Jugendhandball TSV spielt um den Einzug ins DM-Finale

Dormagen · Im Halbfinal-Hinspiel der Deutschen Meisterschaft müssen die A-Jugend-Handballer des TSV Bayer Dormagen bei den Rhein-Neckar Löwen ran.

 Christian Wilhelm spielte am Freitag mit den Profis des TSV Bayer Dormagen in Lübeck und muss am Samstag mit der A-Jugend im DM-Halbfinale bei den Rhein-Neckar Löwen ran.

Christian Wilhelm spielte am Freitag mit den Profis des TSV Bayer Dormagen in Lübeck und muss am Samstag mit der A-Jugend im DM-Halbfinale bei den Rhein-Neckar Löwen ran.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Nicht wenige Experten halten bei den A-Jugendlichen die Füchse Berlin Reinickendorf und die JSG Melsungen/Körle/Guxhagen für die besten Mannschaften in Deutschland. So gesehen sind die Duelle dieser beiden Topteams im Halbfinale schon das vorweggenommene Finale um die nationale Meisterschaft im Nachwuchs-Handball. Im Umkehrschluss heißt das indes nicht, dass die zweite Partie der Vorschlussrunde zwischen den Rhein-Neckar Löwen und dem TSV Bayer Dormagen am Samstag (Anwurf 16 Uhr) in Östringen von minderer Qualität ist.

„In Dormagen“, weiß Löwen-Trainer Daniel Haase, „wird gute Arbeit geleistet. Die haben vier bis fünf Spieler, die aktuell immer im Zweitliga-Kader sind. Das wird eine richtige Challenge.“ Der 38-Jährige kennt das Team der Rheinländer gut, war er doch über viele Jahre für die Talente von TuSEM Essen zuständig. In der Vorbereitung kreuzten die beiden Rivalen schon einmal die Klingen, Dormagen gewann mit drei Treffern Differenz. Daraus leitet David Röhrig freilich rein gar nichts ab. Obwohl der Trainer des TSV Bayer nach überstandener Corona-Erkrankung wohl erst nach Pfingsten aus der Quarantäne entlassen wird, hat er den Gegner in zeitfressender Detailarbeit am Bildschirm genau seziert. Seine wichtigste Erkenntnis: Während das Spiel des Viertelfinal-Konkurrenten SG Flensburg-Handewitt in erster Linie auf den Rückraum um Mikael Helmersson ausgerichtet war, sind die Löwen personell breiter aufgestellt. „Die haben jede Position doppelt, teilweise sogar dreifach besetzt“, hat Röhrig herausgearbeitet. Erschwerend kommt hinzu, dass die Analyse der beiden Partien im Viertelfinale gegen den TSV Allach nicht wirklich viel bringt, dafür war der Erstliga-Nachwuchs aus der Kurpfalz beim 36:25 und 38:20 einfach zu überlegen. Den vielleicht besten Akteur der Gastgeber kennt Röhrig aber aus dem Effeff: Der 17 Jahre alte Jugend-Nationalspieler Mathis Blum war erst Anfang März von Dormagen in die Metropolregion Rhein-Neckar gewechselt. Dort soll er in der 3. Liga und der A-Jugend zum Einsatz kommen. Das wurfgewaltige Ass aus dem Rückraum, das Röhrig nur allzu gerne am Höhenberg gehalten hätte, erzielte in den beiden Viertelfinalspielen satte 15 Tore.

Doppelt belastet sind beim TSV diesmal nur die körperlich so robusten Kreisläufer Aron Seesing und Christian Wilhlem, die mit den Profis am Freitag in Lübeck spielten und darum unter der Woche zwei Tage frei hatten. Lucas Rehfus und Sören Steinhaus sind dagegen nur für die A-Jugend im Einsatz. Inzwischen wurde auch das Rückspiel terminiert: Sonntag, 30. Mai, ab 17 Uhr im TSV Bayer Sportcenter. Gecoacht wird die TSV-Truppe in Östringen noch ein letztes Mal von Peer Pütz. Das ist gut so, denn am nächsten Wochenende wird der Co-Trainer von Dusko Bilanovic bei den Zweitliga-Männern und Sportliche Leiter im Nachwuchsbereich in seinem dritten Job als Coach der Dormagener B-Jugend benötigt. Die startet nämlich am Freitag ins „First-Four“-Turnier. Dabei kämpfen 16 Mannschaften, aufgeteilt in vier Vierergruppen, um den Einzug in die Endrunde. Und das funktioniert so: Dormagen empfängt zunächst den HC Bremen im Sportcenter. Gewinnen die Schützlinge von Peer Pütz diese Partien, treffen sie am Sonntag wiederum zu Hause auf den Sieger des zweiten Halbfinals HSG Handball Lemgo gegen den VfL Lübeck-Schwartau oder 1. VfL Potsdam (wird noch ausgespielt). Die vier Gruppensieger spielen dann im Final Four um den deutschen Meistertitel.

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