Polizeieinsatz in Radevormwald Razzia gegen Waffenhandel – auch in Radevormwald

Radevormwald · Unter Federführung der Staatsanwaltschaft Arnsberg wurde die Wohnung eines Beschuldigten in Rade durchsucht.

 Eine der Schusswaffen, die am Mittwoch bei den Razzien in verschiedenen Städten gefunden wurde.

Eine der Schusswaffen, die am Mittwoch bei den Razzien in verschiedenen Städten gefunden wurde.

Foto: Polizei Hagen

(s-g) Bei einer Reihe von Razzien im Kampf gegen illegalen Waffenhandel sind am Mittwoch in mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen Wohnungen, Häuser, Werkstätten und Firmengelände untersucht worden – auch in Radevormwald. Das teilte die Polizeipräsidium in Hagen mit. Federführend war die Dienststelle zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität.

„In Radevormwald ist die Wohnung eines Beschuldigten durchsucht worden“, teilte Thomas Schmelzer, der ermittelnde Staatsanwalt aus Arnsberg, auf Anfrage unserer Redaktion mit.

Allerdings scheint die Bergstadt nur am Rande der Ermittlungen aufzutauchen. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht vielmehr der 47-jährige Mitarbeiter eines Unternehmens im Sauerland, das Sportwaffen herstellt. Dieser Hauptbeschuldigte soll rund 150 Waffen unter der Hand in Umlauf gebracht haben. Er sitzt bereits seit einigen Monaten in Haft und hat gestanden.

 Neben der Razzia in Radevormwald fanden auch in Dortmund, Lünen, Menden, Duisburg und Wilhelmshaven Durchsuchungen statt. Zudem wurde ein Firmengelände in Remscheid durchsucht, dort sind laut Thomas Schmelzer, der bei der Staatsanwaltschaft in Arnsberg tätig ist, auch Beweisstücke sichergestellt worden. Insgesamt wurden bei den Razzien laut der Polizei 15.000 Schuss Munition, 5 Kilo Schwarzpulver, etwa 35 Kurzwaffen, 29 Langwaffen, zwei Scharfschützengewehre, zwei vollautomatische Schusswaffen und drei Handgranaten sichergestellt.

Die Einsätze sind die Folge eines Ermittlungsverfahrens, das sich mit Gewalt im Rocker-Milieu befasst. Der „Weg der Tatwaffe bis zum illegalen Verkäufer“ sei akribisch in monatelanger Arbeit zurückverfolgt worden, erklärte die Hagener Polizei. Teilweise seien Spezialeinheiten an den Durchsuchungen beteiligt gewesen. Am Mittwochnachmittag ergänzte die Polizei in Hagen

In Hagen war es in den vergangenen Monaten zu drei Tötungsversuchen im Rocker-Milieu gekommen. Hintergrund ist ein Konflikt zwischen den verfeindeten Gruppen „Freewayriders“ und „Bandidos“.

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