, wie es geplant war. Und Stolz herrscht, weil dann doch alles so aufgegangen ist, wie wir uns das vorgestellt haben. Mit unserem kleinen Budget im Vergleich zur Konkurrenz müssen wir viel mit anderen Faktoren wettmachen, etwa mit unserer Organisation und dem Umfeld, das wir bieten.

Wie ist denn so ein klarer Sieg beim Vorjahres-Vizemeister überhaupt möglich?

Savvidis Wir haben natürlich auch mitbekommen, dass die Gladbacher personelle Probleme hatten und haben alles versucht, um ein möglichst starkes Team auf die Beine zu stellen. Das ist uns gelungen, deswegen sind wir auch selbstbewusst nach Gladbach gefahren und waren über den Sieg nicht überrascht. Selbstverständlich war er aber nicht, umso schöner, dass es funktioniert hat.

Was sagt der vorzeitige Klassenverbleib unter den finanziellen Voraussetzungen von BW aus?

Savvidis Ich habe es schon oft so gesagt und es soll auch nicht überheblich mit Blick auf andere Teams wirken. Wir sind sicher nicht die Einzigen, aber wir haben einen besonderen Teamgeist entwickelt und machen aus unserem begrenzten Budget das Beste. Es hat sich gezeigt, dass wir auf die richtigen Spieler gesetzt haben. Und wir versuchen, den Spielern mehr zu bieten, als bei uns Geld verdienen zu können. Wir bieten ihnen eine gute Zeit, wenn sie für uns spielen und vermitteln ihnen, dass wir das auch gerne tun. Das schätzen die Spieler.

Wie wichtig ist das positive Bild der Bundesliga-Mannschaft für den Verein?

Savvidis Das ein wichtiges Mosaiksteinchen im Gesamtkonstrukt des Vereins, wenn es darum geht, Partner und Sponsoren zu finden, was immer schwieriger wird. Da müssen wir unsere Hausaufgaben machen, um ein gutes Gefühl zu erzeugen. Dazu gehören aber auch die Nachwuchsarbeit und der Breitensport. Zudem muss auch klarwerden, dass sich im Verein etwas tut. Da sind wir in Kooperation mit der Stadt auf einem guten Weg, Stichworte neue Hartplätze und Fitnessraum. Wir sehen das nicht isoliert, Bundesliga und Verein sind eins.

Wie sieht der nächste Schritt in Sachen Bundesliga aus?

Savvidis Da müssen wir uns bremsen. In unseren Herzen wollen wir am liebsten noch mehr erreichen, aber wir müssen demütig an die Sachen rangehen. Wir wollen weiter eine gute Rolle spielen, dafür tun wir alles. Die Zeichen sind gut, aber wir müssen weiter hart arbeiten.

Können Sie einen Topspieler wie Botic van de Zandschulp halten?

Savvidis Als ich ihm kürzlich geschrieben habe, um ihm alles Gute für die Turniere in den USA zu wünschen, hat er mir im Gegenzug mitgeteilt, dass er mit der Mannschaft mitfiebert und ihr den Klassenerhalt wünscht. Das zeigt, wie er tickt. Doch wir müssen realistisch sein. Sollte er sein Potenzial nutzen und in der Weltrangliste noch weiter nach oben klettern, wird es schwer. Dann könnte es sein, dass er andere Prioritäten setzen muss.

Ist denn jetzt die Luft raus oder können sich die Zuschauer auf das letzte Heimspiel am Freitag gegen Ludwigshafen freuen?

Savvidis Es ist nicht unser Stil, unter diesen Voraussetzungen mit einer Notbesetzung anzutreten. Wir wollen gutes Tennis zeigen, um mit unseren Fans einen gebührenden Saisonabschluss zu feiern.

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