Oldtimer-Festival auf Schloss Dyck Classic Days aufs nächste Jahr verschoben

Grevenbroich · Eines der größten europäischen Oldtimer-Festivals ist wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Die 15. Classic Days werden erst im nächsten Jahr stattfinden. Ein weiterer herber Schlag für die Stiftung Schloss Dyck.

 Mit bis zu 45.000 Besuchern und 7500 Fahrzeugen zählen die Classic Days zu den größten Oldtimer-Festivals in Europa. Wegen der Corona-Pandemie wird die 15. „Jubiläums“-Ausgabe auf 2021 verschoben.

Mit bis zu 45.000 Besuchern und 7500 Fahrzeugen zählen die Classic Days zu den größten Oldtimer-Festivals in Europa. Wegen der Corona-Pandemie wird die 15. „Jubiläums“-Ausgabe auf 2021 verschoben.

Foto: Classic Days

Die 15. Auflage der Classic Days sollte etwas Besonderes werden, eine Art Jubiläumsfest. Und deshalb haben sich die Organisatoren um Marcus Herfort besonders angestrengt und unter anderem 15 bekannte Filmautos aus aller Welt geordert – von Michael Keatons Batmobil bis zum Original-Herbie aus dem Disney-Klassiker „Ein toller Käfer“. Doch diese und rund 7500 weitere historische Fahrzeuge werden nicht kommen. Zumindest nicht 2020. Denn das Oldtimer-Festival, das zu den größten Europas zählt, ist am Freitag wegen der Corona-Pandemie aufs nächste Jahr verschoben worden. „Das tut weh“, sagt Herfort.

Bis zum 31. August sind Großveranstaltungen nicht erlaubt. Dass die Classic Days in diese Kategorie fallen, liegt auf der Hand – bei 35.000 bis 45.000 Besuchern, die alljährlich das Spektakel besuchen. Um wirtschaftlichen Partnern und Sponsoren genügend Planungssicherheit zu geben, wurde das große Oldtimer-Treffen exakt 76 Tage vor dem geplanten Start auf 2021 verlegt. „Eine Verschiebung ist alternativlos – wir begreifen sie aber optimistisch: Als Chance, mit noch mehr Vorfreude auf den 6. bis 8. August kommenden Jahres zu blicken“, sagt Herfort.

Seit ihrer Gründung spielen die Classic Days viel Geld in die Kasse der Stiftung Schloss Dyck; die Einnahmen tragen dazu bei, die historischen Anlagen zu erhalten. „Wir haben bereits alle Frühjahrs-Veranstaltungen absagen müssen, mit dem Verschieben der Classic Days erleben wir nun einen weiteren herben Schlag“, sagt Stiftungsvorstand Jens Spanjer. Und zurzeit sei ungewiss, ob Großveranstaltungen wie das Lichterfest, der Schloss-Herbst und die -Weihnacht stattfinden dürfen. Die Stiftung generiert rund 60 Prozent ihrer Einnahmen aus den Eintrittsgeldern der jährlich etwa 300.000 Besucher – „das wird ein großer Brocken sein, der uns am Ende fehlt“, befürchtet Spanjer.

Der Vorverkauf für das Oldtimer-Festival sei vielversprechend verlaufen: „Wir lagen schon 25 Prozent über dem Vorjahreswert“, berichtet Marcus Herfort. Die bereits erworbenen Eintrittskarten und auch die beliebten VIP-Pakete behalten ihre Gültigkeit für die nächste Ausgabe des Festivals. Um weiter handlungsfähig zu bleiben, haben die Organisatoren unter dem Motto „Wir sind Classic Days“ einige Unterstützungs-Aktionen gestartet – sie verkaufen Fan-Tickets und Aktien, die 2021 als Dividende einen der begehrten, weil limitierten Schlüsselanhänger in Aussicht stellen. Darüber hinaus wird den Oldtimer-Freunden das Angebot gemacht, für 25 Euro ein Foto ihres Autos in Großformat ausdrucken zu lassen, damit es als Pappkamerad auf der Picknick-Wiese des Schlosses ausgestellt werden kann. Genügend Interessierte vorausgesetzt, wird somit in diesem Sommer zumindest ein Hauch von Classic Days um die alten Gemäuer wehen. „Den Fortschritt werden wir auf Facebook dokumentieren“, sagt Vereinsvorstand Herfort.

Die Organisatoren mussten in den vergangenen Tagen nicht nur Fans, Clubs und Sammler auf 2021 vertrösten, sondern auch nationale und internationale Museen, die sich das erste August-Wochenende in ihren Terminkalender eingetragen hatten. „Das Verständnis war groß“, meint Herfort. Das für diesen Sommer geplante Programm könne eins zu eins für das nächste Jahr übernommen „und sogar noch erweitert werden“.

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