IG Metall Düsseldorf-Neuss Homeoffice kommt bei Großteil der Arbeitnehmer gut an

Rhein-Kreis · Blitzumfrage der IG Metall zu mobilem Arbeiten und Homeoffice stellt hohe Zufriedenheit bei Arbeitnehmern fest. Doch es gibt Regelungsbedarf.

 Karsten Kaus, Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf-Neuss.

Karsten Kaus, Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf-Neuss.

Foto: IG Metall

Die IG Metall Düsseldorf-Neuss hat eine Blitz-Umfrage unter ihren Mitgliedern zu den Themen mobiles Arbeiten und Homeoffice durchgeführt. In der Corona-Pandemie hat das mobile Arbeiten erheblich zugenommen. Die Umfrage, an der sich rund 640 Beschäftigte beteiligt haben, bestätigt den Anstieg der Arbeit im Homeoffice.

Waren vor der Pandemie nur rund 43 Prozent der Befragten im Homeoffice tätig, so gaben laut Mitteilung der IG Metall jetzt 76 Prozent an, dass sie während der Pandemie von zu Hause gearbeitet haben. Auch der Anteil derjenigen, die ihre gesamte Arbeitszeit von zu Hause aus arbeiten stieg von fünf auf 68 Prozent an. 71 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass sie mit der neuen Situation im Homeoffice sehr gut zurechtgekommen sind. Karsten Kaus, Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf-Neuss: „Die hohe Zufriedenheit zeigt, dass sich viele Beschäftigte ein neues Gleichgewicht zwischen mobiler Arbeit und Arbeit im Betrieb wünschen. Hauptgründe dafür sind die Zeitersparnis durch den Wegfall von Pendelzeiten, die bessere Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf sowie ein geringeres Stressgefühl, weil die Arbeit ungestörter erledigt werden kann.“ Die Befragung zeige aber auch, dass es Regelungsbedarfe gebe.

So gibt laut Kaus ein Viertel der Befragten an, dass sie zu Hause länger arbeiten beziehungsweise dass sie keinen geeigneten Arbeitsplatz haben. Ein Drittel sagt, dass die Arbeitsgeräte nicht ausreichend sind und bemängelt die höheren Kosten durch Internet, Strom oder Telefon. Kaus: „Gute Ergonomie, ein angemessener Arbeitsplatz und hochwertige technische Ausstattung sind wesentliche Voraussetzungen für gute, effektive und gesunde Arbeitsbedingungen. Hier braucht es Regelungen, die die Kosten dafür nicht auf die Beschäftigten abwälzen.“ Es brauche Wahlmöglichkeiten und klare Regeln fürs Homeoffice, außerdem müssten bei mobiler Arbeit Arbeitszeiten erfasst, Ruhezeiten eingehalten und Nichterreichbarkeitszeiten definiert werden. Erfreulich sei, dass ein Drittel der Befragten sage, dass es zu den Themen bereits Regelungen in ihrem Betrieb gebe. „Dieser Anteil muss aber noch deutlich höher werden. Ein gutes Beispiel für Rahmenbedingungen bietet der Tarifvertrag zum Mobilen Arbeiten in der Metall-und Elektroindustrie“, meint Kaus.

Zudem, so der Gewerkschafter weiter, müsse die Politik ihre Anstrengungen deutlich erhöhen und eine gute Betreuungsstruktur für Kinder erreichen. Die Befragung zeige nämlich deutlich, dass Arbeiten und Kinderbetreuung oder Unterricht gleichzeitig nicht funktioniere und vor allem zu Lasten von Frauen gehe.

(NGZ)
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