2. Handball-Bundesliga Dormagen schließt die Hinrunde ab

Dormagen · Nur gegen Großwallstadt haben die Zweitliga-Handballer des TSV in der laufenden Saison noch nicht gespielt. Am Dienstag steigt die Nachholpartie im TSV-Bayer-Sportcenter.

Mislav Grgic (am Ball) kehrt zwar in den TSV-Kader zurück, doch hinter seiner Leistungsfähigkeit steht noch ebenso ein Fragezeichen wie hinter der von André Meuser (l.).

Mislav Grgic (am Ball) kehrt zwar in den TSV-Kader zurück, doch hinter seiner Leistungsfähigkeit steht noch ebenso ein Fragezeichen wie hinter der von André Meuser (l.).

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Während die meisten Konkurrenten am vergangenen Wochenende die Hinrunde der 2. Handball-Bundesliga abgeschlossen haben, ziehen der TSV Bayer Dormagen und der TV Großwallstadt am Dienstag nach. Das Anfang Dezember ganz kurzfristig wegen einer Krankheitswelle bei den Dormagenern abgesagte Duell der beiden Traditionsvereine wird ab 19.30 Uhr im TSV-Bayer-Sportcenter nachgeholt.

Und das in einer interessanten Konstellation: Ohne die Punkte aus den Spielen gegen das ukrainische Gastteam HC Motor Zaporozhye, die für Auf- und Abstieg keine Relevanz besitzen, sind beide Teams direkte Tabellennachbarn, weil sie in 17 Partien 16:18 Punkte gesammelt haben. Die Dormagener haben aktuell nur das hauchdünn bessere Torverhältnis (-3 zu -5) und stehen deshalb als Zwölfter einen Platz vor der Truppe aus dem bayerischen Unterfranken. Doch auch wenn die bisherige Leistungsbilanz fast identisch ist, so ist die Entwicklung beider Mannschaften genau entgegengesetzt. Denn die Großwallstädter, die in der vergangenen Saison ebenso wie Dormagen nur hauchdünn den Abstieg verhindern konnten, erwischten unter dem ehemaligen Weltklassespieler Igor Vori als neuem Trainer mit 10:4 Punkten aus den ersten sieben Spielen einen bärenstarken Start, bauten dann aber auch stark ab. Der TSV kam dagegen unter seinem ebenfalls neuen Trainer Matthias Flohr sehr mühselig in die Spielzeit, holte dann aber trotz fehlender Konstanz vor allem gegen Jahresende noch wichtige Punkte, um einen einigermaßen beruhigenden Abstand zwischen sich und die Abstiegszone zu bringen.

Der gegenläufige Trend bestätigte sich dann in den ersten Wochen des neuen Jahres. Nach dem überraschenden Abschied des in Großwallstadt überaus beliebten Igor Vori Mitte Januar aus persönlichen Gründen übernahm der Ukrainer Vyacheslav Lochmann das Traineramt, erlebte mit seiner Mannschaft voriges Wochenende aber ausgerechnet beim schon etwas abgeschlagenen Schlusslicht Wölfe Würzburg angesichts der 27:32-Niederlage den denkbar schlechtesten Jahresstart. Die Dormagener rappelten sich dagegen nach der (für die Tabelle unbedeutenden) Niederlage im vorgezogenen Rückspiel gegen Zaprozhye trotz riesiger Personalprobleme auf und fuhren am Freitagabend einem enorm wichtigen Auswärtssieg beim HC Empor Rostock ein, der sie letztlich sogar an den Großwallstädtern vorbeiziehen ließ. Klar, dass sich Matthias Flohr schon das Video der jüngsten TVG-Schlappe zu Gemüte geführt hat. Doch auch wenn er dort eine Mannschaft sah, „die kein gutes Spiel gemacht hat und sich hat verunsichern lassen“, hat er eine klare Botschaft für seine Spieler: „Wir sollten mit einem starken Großwallstadt rechnen, das mit Sicherheit etwas gutmachen will, und uns nicht in Sicherheit wiegen.“ Die Spielanlage mit einer 6:0- oder 5:1-Deckung in der Abwehr sei unter dem neuen Coach gleichgeblieben, vorne sorgen die Rückraumschützen Finn Wüllenweber und Adrian Kammlodt sowie der wendige Frieder Bandlow unterstützt von Mittelmann Mario Stark für Gefahr. Ein steter Unruheherd kann auch Linksaußen Florian Eisenträger sein. Probleme haben die Gäste allerdings auf der Torhüterposition, wo in Routinier Jan-Steffen Minerva und Youngster Julian Ohm aktuell zwei Fachkräfte verletzt ausfallen.

Zwischen den Pfosten haben die Dormagener zwar aktuell keine Sorgen, dennoch ist die Personalsituation weiterhin angespannt. Neben den Langzeitverletzten Artur Karvatski und Florian Träger fehlt weiter Kreisläufer Aron Seesing mit einem gebrochenen Daumen. Wieder auf der Bank sitzen wird der Rückraumlinke Mislav Grgic, wobei bei ihm ebenso wie beim angeschlagenen Sören Steinhaus und den Rekonvaleszenten Alexander Senden und André Meuser die Frage ist, wie es um die Leistungsfähigkeit bestellt ist. Zur Sicherheit werden auf jeden Fall die A-Jugendlichen Florian Boehnert und Jan-Christian Schmidt im Kader stehen, je nach personeller Entwicklung könnte noch ein weiterer Youngster hinzukommen. „Dass wir auch unter den aktuellen Bedingungen mithalten können, haben wir gegen Rostock gezeigt“, betont Matthias Flohr, ergänzt aber auch: „Das Spiel hat aber auch gezeigt, dass wir knallhart bestraft werden, wenn wir hinten zu nachlässig werden und vorne zu viele Fehler machen.“

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