Galopp Preis der Stadt Neuss als Höhepunkt

Neuss · Los geht es am Sonntag mit den Rennen auf der Galopprennbahn am Hessentor in Neuss bereits um 10.50 Uhr. Letzter Start: 13.50 Uhr.

 Einer der Favoriten im Preis der Stadt Neuss: Mister Spock mit Alexander Pietsch.

Einer der Favoriten im Preis der Stadt Neuss: Mister Spock mit Alexander Pietsch.

Foto: Klaus-Joerg Tuchel

Veränderungen gehören auf den Galopprennbahnen zum Alltag. Die Besucher der Rennbahn in Neuss müssen sich zum Auftakt der Saison am Sonntag gleich mehrfach umstellen. Erster Start ist bereits um 10.50 Uhr und das siebte und letzte Rennen soll um 13.50 Uhr laufen. Es ist also noch viel Zeit für andere Aktivitäten. Der Termin wurde vom französischen Mehrheitspartner des deutschen Rennspors vorgegeben, denn die Live-Übertragungen nach Frankreich sichern durch die Provisionen der Wetteinsätze die Finanzierung der Rennen. Der Neusser Präsident Jan Antony Vogel: „Im Vergleich zu den Rennen an den Dienstagabenden im Herbst und Winter ist das für uns schon ein Fortschritt. Wir hoffen, dass wie zuletzt wieder viele Neusser den Weg auf die Rennbahn finden.“

Sportlicher Höhepunkt des „Audi-Quattro-Renntages“ ist der mit insgesamt 6000 Euro dotierte „Preis der Stadt Neuss“, der als vorletztes Rennen um 13.20 Uhr gestartet wird. Ein Repräsentant der Stadt wird die von der Stadt gestifteten Ehrenpreise an den siegreichen Besitzer, Trainer und  Jockey übergeben. Acht Pferde treten auf der 1500m-Distanz an. Dabei ist auch der achtjährige Wallach Mister Spock, den Ex-Champion Alexander Pietsch reitet. Das Pferd aus dem kleinen Stall von Selina Ehl aus Honzrath im Saarland hat am 29. Dezember 2018 um 14.25 Uhr in Neuss das letzte Rennen der alten Saison gewonnen.

Für Siege gibt es im Galopprennsport im darauffolgenden Rennen stets mehr Gewichte (in Form von Bleiplatten im Sattel) zu schleppen. Es dient der Herstelllung der Chancengleichheit, erschwert aber die Wiederholung des  Sieges. Zum Feld zählt auch der ebenfalls bereits achtjährige Hengst Cassilero mit Maxim Pecheur. Die Neusser Bahn ist sein Spezialkurs, zuletzt in Dortmund lief er nicht so toll. Im Gegensatz zum fünfjährigen Wallach Town Charter, den Lukas Delozier reitet und der wie zuletzt in Dortmund auch in Neuss wieder gewinnen kann.

Zwei andere Neuerungen betreffen  den Wetten-Bereich: Nach Jahrzehnten mit den Quotenangaben für 10 Euro Einsatz werden die Quoten jetzt für 1 Euro angezeigt. Also nicht mehr 20:10, sondern 2:1. Der deutsche Rennsport folgt damit dem internationalen Standard.

Höchst erfreulich für die Wetter sind die von den Rennvereinen nach jahrelang fehlender Einsicht und Sturheit endlich gekürzten Abzüge der bei vielen Nicht-Profis besonders beliebten Sieg- und Platzwetten (Rang 1-3). Bislang wurden von den Einsätzen 25 Prozent, jetzt nur noch 15 Prozent einbehalten. Schon bei den ersten beiden Renntagen in Dortmund waren deutlich erhöhte Quoten erkennbar. Viele Neulinge beginnen mit Versuchen bei den risikoloseren Platzwetten. Zum Vergleich: Beim Lotto liegen die Abzüge im Bereich von über 40 Prozent der Einsätze. Der Rennverein setzt Wett-Informanten ein, die sich auch im Bereich des beliebten Streetfood-Marktes mit seinen internationalen Köstlichkeiten aufhalten.

Eine zumindest in großen Teilen gute Nachricht gab es für die neun Veranstalter von Pferderennen in Nordrhein-Westfalen. Es handelt sich um die Galopprennbahnen in Köln, Düsseldorf, Dortmund, Krefeld, Mülheim/Ruhr und Neuss sowie um die Trabrennbahnen in Dinslaken, Gelsenkirchen und Mönchengladbach. Nach zähen Verhandlungen mit den dafür zuständigen Behörden in Düsseldorf sind jetzt die jahrelang gewährten ehemaligen Spiel-77-Mittel ausgezahlt worden. Der Maximalbetrag liegt bei 66.000 Euro pro Verein von den ursprünglich erhofften über 100.000 Euro.

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