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Lyrik in Zeiten von Corona Moerser Lyriker bereist in Corona-Zeiten den Niederrhein

Christian Behrens, Gründer der Kleinen Welten, bringt in Zeiten des Kontaktverbotes mit seinen Stadtgeschichten ein wenig Farbe in den Alltag.

 Der Dichter Christian Behrens bereist die Region und dreht Videos.

Der Dichter Christian Behrens bereist die Region und dreht Videos.

Foto: Jörg Zimmer

() Dass er mal für Youtube Videos drehen würde, hätte Christian Behrens, wie er als Besitzer eines einfachen Nokia-Handy gesteht, auch nicht gedacht. Normalerweise erlebt man den Kleinkünstler und Begründer der „Kleinen Welten“ regelmäßig mit seinen poetischen Werken und Gedichten im „Kleinen Reichstag“ und am Niederrhein auf Lesereise. „Aber zurzeit ist ja mit Auftritten nix mehr“, meint er lakonisch – was natürlich an nichts anderem als an der Corona-Krise liegt.

 Seit kurzem ist der Sprachakrobrat allerdings auch im World Wide Web unterwegs. Denn im Auftrag der Sparkasse am Niederrhein macht er aktuell eine Reise durch die sechs Städte, die in deren Verbreitungsgebiet liegen, um mit eigenen Gedichten für ein wenig Freude in dem Alltagsgrau der Corona-Einschränkungen zu sorgen. Die Initiative für das Projekt „Kleine Welten contra Corona“ ging dabei von der Sparkasse aus. „Es war die Idee, dieser fürchterlichen Zeit etwas Positives, Frühlingshaftes entgegenzusetzen, um auch das Schöne nicht aus dem Auge zu verlieren“, erläutert Jörg Zimmer von der Sparkasse am Niederrhein.

 Und all denen, die Christian Behrens „mit seinen Texte und Fotos vermissen“, könne man auf dem Weg auch „eine Freude machen“, sagt Zimmer. Was ihm persönlich ganz besonders gefallen habe, war die Zeile des ersten Gedichtes „Man kann nicht viel machen, aber etwas tun.“ Das motiviere einfach auch, den Mut im Leben nicht zu verlieren nach dem Motto: „Lasst uns Abstand halten und zusammen stehen.“ In den Texten „ist natürlich Corona mit drin, die Sparkasse ganz dezent und natürlich der Ort selbst“, erläutert Behrens. Der erste Weg führte ihn nach Rheinberg. Dort fing er mit Hilfe von Holger Schmitz von der Sparkasse reizvolle Eindrücke des Ortes ein. Besonders den „spanische Vallan im Park, den fand ich ganz schön.“

Zum Vortrag musste er sich ja eine Stelle suchen, „wo wenig los ist“ – was angesichts von Corona nicht so schwer war. Und er las die Zeilen. „In Rheinberg zieht nun leis der Frühling ein. Der Luft duftet nach blauen Hyazinthen. Im Osten glänzt der alte Vater Rhein. Und auf den Feldern schleichen sich von hinten die jungen Hühner und alten Hasen an, so dass kein Kleiner und kein Großer ahnen kann, wer all die bunten Eier wohl versteckt, die man schon bald im hohen Gras entdeckt.“ Die Umsetzung ging aber nicht so einfach wie erhofft. „Im Video produzieren habe ich keine Erfahrung. Wir sind da mit der Lumix los und haben uns da versucht. Da war mein Hund mit drauf, und mein Junge hat gebrüllt. Wir haben da bestimmt 40 Takes gemacht , bevor da überhaupt was Produktives rauskam.“

Über die positive Resonanz mit einige Posts habe er sich sehr gefreut. „Ich bin ja auf Facebook sonst ja „faul“ und „unmodern.“ Aber auch so könne er als freischaffender Künstler „auf der Bildfläche bleiben“. In der Woche vor Ostern hat Behrens Aufnahmen in Xanten gemacht. „Bilder und Videoschwenks, und das Gedicht ist hoffentlich einigermaßen im Kasten.“ Vom Dom über den Marktplatz bis zum Klever Tor reichte der Streifzug. Und so heißt es im neuen Video: „Der Frühling schwebt über der Kriemhildmühle, von fern erklingt ein Lied und macht uns Mut und verspricht Sonnenschein und Glücksgefühle, am Ende wird ganz sicher alles gut. So seid gewiss: Wir leben nicht allein in unserer kleinen Welt am Niederrhein!“

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