„Leuchttürme“ in Mönchengladbach Das sind die Anlaufstellen bei Notlagen

Mönchengladbach · Falls es zu einem lang anhaltenden Stromausfall kommen sollte, geht nicht nur das Licht aus. Auch Mobilnetz, Internet und TV fallen aus. An Tankstellen funktionieren die Zapfsäulen nicht mehr. An diesen 27 Stellen bekommt man dann Hilfe.

Das Feuerwehrgerätehaus in Holt ist einer von 20 „festen Leuchttürmen“, den Bürger bei Notlagen ansteuern können. (Archivfoto)

Das Feuerwehrgerätehaus in Holt ist einer von 20 „festen Leuchttürmen“, den Bürger bei Notlagen ansteuern können. (Archivfoto)

Foto: bauch, jana (jaba)

Wie viele Kommunen hat sich auch Mönchengladbach für den Notfall gerüstet. Die Möglichkeit eines totalen, länger anhaltenden Stromausfalls ist zwar sehr gering. Und auch im Hinblick auf Gasvorräte könne für diesen Winter Entwarnung gegeben werden, wie Oberbürgermeister Felix Heinrichs sagt, dennoch sollten „wir uns alle auf solche Notlagen vorbereiten“, so Heinrichs weiter.

Und: Der nächste Winter kommt bestimmt. Energiemanager halten einen „Brownout“, also eine stundenweise Stromversorgungsunterbrechung, im kommenden Winter für möglich. Sollte es in Mönchengladbach zu einem lang anhaltenden und großflächigen Stromausfall kommen, der mindestens 72 Stunden anhält, will die Stadt gerüstet sein: 20 Leuchttürme an den Gerätehäusern der Freiwilligen Feuerwehr und weitere sieben mobile Leuchttürme sollen Anlaufstellen für die Bevölkerung sein. Da davon auszugehen ist, dass bei einer derart kritischen Lage das Telefon- und Mobilfunknetz innerhalb kürzester Zeit zusammenbricht und Handys nach etwa zwei bis vier Stunden ausfallen, können von diesen durch Einsatzkräfte besetzten Leuchttürmen aus rund um die Uhr Notrufe für medizinische Notfälle oder im Brandfall abgesetzt werden. Eine ständige Verbindung zur Leitstelle der Feuerwehr soll sichergestellt werden.

Die Leuchttürme sind natürlich keine echten Leuchttürme. Es sind Punkte im Stadtgebiet, an denen Notstrom erzeugt wird. Und diese Punkte sind über das komplette Stadtgebiet verteilt, damit die Bürger sie notfalls auch zu Fuß erreichen können.

Denn ein längerer Stromausfall hieße nicht nur: kein Licht, kein Handy, kein Fernsehen. Auch Ampeln würden ausfallen, Zapfsäulen an Tankstellen und vieles mehr. Menschen könnten nirgendwo hinfahren und keine Notrufe absetzen.

„Die sogenannten Leuchttürme sind ein Element des Katastrophenschutzmanagements der Stadt Mönchengladbach und dienen als zentrale Orte der Hilfe innerhalb des Stadtgebietes“, betont der für Feuerwehr und Ordnung zuständige Beigeordnete, Matthias Engel, zugleich Leiter des Krisenstabes. Neben der Möglichkeit, Notfallmeldungen abzusetzen, dienten die Leuchttürme auch als Informationsstelle. Da insbesondere während der besonderen Lage eines Stromausfalls Informationen verbreitet werden und verfügbar sein müssten, sei es umso wichtiger, notwendige Anlaufstellen und Informationsquellen nah an den Bürgern zur Verfügung zu stellen. „Es geht uns mit der Einrichtung solcher Leuchttürme darum, Hoffnung zu geben und Ängsten entgegenzuwirken. Es ist wichtig, für den Notfall vorbereitet und einsatzbereit zu sein“, sagt Matthias Engel. Da bei einem längeren Stromausfall, anders als in anderen Lagen, das Bürgertelefon der Stadt ohne funktionierendem Stromnetz nicht erreichbar sein werde, sollen mit den Leuchttürmen wohnortnah Standorte eingerichtet werden, an denen sich die Einwohner über die Entwicklung der Lage der Krise informieren und Hilfe rufen können. Aufgabe der Leuchttürme sei dabei allerdings nicht der Ersatz aller wegfallenden Versorgungsressourcen, sagt Engel. Will heißen: Sie sind kein Supermarkt- oder Apothekenersatz.

Es folgt eine Übersicht der Anlaufstellen bei Notlagen:

Das sind die Festen Leuchttürme

  • Bettrath: Feuer- und Rettungswache I, Von-Groote-Straße 66.
  • Neuwerk: Feuerwehrgerätehaus, Neersbroicher Straße 21.
  • Rheydt: Feuerwehrgerätehaus, Keplerstraße 180.
  • Giesenkirchen: Feuerwehrgerätehaus, Am Sternenfeld 3.
  • Schelsen: Feuerwehrgerätehaus, Schloss-Dyck-Straße 115.
  • Odenkirchen: Feuerwehrgerätehaus, Im Flachsfeld 8.
  • Wickrath: Feuerwehrgerätehaus,Beckrather Straße 85.
  • Wickrathberg: Feuerwehrgerätehaus, Am Tannenwäldchen 12.
  • Wanlo: Feuerwehrgerätehaus, An der Mühle 3.
  • Beckrath: Feuerwehrgerätehaus, Beckrather Dorfstraße 33.
  • Wickrathhahn: Feuerwehrgerätehaus, Prälat-Esser-Straße 23.
  • Herrath: Feuerwehrgerätehaus, Herrather Linde 92.
  • Buchholz: Feuerwehrgerätehaus, Laurentiusstraße 62.
  • Rheindahlen: Feuerwehrgerätehaus, Andreas-Bornes-Straße 49.
  • Woof: Feuerwehrgerätehaus, Woof 26.
  • Broich: Feuerwehrgerätehaus, Broicher Straße 330.
  • Kothausen: Feuerwehrgerätehaus, Gladbacher Straße 321.
  • Holt: Feuer- und Rettungswache II, Pfingsgraben 2.
  • Hardt: Feuerwehrgerätehaus, Hardter Landstraße 112.
  • Holt: Feuerwehrgerätehaus Stadtmitte, Gingterstraße 36.

Hier können Mobile Leuchttürme eingerichtet werden

  • Windberg: Parkplatz Hauptfriedhof, Kaldenkirchener Straße
  • Hardterbroich-Pesch: Gesamtschule Volksgarten, Volksgartenstraße 71-75
  • Lürrip: Gemeinschaftshauptschule Heinrich-Lersch, Rohrstraße 43
  • Odenkirchen: Astrid-Lindgren-Schule, Schmidt-Bleibtreu-Straße 66
  • Hockstein: SGN Schulzentrum für Gesundheitsberufe, Hubertusstraße 100 (Anfahrt Wildstraße)
  • Hehn: katholische Grundschule Hehn, Heiligenpesch 39
  • Venn: katholische Grundschule Venn, Höfgenweg 40

In das Leuchtturmkonzept sind auch die ortsansässigen Hilfsorganisationen einbezogen.

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