Bahnstrecke ins Ruhrgebiet RE44: Anbindung von Moers verschoben

Pendler klagen immer wieder über schlechte Verbindungen Richtung Ruhrgebiet. Eine neue Strecke sollte Abhilfe schaffen. Doch das wird noch etwas dauern und bereits jetzt gibt es Kritik.

 Die „NordWestBahn“ fährt zwischen Xanten und Duisburg.

Die „NordWestBahn“ fährt zwischen Xanten und Duisburg.

Foto: kau/kau (Archiv)

Der RB 31 war so etwas wie das Sorgenkind der Region. Immer wieder fielen Züge aus, weil die Nordwestbahn nicht ausreichend Lokführer hatte. Schließlich mussten sogar für längere Zeit Ersatzbusse eingesetzt werden. Der Frust bei den Pendlern war groß. Umso größer war die Hoffnung, dass sich die Lage entzerren würde, weil der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) ankündigte, dass die Regionalbahn 44 in eine Expressstrecke (RE 44) umgewandelt werden soll. Erfreulich für Moers ist dabei: Der Zug, der ebenfalls in die Verantwortung der Nordwestbahn fällt, soll bis nach Moers fahren und damit die Taktung von hier aus Richtung Ruhrgebiet erhöhen.

Eigentlich war diese Änderung bereits für den anstehenden Fahrplanwechsel am 15. Dezember vorgesehen. Doch auf Anfrage der Redaktion teilte VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik mit, dass der Anschluss von Moers an den RE 44 verschoben ist. In Absprache mit der Nordwestbahn sei das zurückgestellt worden. Jetzt wird der RE 44 erst einmal nur Oberhausen und Bottrop verbinden. Voraussichtlich ab März soll dann auch Moers angeschlossen werden. Der Zug fährt dann über Duisburg.

„Das bedeutet für die Fahrgäste eine Verbesserung, weil ein Regionalexpress eine kürzere Fahrtzeit bedingt. Das heißt aber auch im Gegenzug, dass nicht jeder (kleine) Bahnhof mehr angefahren wird“, so

Karin C. Punghorst, Sprecherin der Nordwestbahn. Zu den Gründen, warum Moers nicht bereits  ab Dezember angefahren wird, äußerte sich die Sprecherin nicht. Alles sei mit dem VRR so abgestimmt.

Geplant sei zudem später auch eine Anbindung von Kamp-Lintfort. Wann das allerdings realisiert wird, ist derzeit noch völlig offen. Dafür seien „weitere umfangreiche Bauarbeiten notwendig“, insofern stehe ein Inbetriebnahme-Datum noch nicht fest, so die Sprecherin der Nordwestbahn.

Obwohl die neue Anbindung durch den RE 44 noch gar nicht existiert, gibt es bereits Kritik. Tilo Mertens hat daher eine Online-Petition gestartet. Er kritisiert vor allem, dass die neue Verbindung Rumeln und Trompet nicht anfährt. „Insbesondere nach Einstellung der zwei direkten Buslinien von Rumeln nach Duisburg HBF (SB42 und 923) wird dies nun dringend nötig, da diese nicht mehr als Ersatz genutzt werden können“, heißt es im Schreiben von Mertens. „Auf der einzigen Linie, der RB 31, die in Rumeln und Trompet hält, läuft der Verkehr schon lange nicht mehr stabil und zuverlässig. Fahrgäste werden aufgrund von Überfüllung zurückgelassen oder Züge fallen mehrmals wöchentlich aus.“

Hinzu komme, dass selbst bestehende Fahrten der RB 31 gerade in den morgendlichen Stunden von Verspätungen betroffen seien und teilweise so weit nach hinten geschoben würden, dass Anschlüsse in Rheinhausen und Duisburg verpasst werden. Einige Pendler müssten sich dadurch auf deutlich längere Fahrzeiten und vollere Züge einstellen. „Dies stößt bei Pendlern ab Rumeln und Trompet nun negativ auf, so dass einige Pendler ankündigen, bei Umsetzung auf private KFZ umzusteigen“, so Mertens weiter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort