Borussia-Coach Ronny Rogawska „Ich bleibe beim Verein – auch wenn wir nicht aufsteigen“

Interview | Handball-Oberliga · Im Interview spricht Ronny Rogawska, Handball-Trainer von Borussia Mönchengladbach, über die bisherige Saison in der Oberliga, die Corona-Auswirkungen auf die Mannschaft und seine Zukunft im Verein.

 Seine Zukunft ist geklärt: Der Däne Ronny Rogawska bleibt auch in der kommenden Saison Coach bei den Handballern von Borussia Mönchengladbach, egal in welcher Liga.

Seine Zukunft ist geklärt: Der Däne Ronny Rogawska bleibt auch in der kommenden Saison Coach bei den Handballern von Borussia Mönchengladbach, egal in welcher Liga.

Foto: Dieter Wiechmann

In der Handball-Oberliga ist Borussia Mönchengladbach derzeit Spitzenreiter. Es läuft also nach Plan für das Team von Trainer Ronny Rogawska, der anvisierte Aufstieg in die Regionalliga ist in Sichtweite. Im Interview spricht der Däne über das bisherige Erreichte – und wie sich die Mannschaft in Zukunft verändern soll.

 Ronny Rogawska während des Spiels gegen den TV Geistenbeck.

Ronny Rogawska während des Spiels gegen den TV Geistenbeck.

Foto: Tom Ostermann

Herr Rogawska, Ihre Mannschaft liegt an der Tabellenspitze. Wie zufrieden sind Sie bislang mit dem Erreichten und der Leistung der Mannschaft?

Ronny ROGAWSKA Wir haben vor der Saison ganz klar kommuniziert, dass wir in die Regionalliga aufsteigen wollen. Da kann ich mit dem Tabellenplatz natürlich nicht unzufrieden sein. Aber auch die Zusammensetzung der Mannschaft passt. Damit ist unser Ziel zu verwirklichen.

Mit durchschnittlich 22 Gegentoren stellt Borussia die beste Abwehr der Liga. Legen Sie besonderen Wert auf die Defensive?

ROGAWSKA Die Abwehrarbeit ist die Stärke der Mannschaft. Das ist für uns auch besonders wichtig, denn in meinen vielen Jahren als Spieler und Trainer habe ich häufig festgestellt, wie entscheidend das am Ende sein kann.

Wo sehen Sie noch Schwächen bei Ihrem Team, an denen es zu arbeiten gilt?

ROGAWSKA Gerade in den vergangenen Spielen hat mir unser Angriffsspiel nicht gefallen. Gegen offensiv ausgerichtete Deckungsvarianten hatten wie unsere Schwierigkeiten, weil wir einfach nicht geduldig genug auf unsere Chancen gewartet haben. In diesem Bereich müssen wir uns wieder deutlich verbessern. Die Mannschaft hat aber die Qualität, um das zu ändern.

Bislang haben Sie sich Schwächen nur Auswärts erlaubt, wo es häufig Schwierigkeiten gab. Haben Sie dafür eine Erklärung?

ROGAWSKA Das ist tatsächlich gar nicht so einfach zu erklären. Vielleicht fühlen wir zu Hause einfach sicherer. Gerade im neuen Jahr hatten wir bereits zwei sehr knappe Ergebnisse, vielleicht ist es ja der Weihnachtspause geschuldet, weil wir ein wenig aus dem Rhythmus gekommen sind. Für unsere Saisonziele ist es aber wichtig, auch in der gegnerischen Halle wieder zu alter Stärke zu finden.

Momentan sind Borussia Mönchengladbach und der Bergischer HC II nach Minuspunkten gleichauf, Ihre Mannschaft hat lediglich eine Partie mehr absolviert. Es scheint alles auf einen Zweikampf Richtung Aufstieg hin zu deuten. Haben Sie damit im Vorfeld gerechnet?

ROGAWSKA Absolut. Bereits in der vergangenen, sehr kurzen Saison standen beide Teams ganz oben. Das ist für mich keine Überraschung, denn sowohl der BHC als auch wir haben Spieler in den Reihen, die bereits in der Bundesliga Erfahrungen gesammelt haben.

Viele Teams müssen aufgrund der aktuellen Corona-Lage noch Spiele nachholen und haben Probleme mit der Trainingsgestaltung, weil Spieler fehlen. Wie sieht es bei Ihnen aus?

ROGAWSKA Zum Glück sind wir bisher davon verschont worden. Natürlich testen wir uns regelmäßig, zum eigenen Schutz, dem des Umfeldes und der Familien. Wir haben die Begegnungen gegen Lobberich, die auf den 15. Februar terminiert wurde, und das Spiel gegen den TSV Aufderhöhe nachzuholen. Ein oder zwei Spieler haben zwar zwischendurch beim Training gefehlt – aber auch nur, weil es einen Corona-Fall im Umfeld gab. Aus Sicherheitsgründen wurde dann pausiert.

Gibt es einen bestimmten Grund, warum die wohl alles entscheidende Partie beim Bergischen HC II auf das eigentlich spielfreie Karnevalswochenende verlegt wurde?

ROGAWSKA Das ist auf unseren Wunsch erfolgt, weil wir beim eigentlichen Termin auf Spieler hätten verzichten müssen. Da wir das Hinspiel auf Nachfrage des BHC auch verlegt haben, ist unserem Wunsch sofort entsprochen worden.

Mittlerweile häufen sich coronabedingt die Ausfälle im Spielbetrieb, die Zahl der Nachholspiele steigt. Am Wochenende fiel ja auch Ihre Partie gegen Aufderhöhe aus. Glauben Sie, dass die Saison regulär beendet werden kann?

ROGAWSKA Es bleibt abzuwarten, wie sich die Pandemie weiter entwickelt. Dennoch hoffe ich, dass alles seinen normalen Gang gehen wird. Einige Spieler wollen nach dem regulären Saisonende natürlich Urlaub machen. Es könnte sein, dass dann noch einige Partien ausstehen. Es ist aber ein Geben und Nehmen und daher glaube ich, im Ernstfall auch weiterhin eine schlagkräftige Truppe beisammen zu haben.

Am Samstag steht die Partie gegen DJK Adler Königshof an. Rechnen Sie mit einem ähnlich deutlichem Erfolg wie im Hinspiel beim 33:14-Sieg?

ROGAWSKA Ich sprach zuvor bereits davon, was gerade im Angriff nicht gut lief. Das müssen wir zunächst erst wieder umsetzen. Dazu wollen wir – wie ebenfalls erwähnt – auswärts wieder eine Partie über die gesamte Spielzeit bestimmen. Von dem Ergebnis im Hinspiel darf man sich aber nicht blenden lassen. Bringen wir unsere Stärken aber auf das Parkett, besteht durchaus die Möglichkeit zu einem klaren Erfolg. Wir dürfen den Gegner aber auf gar keinen Fall unterschätzen, was im Normalfall auch nicht geschehen wird. Denn Königshof steht ja immerhin auf dem vierten Tabellenplatz.

Wie sieht Ihre Trainerzukunft aus? Bleiben Sie Borussia Mönchengladbadbach erhalten oder ist das abhängig vom Ausgang der aktuellen Saison?

ROGAWSKA Mit dem Verein bin ich bereits übereingekommen, auch nächstes Jahr hier zu bleiben – auch wenn wir nicht aufsteigen sollten. Der Kader wird sich etwas verändern. Der ein oder andere Akteur wird uns verlassen und dafür versuchen wir, noch bessere Spieler zu bekommen. Erstens möchte ich den Kader stets verbessern und zweitens müssen wir auch für einen eventuellen Aufstieg gewappnet sein.

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