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Straberg · Im Frühjahr trat beim FC Straberg Berthold Mertes die Nachfolge von Josef Schoos als Geschäftsführer an. Der Journalist und ehemalige Sprecher der Nationalen Anti-Doping-Agentur ist seit Jahren im Walddorf zu Hause.

 Der Straberger Volkslauf, hier der neue Geschäftsführer Berthold Mertes (2.v.l.) beim Start des Halbmarathons 2014, feiert am Samstag nach den coronabedingten Absagen 2020 und 2021 sein Comeback.

Der Straberger Volkslauf, hier der neue Geschäftsführer Berthold Mertes (2.v.l.) beim Start des Halbmarathons 2014, feiert am Samstag nach den coronabedingten Absagen 2020 und 2021 sein Comeback.

Foto: Hammer, Linda/Hammer, Linda (lh)

Am Samstag war Berthold Mertes mal wieder im Moselstadion, berauschte sich gemeinsam mit rund 2700 Zuschauern in Blau-Schwarz-Weiß am 3:0-Sieg der gerade erst in die Regionalliga Südwest zurückgekehrten Fußballer von Eintracht Trier über den FC Astoria Walldorf. Die von den Römern im Jahre 16 vor Christus gegründet „Stadt des Augustus im Land der Treverer“ trägt er im Herzen. Doch zu Hause ist der ehemalige Kreisligakicker mit seiner Familie schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert im Rheinland – im Walddorf Straberg, um genau zu sein.

Und auch das hat ganz ursächlich mit seiner umfassenden Leidenschaft für den Sport zu tun. Die Laufrunde des damals noch als Chef vom Dienst beim bis 2010 in Neuss ansässigen Sport-Informations-Dienst (SID) beschäftigten Journalisten führte nämlich von seinem Wohnort Rosellen durch den Mühlenbusch ins nur sieben Kilometer entfernte Straberg. „Durchs Laufen habe ich den Ort erst kennengelernt“, bestätigt der Ausdauerathlet, für den Bestzeiten von 2:22,14 Stunden (Marathon) und 30:13 Minuten (10.000 Meter) zu Buche stehen. „Und 2001 haben wir da dann gebaut.“ Eine ziemlich kluge Entscheidung. Denn obwohl als Reporter bei elf Leichtathletik-Weltmeisterschaften, fünf Olympischen Spielen und der Fußball-WM 2014 an Auftritte auf ganz großen Bühnen gewöhnt, fühlt sich der 59-Jährige im nur rund 2800 Einwohner zählenden Idyll am Knechtstedener Busch „sauwohl.“ Und weil er dem rund 1100 Mitglieder starken FC Straberg eh seit mehr als zwei Jahrzehnten eng verbunden ist, musste er nicht lange überlegen, als ihm dessen Vorstand mit Frank Hofer und Christian Ehlert an der Spitze das Amt des Geschäftsführers antrug. „Die Entscheidung ist mir nicht schwergefallen. Das ist einfach ein toller Verein!“ Ende April nahm er auf der Jahreshauptversammlung das Votum der Mitglieder als Nachfolger von Josef Schoos an. Dass der für seine Verdienste um den Verein mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt Dormagen ausgezeichnete Funktionär den FC Straberg in 33 Vorstands-Jahren in jeder nur erdenklichen Art und Weise geprägt hat – Highlight seiner zwölf Jahre als Vorsitzender war der Bau des Kunstrasenplatzes mit Kunststoff-Laufbahn 2014 –, ließ Berthold Mertes mit großer Demut in sein neues Ehrenamt starten.

 Wechsel im Vorstand des FC Straberg: Berthold Mertes (r.) übernimmt als Geschäftsführer für Josef Schoos.

Wechsel im Vorstand des FC Straberg: Berthold Mertes (r.) übernimmt als Geschäftsführer für Josef Schoos.

Foto: Ingrid Federwisch

Den Klub, dem es im Jugendfußball tatsächlich gelungen ist, über alle Rivalitäten hinweg eine Spielgemeinschaft mit dem benachbarten FC Delhoven zu etablieren, sieht er gut aufgestellt. Daran wirkt auch sein Sohn Paul sehr aktiv mit. Dem 19-Jährigen gelangen in der vergangenen Saison der Kreisliga B satte 18 Tore in 19 Einsätzen. Der so treffsichere Sohnemann könne sich jedoch nicht vorstellen, „für einen anderen Verein als den FC Straberg zu spielen“, beruhigt der Papa. Den beschäftigt aktuell freilich vor allem der Straberger Volkslauf, der am Samstag (13. August) mit der 40. Auflage Jubiläum feiert. Und das in schwierigen Zeiten. „Die Laufszene hat sich drastisch verändert“, weiß er. „Auch der Termin so kurz nach den Sommerferien ist tendenziell nicht ideal. Ist so ein bisschen ein Versuchsballon, eine Wundertüte, wie es im nächsten Jahr weitergehen könnte.“ Obgleich ihm bewusst ist, dass die vorangegangenen Läufe beim Restart durch die Bank im Schnitt 30 bis 40 Prozent weniger Anmeldungen vorweisen konnten, stand eine abermalige Absage nie zur Debatte. „Man kann ja nicht einfach aufhören.“

Als einer der Väter des Trierer Silvesterlaufs weiß der dem Sport als Berater, Organisator & Moderator auch nach seinem Ausscheiden als Sportchef beim Bonner General-Anzeiger weiterhin untrennbar verbundene Wahl-Dormagener genau, wo die Probleme liegen. Aber der Organisator des Firmenlaufs (25. Mai), des Frauenlaufs (28. August) und des Flutlichtmeetings am 9. September (alle in Trier), bei dem im Vorjahr Konstanze Klosterhalfen deutschen Rekord und Gesa Krause Weltjahresbestzeit gelaufen waren, stellt sich ihnen. Frei nach dem Motto: Sport ist nicht alles, aber ohne Sport ist alles nichts.

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