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Kriminalität im Rhein-Kreis Neuss Corona macht Betrüger „kreativ“

Rhein-Kreis · Als würde die Corona-Pandemie nicht schon für genug Probleme sorgen, wird die besondere Situation auch noch von Kriminellen ausgenutzt, die sich auf betrügerische Weise bereichern wollen.

 Mit perfiden Maschen versuchen Kriminelle auch im Rhein-Kreis Neuss, Corona-Soforthilfen abzugreifen (Symbol-Bild).

Mit perfiden Maschen versuchen Kriminelle auch im Rhein-Kreis Neuss, Corona-Soforthilfen abzugreifen (Symbol-Bild).

Foto: dpa/Martin Gerten

Wie Polizeisprecherin Daniela Dässel auf Nachfrage mitteilt, gibt es im Rhein-Kreis Neuss aktuell mehr als 30 Anzeigen, weil finanzielle Corona-Soforthilfen illegal auf andere Konten gelenkt worden sein sollen. Betrüger beantragen dabei im Namen von bestimmten Firmen oder Kleinunternehmen finanzielle Unterstützung bei den Behörden – das Geld fließt im „Erfolgsfall“ jedoch auf ihr persönliches Konto. Die Vorgehensweisen sind dabei unterschiedlich, in jedem Fall jedoch perfide.

Doch auch mit anderen dreisten Maschen haben Kriminelle im Rhein-Kreis Neuss bereits ihr Glück versucht. In einem Fall gab sich eine unbekannte Frau als Mitarbeiterin des Kreis-Gesundheitsamtes aus und fragte eine Seniorin am Telefon, ob sie Geld zuhause habe. Dies müsse aufgrund der Coronavirus-Pandemie nämlich desinfiziert werden und dafür wolle sie vorbeikommen. Der Betrug blieb allerdings im Versuch stecken. Das Gesundheitsamt des Rhein-Kreises teilt mit, dass Mitarbeiter, die gegebenenfalls in „Corona-Angelegenheiten“ Kontakt zu Bürgern aufnehmen, niemals nach persönlichen Daten – zum Beispiel Kontoverbindungen – fragen werden. „Es gab aber auch schon den Fall, dass versucht wurde, Schutzmasken an der Haustür zu Wucherpreisen zu verkaufen“, sagt Daniela Dässel.

Karin Kilb, Seniorenbeauftragte der Stadt, hat einen Betrugsversuch unter dem Deckmantel des Coronavirus bereits am eigenen Leib erfahren. „Mir wollte jemand am Telefon ein Medikament verkaufen, das mich angeblich vor dem Virus schützt“, sagt sie. Auf das Angebot sei sie selbstverständlich nicht eingegangen. Grundsätzlich sei es jedoch so, dass Senioren in solchen Situationen leichter zu „übertölpen“ seien, als jüngere Menschen: „Sie verstehen es oft leider zu spät, wenn sie übers Ohr gehauen werden“, sagt Karin Kilb.

Zuletzt warnte die Stadt auch vor falschen Corona-Helfern, die Senioren ansprechen, um angebliche Unterstützung anzubieten. Die Stadt weist jedoch darauf hin, dass keine offiziellen „Corona-Helfer“ unterwegs sind und Senioren direkt kontaktieren. Wer von fremden Personen angesprochen wird, sollte auf die angebotene Hilfe nicht eingehen und die Polizei verständigen.

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