Junger Moerser wohlbehalten zurück „Es war mit Sicherheit nicht das letzte Mal Tadschikistan“

Moers · Der junge Moerser Mika Ache, der Anfang Februar für ein Auslandspraktikum für die Welthungerhilfe nach Tadschikistan reiste (RP berichtete), ist wieder wohlbehalten in Moers. „Es ging doch alles schneller als erwartet“, freut sich der 23-Jährige.

 Daumen hoch: Mika Ache ist begeistert von Tadschikistan.

Daumen hoch: Mika Ache ist begeistert von Tadschikistan.

Foto: Mika Ache

„Am Montag erschien der Artikel in der Rheinischen Post, am Dienstag kam eine Mail von der Botschaft, dass am Mittwoch ein Flug nach München gehen wird. Dieser wurde telefonisch von der Botschaft und von der Airline bestätigt. Also hieß es, schnell in die Wohnung und Koffer packen.“ Auch die Übergabe der Wohnung gestaltete sich unkompliziert, so dass Mika am Mittwochmorgen um 5 Uhr zum Flughafen fahren konnte, um den Flug anzutreten.

Dort erfuhr er von Mitarbeitern der Fluggesellschaft, dass es sich nicht um einen offiziellen Linienflug handelte. „Mir wurde gesagt, dass Familienmitglieder des tadschikischen Präsidenten sich in München befinden, die nun ihre Heimreise antreten wollen. Wir durften im Prinzip nur fliegen, damit das Flugzeug nicht leer nach München fliegt, um die Familie dort abzuholen.“

Mit rund 80 anderen Gestrandeten aus aller Welt startete das Flugzeug dann um 7.20 Uhr in Dushanbe, der einzige Flug, der an diesem Tag von dem Flughafen startete. „Das war eine knappe Angelegenheit. Kurz nachdem wir gestartet sind, gab es 20 Zentimeter Neuschnee und ein totales Verkehrschaos. Ein Flug wäre später nicht mehr möglich gewesen.“ Gegen 12 Uhr landete der Flieger in München. Auch hier war es der einzige Flug, der an diesem Tag stattfand.

Glücklicherweise bot sich eine Mitfahrgelegenheit nach Moers an: Eine junge Frau aus Kamp-Lintfort, die ebenfalls für eine Organisation in Tadschikistan tätig war, hatte ebenfalls den Flug zur Rückreise genutzt und wurde von ihrem Vater mit dem Auto in München abgeholt. „Der Vater war so nett und hat mich direkt vor der Haustür abgesetzt“, berichtet Mika.

Dort wurde er überglücklich von seinen Eltern in Empfang genommen. „Ostern habe ich zuhause gemeinsam mit meinen Eltern verbracht. Auf den Besuch bei den Großeltern haben wir verzichtet, das wollen wir später nachholen.“

Der junge Moerser hat sich freiwillig für zwei Wochen in Quarantäne begeben. „Nach wie vor gibt es in Tadschikistan keinen offiziell bestätigten Corona-Fall, was aber daran liegt, dass nicht getestet wird. Es besteht also die Möglichkeit, dass ich mich infiziert habe. Ich will das Risiko nicht eingehen und möglicherweise jemanden anstecken“, so Mika. Für die Welthungerhilfe arbeitet er derzeit weiter von zuhause aus.

Pläne für die Zukunft hat er auch schon: Im Sommer will er sich für den Masterstudiengang „Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik“ an der Universität Duisburg-Essen einschreiben, im Oktober soll das Studium beginnen. „Es war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass ich in Tadschikistan war. Nach meinem Studium würde ich am liebsten weiter für die Welthungerhilfe arbeiten.“

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