Rudern Auch die Siegerehrung wird zum Kraftakt

Neuss · Die Frauen des Neusser Ruder-Vereins holen in Krefeld zum vierten Mal in Folge die Landesmeisterschaft im Doppelvierer.

 Landesmeisterschaften in Krefeld: (v.l.) Vera Spanke, Cosima Clotten, Olivia Clotten und Alina Stammen (alle Neusser RV) mühen sich tapfer lächelnd mit dem sperrigen Wanderpokal für die die schnellste Frauenbootsklasse ab.

Landesmeisterschaften in Krefeld: (v.l.) Vera Spanke, Cosima Clotten, Olivia Clotten und Alina Stammen (alle Neusser RV) mühen sich tapfer lächelnd mit dem sperrigen Wanderpokal für die die schnellste Frauenbootsklasse ab.

Foto: B. Spanke

Schön ist anders. „Bei Dauerregen und böigem Gegenwind war es schon unangenehm, aufs Wasser zu gehen, geschweige denn, ein Rennen zu fahren“, gab der beim Neusser Ruder-Verein für die Pressearbeit zuständige Benno Spanke zu. „Einige mussten gleich dreimal neue und vor allem trockene Sachen anziehen, um sich nicht direkt zu erkälten.“ Bei den Landesmeisterschaften in Krefeld war der NRV mit einem 15-köpfigen Aufgebot vertreten. Die Bilanz der Schützlinge des Trainergespanns Christian und Peter Stoffels: einmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze.

Im ersten Finale mit Neusser Beteiligung stiegen Cosima Clotten und Vera Spanke mit hohen Erwartungen ins Boot, kamen bei kräftigem Gegenwind als Leichtgewichte jedoch nicht ganz gegen die Kraft des Waltropper Doppelzweiers mit Franziska Kampmann, die seit zwei Jahren im schweren Frauendoppelvierer des DRV sitzt, und ihrer Schwester Theresa, Mitglied des Frauenachters bei der U23-EM, an und wurden „nur“ Zweite. Im Mixed-Vierer gelang ihnen zusammen mit Benjamin Nelles und Johannes Neubauer zwar die Revanche, dummerweise aber war diesmal der Vierer aus Krefeld schneller. Doch auch die zweite Silbermedaille glänzte hell. Für den Mixed-Achter hatten sich Alina Stammen, Louisa Sommerfeld, Olivia Clotten, Vera Spanke, Johannes Neubauer, Benjamin Nelles, Till Lubrich, Ben Goslich und Steuermann Lennart Böhl recht spontan zusammengetan. Elan, der mit Bronze belohnt wurde. Rang drei sprang auch für Cecilia Sommerfeld und Olivia Clotten heraus. Die Neusserinnen gaben sich im Finale des Juniorinnen-Doppelzweiers nur der Kettwiger RG (mit Lene Mührs, Clottens Bootskameradin im WM-Achter von Tokio) sowie dem überraschend schnellen Zweier aus Münster geschlagen. Während der Regen stärker wurde, fuhr Cecilia Sommerfeld nur 30 Minuten später gemeinsam mit ihrer Schwester Louisa im Frauen-Zweier „ohne“ als Zweite knapp zwei Sekunden hinter Krefeld ein starkes Rennen.

Im letzten Finalrennen mit Teilnehmern aus Neuss stand eine Titelverteidigung an: In den vergangenen drei Jahren hatte der Frauen-Doppelvierer des NRV jeweils Gold gewonnen. Zu Vera Spanke, Alina Stammen und Cosima Clotten stieg diesmal anstelle von Alex Höffgen ihre Vereinskollegin Olivia Clotten ins Boot. Trotz der sehr widrigen Verhältnisse vermochten sich die Vier deutlich durchzusetzen. Schon zur Hälfte der Strecke hatten sie die Konkurrenz distanziert. Der Rest war Formsache. Vera Spanke & Co. bauten den Vorsprung auf mehr als fünf Sekunden aus. Es folgten die Kettwiger RG und ETuF Essen im Kampf um die weiteren Medaillen. Das Tempo war so hoch, dass Waltrop, mit den Kampmann-Schwestern an Bord, nicht mehr aufs Treppchen fahren konnte.

„Eine besondere Kraftanstrengung war dann bei der Siegerehrung vonnöten“, wusste Benno Spanke schmunzelnd zu berichten.  Der Nordrhein-Westfälische Ruderverband hatte nämlich einen neuen Wanderpokal für die schnellste Frauenbootsklasse gestiftet. „Dieses Kunstwerk wiegt mindestens 30 Kilogramm“, vermutet Spanke. „So hatten unsere durchgefrorenen Leichtgewichte einige Mühen, dieses schwere Teil hochzustemmen.

Weitere Platzierungen: Johannes Neubauer und Benjamin Nelles belegten im schweren Männer-Zweier „ohne“ Platz fünf. Lennart Böhl, Till Lubrich, Frederic Trappen und Ben Goslich erreichten im Junioren-Doppelvierer ebenfalls den fünften Rang. Carolin Goslich, Robert Sommerfeld und Lennart Böhl zeigten in ihren Einer-Vorläufen gute Leistungen, konnten sich aber – teilweise sehr knapp – nicht für die Finalläufe qualifizieren.

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