Kampagne in Neuss Tanzende Paare für mehr Verkehrssicherheit

Neuss · Manch einem Verkehrsteilnehmer werden sie bereits aufgefallen sein: Orangefarbene Figuren, die am Straßenrand aufgestellt wurden und offensichtlich gerade einen heißen Tanz aufs „Parkett“ legen.

 Mit diesen Figuren wird für mehr Respekt im Straßenverkehr geworben.

Mit diesen Figuren wird für mehr Respekt im Straßenverkehr geworben.

Foto: Stadt Neuss

Wer denkt, dass es sich bei diesen Aufstellern – aktuell stehen sie unter anderem an der „Deutsche Straße“ – um eine kreative Werbung für eine Tanzschule handelt, der liegt falsch.

Dahinter steckt vielmehr eine Kampagne der Stadt für mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Den Hintergrund erklärt die Stadt wiefolgt: Beim Tanzen gebe es keine Gewinner oder Verlierer. Das Vergnügen stelle sich nur ein, wenn alle mitmachen. Genauso sei es im Straßenverkehr, dort hätten allerdings einige Menschen nur ihren eigenen Vorteil im Sinn, wodurch große Unfairness entstehen könne – unnötigerweise.

Die Stadt strebt nun ein neues und respektvolles Miteinander im Straßenverkehr an. Da das nicht „von oben“ verordnet werden könne, habe sie sich deshalb für das Bild vom Tanz entschieden. Der Tenor: Beteiligen sich alle Verkehrsteilnehmer am gemeinsamen „Tanz der Straße“, entsteht Zufriedenheit für alle. „Wenn man in einem vollen Ballsaal nicht Rücksicht nimmt und aufeinander achtet, hat keiner mehr Freude am tanzen“, sagt der Beigeordnete Christoph Hölters in einer gemeinsamen Videobotschaft mit Bürgermeister Reiner Breuer. Diese These könne man auch auf den öffentlichen Raum, also Straßen, Wege und Plätze übertragen.

Mit der Kampagne sollen Verkehrsteilnehmer erfahren, dass ihr individuelles Verhalten wesentlich das Gesamtklima auf der Straße bestimmt. Zudem sollen sie Lust darauf bekommen, künftig aktiv an einem positiven Miteinander mitzuwirken. Schließlich will die Kampagne die vielen Menschen würdigen, die von sich aus schon seit langer Zeit auf Respekt und Miteinander im Straßenverkehr achten.

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde auf den ursprünglich geplanten interaktiven Start der Kampagne mit zahlreichen Aktionen im öffentlichen Raum verzichtet. „Die Idee wurde aber nicht aufgegeben“, sagt Hölters. Schließlich sei das Thema Sicherheit immer ein aktuelles. Darum wurde die Kampagne jetzt in kleinerem Umfang an zwei ausgewählten Standorten gestartet. Die aufgestellten unbeweglichen, aber auffälligen Tanzpaare in Lebensgröße wecken am Straßenrand Neugierde und verbreiten die Botschaften der Kampagne: Werde „dezenter Taktgeber im Tanz der Straße“ und „Danke, dass Du im Straßenverkehr auf den richtigen Rhythmus achtest“. Neben der „Deutsche Straße“ – zwischen dem Alten Stadtgarten und den Bahngleisen, wo sie an die dort gültige Tempo-30-Regelung erinnern – ist ein Aufsteller im Stadtteil Allerheiligen zu finden und fordert entlang der verkehrsberuhigten Bereiche Am Linckhof zu mehr „Tanz der Straße“ in den dortigen „Ballettsälen“ auf. Weitere Infos unter www.tanz-der-strasse-neuss.de. jasi

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