Basketball Duell der Sorgenkinder an der Unterelbe

Neuss · Am Sonntag treffen in der 2. Basketball-Bundesliga Nord in Rist Wedel und der TG Neuss die aktuell erfolglosesten Teams aufeinander.

 Im in Allerheiligen ausgetragenen Hinspiel war Lisa Arz (am Ball) mit 13 Punkten und sechs Rebounds am Sieg der TG Neuss Tigers über Rist Wedel beteiligt. Nicole Egert (r.) legte acht Punkte, acht Rebounds und sechs Assists auf.

Im in Allerheiligen ausgetragenen Hinspiel war Lisa Arz (am Ball) mit 13 Punkten und sechs Rebounds am Sieg der TG Neuss Tigers über Rist Wedel beteiligt. Nicole Egert (r.) legte acht Punkte, acht Rebounds und sechs Assists auf.

Foto: WORO

Nach der bitteren 61:79-Niederlage in Allerheiligen hatte Asil Aydin mit Blick auf seinen ausgedünnten Kader fast drohend gesagt: „Wir freuen uns jetzt schon aufs Rückspiel.“ An jenem 16. Oktober ahnte der Trainer des mit vier blitzsauberen Siegen in die Saison gestarteten Aufsteigers Rist Wedel noch nicht, welch kolossale Durchstrecke er mit seiner Mannschaft bis Sonntag (16 Uhr), wenn es in der 800 Zuschauer fassenden Steinberghalle zum Wiedersehen mit den Tigers kommt, zu überstehen hat. Seither haben die Zweitliga-Basketballerinnen von der Unterelbe nämlich nur noch eine Partie gewonnen – und auch dieser Sieg, ein 102:96-Erfolg über Mitaufsteiger USV Jena am 23. Oktober, liegt Monate zurück.

Jahresübergreifend hat Wedel zwölf Spiele in Folge verloren und zählt damit wie die TG Neuss, die 2022 keine ihre bislang sieben Partien gewonnen hat, zu den großen Sorgenkindern der Liga. Durch die 56:71-Pleite Ende Februar im Kellerduell mit Grünberg (zuvor elf Niederlagen in Serie) ist Rist sogar auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht. Eine Entwicklung, die auch Tigers-Coach Rufin Kendall so nicht kommen sah, denn „das ist eine starke und erfahrene Mannschaft.“ Doch irgendwo hakt es immer. So fehlten beim Match in Neuss fast alle Leistungsträgerinnen. Die sollten am Sonntag indes auflaufen. Damit haben die Gastgeberinnen eigentlich alles, um in dieser Liga jeden Gegner in Gefahr zu bringen: Am Korb dürften die 1,90 Meter große Jessica Höötmann (19,2 Punkte im Schnitt) und die nur vier Zentimeter kleinere Laura Rahn (8,6) für die Tigers kaum zu kontrollieren sein. Sie fehlten im Hinspiel ebenso wie Kata Takacs (12,0), die ihre 1,85 Meter nicht nur an den Brettern, sondern auch bei Würfen aus der Distanz gewinnbringend einzusetzen weiß.

Ohne das „Wolkenkratzer-Duo“ auf dem Feld überimmt bei Wedel die extrem wuselige Guard-Reihe: Anna Suckstorff (9,5), Fee Zimmermann (8,1) und Marianna Byvatov (7,8), die im Hinspiel 25 Punkte erzielt hatte, sind an guten Tagen nur ganz schwer zu stoppen. Vor heimischem Publikum gewann die Neusserinnen letztlich nur, weil Wedels Youngsters gar nichts auszurichten hatten gegen die Physis von Lydia Baxter (28 Punkte), folglich das Rebound-Duell deutlich mit 28:50 verloren und ihnen, da nur zu sechst angetreten (dabei drei 16- und zwei 18-Jährige), zwischenzeitlich schlichtweg die Puste ausging. So ging das dritte Viertel mit 22:6 an die Tigers, die ihrerseits zwar ohne Centa Bockhorst und Jana Meyer auskommen mussten, aber noch auf die äußerst wertvollen Dienste von Maria Aftzi (noch kein Sieg ohne die in der Weihnachtspause zum USC Heidelberg gewechselte Griechin im Aufbau) und Inga Krings bauen konnten.

Rufin Kendall weiß ziemlich genau, was auf seine Schützlinge am Sonntag zukommt, hat sie auf den Kontrahenten im Abstiegskampf, den sie mit einem Sieg wohl (endlich) zu ihren Gunsten entscheiden würden, „so gut wir können“, vorbereitet. Lisa Arz ist wieder an Bord, „doch dafür fällt jemand anderes aus“, unkt der Trainer, dem etwa Jana Meyer frühestens in der Abstiegsrunde wieder zur Verfügung stehen würde. Den direkten Abstieg würden die Tigers mit einem Sieg in Wedel auf jeden Fall vermeiden.

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