Tennis-Bundesliga BW Neuss steht vor dem nächsten Derby

Neuss · Zuletzt erkämpften sich die Neusser in der Tennis-Bundesliga einen enorm wichtigen Punkt gegen den HTC BW Krefeld. Wenn es auch am Sonntag beim Gladbacher HTC etwas Zählbares gäbe, wären die Blau-Weissen glücklich.

 Am Franzosen Geoffrey Blancaneaux haben die Neusser in dieser Saison viel Spaß. Gegen Gladbach ist er am Sonntag wieder dabei.

Am Franzosen Geoffrey Blancaneaux haben die Neusser in dieser Saison viel Spaß. Gegen Gladbach ist er am Sonntag wieder dabei.

Foto: Andreas Woitschützke

Bei seinen Topspielern lief es für der TC BW Neuss in der aktuellen Saison der Tennis-Bundesliga mit Blick auf die Einsätze bislang alles andere als optimal. An sechs Spieltagen kam bislang nur der Niederländer Botic van de Zandschulp (ATP 26) zum Einsatz. Die beiden anderen Top-100-Spieler Benjamin Bonzi (ATP 51) und Alejandro Tabilo (ATP 71) mussten bisher aus unterschiedlichen Gründen passen. Davon ließen sich die Neusser allerdings nicht unterkriegen und sammelten auch dank ihres besonderen Mannschaftsgeistes immerhin fünf Punkte ein, die eine gute Grundlage sind, um an den letzten drei Spieltagen den Klassenverbleib unter Dach und Fach zu bringen. Zumal die Personalnöte der Blau-Weissen im Saisonendspurt ein Vorteil sein könnten. Denn während sie von Beginn an damit umgehen mussten, wird die Konkurrenz auch wegen der Hartplatzsaison in den USA mit den US Open Ende August als Höhepunkt jetzt davon heimgesucht. Das erhöht zum Beispiel die Chancen der Neusser auf etwas Zählbares beim nächsten Derby am Sonntag auswärts gegen den Gladbacher HTC.

Schon am vergangenen Wochenende wurden die Gladbacher von den Auswirkungen nach Amerika abgereister Spieler und Verletzungen hart getroffen. Während sich die Neusser in Krefeld nach einem 1:3-Rückstand daheim gegen Krefeld durch zwei Doppelsiege noch ein enorm wichtiges 3:3 erkämpften, geriet der GHTC beim TC Großhesselohe mit einer Rumpftruppe mit 1:5 unter die Räder. Und für Sonntag sind die Prognosen auch nicht gerade rosig. Die Topspieler Sebastian Baez, Albert Ramos, Daniel Altmaier, Tomas Etcheverry und Jiri Vesely stehen alle nicht zur Verfügung. Auch hinter dem Einsatz des Niederländers Tallon Griekspoor (ATP 44) steht nach einer Corona-Infektion noch ein dickes Fragezeichen. Laut GHTC-Teamchef Henrik Schmidt standen am Freitag nur der Spanier Adrian Menendez (ATP 396), der Tscheche Lukas Rosol (334) sowie die Doppelspezialisten Robin Haase (ATP-Doppel 46) aus den Niederlanden, früher auch mal in Neuss aktiv, Lokalmatador Tim Sandkaulen (ATP-Doppel 363) und Aleksandr Nedovyesov (ATP-Doppel 60) aus Kasachstan zur Verfügung. Mit Blick auf die Chancen gegen Neuss meint Henrik Schmidt: „Es hängt nun sehr davon ab, welchen Kader wir noch zusammenbekommen.“

Im BW-Lager sind die Planungen schon deutlich konkreter. Als Nummer eins wird der Franzose Geoffrey Blancaneaux (ATP 151) auflaufen, der den Neussern in dieser Saison als Neuzugang schon so viel Freude bereitete. „Seine Mentalität ist wichtig. Damit kann er in der Mannschaft Energie schaffen und die Zuschauer abholen“, sagt BW-Teammanager Marius Zay. Außerdem haben der Italiener Thomas Fabbiano (ATP 237) und der Franzose Antoine Hoang (ATP 478) fest zugesagt. Wer die vierte Position im Einzel bekleidet, steht noch nicht fest. „Da haben wir mehrere Optionen“, sagt Zay, der aber noch den Freitag abwarten wollte.

Auch der Teammanager der Neusser hat selbstredend mitbekommen, dass die Gladbacher weit davon entfernt sind, ihre beste Mannschaft aufbieten zu können. Dennoch bringt er dem Lokalrivalen großen Respekt entgegen. „Natürlich erhöhen sich unsere Chancen. Aber egal, wer beim GHTC spielt, verfügt über jede Menge Erfahrung. Da müssen wir schon alles reinwerfen, um etwas Zählbares mitzunehmen.“ Das wäre für BW enorm wichtig im Kampf gegen den Abstieg. Aktuell beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz zwar drei Zähler, was bei drei noch ausstehenden Spieltagen allerdings ein alles andere als beruhigendes Polster ist.

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