Nachruf Der Kampf „Heinemanns“ ist zu Ende

Büttgen · Heinz Schorn war der erste Deutsche Meister der Radsportabteilung des VfR Büttgen.

 Zeitfahren über 500 Meter bei den Landesverbandsmeisterschaften am 29. Juni 1970: (v.l.) Willi Belgo, Friedhelm Kirchhartz (1.), Heinz Schorn (2.), Wolfgang Schäffer (3.) und Gerd Klucken.

Zeitfahren über 500 Meter bei den Landesverbandsmeisterschaften am 29. Juni 1970: (v.l.) Willi Belgo, Friedhelm Kirchhartz (1.), Heinz Schorn (2.), Wolfgang Schäffer (3.) und Gerd Klucken.

Foto: VfR

Und plötzlich ist es vorbei. Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt hat sich Heinz Schorn, für alle, die ihn kannten, nur der „Heinemann“, für immer verabschiedet. Mit 68 Jahren  – nur wenige Tage nach dem Tod seiner im Krankenhaus liegenden Mutter (92).

Doch Friedhelm Kirchhartz, der wie kaum ein Zweiter für den Radsport nicht nur in Büttgen steht, erinnert sich an den 1952 an der Jülicher Landstraße geborenen Neusser: „Er war der erste Deutsche Meister der Radsportabteilung des VfR Büttgen. Heinemann hat seinen Nachfolgern 1968 mit seinem Sieg bei den Deutschen Jugendmeisterschaften auf der Straße in Fraulautern die Tür für viele weitere deutsche und internationale Titel, einschließlich Weltmeistern und Olympiasiegern, geöffnet.“ Er war damit Wegbereiter für die von Trainer Franz Hünerbein eröffnete Meisterschmiede des Vereins im Radsportdorf Büttgen. Zusammen mit Friedhelm Kirchhartz, Hans Gerd Hünerbein und Rudi Michalsky wurde Schorn 1970 noch mal Deutscher Juniorenmeister im Vierer auf der Bahn in Oberhausen/Baden. Das letzte Hurra einer sportlichen Karriere, die so vielversprechend begonnen hatte, denn schon ein Jahr später war nach einem Unfall Schluss. Eine Form von Tragik, die ihn stets und überall umgab. „Heinemann war ein sehr sensibler und empfindsamer Mensch, der sein ganzes Leben mit sich und seiner Rolle in dieser Welt gekämpft hat“, bestätigt Kichhartz. Gleichzeitig habe er vor Vitalität förmlich gesprüht, „hatte eine „humorvolle, unterhaltsame, aber manchmal auch sehr impulsive Art. Immer etwas exzentrisch, sozusagen ein bunter Hund.“ Darüber hinaus ausgestattet mit außergewöhnlichen Talenten. Kirchhartz: „Er konnte Klavier spielen – frei und ohne Noten, einfach so.“ Trotzdem sei er dem Radsport und alten Radsportkollegen immer verbunden geblieben. „Er hat sie in ganz Deutschland besucht und mit ihnen über Vergangenes und Gegenwärtiges geplaudert.“ Für ihn und die Radsportabteilung des VfR Büttgen steht darum fest: „Wir werden Heinemann, so wie er nun einmal war, in guter Erinnerung behalten.“

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