Gefahr für Tiere in Mönchengladbach Hundeköder voller Nägel ausgelegt
Mönchengladbach · Nicole Amanatidis entdeckte am Samstagabend beim Gassigehen an der Engelblecker Straße präparierte Leckerchen. Ihr Hund hatte versucht, die Köder zu fressen. Die Halterin fand an den folgenden Tagen mehr als zehn weitere gefährliche Köder.
Nicole Amanatidis geht regelmäßig mit ihrem Hund an der Engelblecker Straße in Neuwerk-Engelbleck spazieren. Am Samstagabend, 7. Januar, jedoch verhält sich der Welpe plötzlich merkwürdig. „Er war total unruhig, schnappte an jeder Ecke etwas auf und versuchte es zu fressen“, sagt Amanatidis. „Ich habe jedes Mal versucht, es wieder aus seinem Maul zu holen, aber konnte in der Dunkelheit nicht erkennen, worauf der da kaut.“ Kurz vor der Haustür schnappt der Welpe erneut nach etwas, aber spukt es sofort wieder aus. Amanatidis nimmt den Gegenstand mit ins Haus und stellt mit Schrecken fest, dass es sich um ein Hunde-Leckerchen handelt, in dem zentimeterlange Nägel stecken.
Den Welpen verletzt das spitze Metall nur leicht im Mund. „Das war zum Glück nichts dramatisches, aber hätte wirklich schlimm ausgehen können“, sagt die 38-jährige Gladbacherin. Fassungslos habe sie kurz danach den Weg entlang der Engelbleckerstraße noch einmal mit einer Taschenlampe kontrolliert. Dabei findet Amanatidis nach ihrer Aussage mehr als zehn weitere Köder, die ebenfalls voller Nägel sind. Mal liegen sie auf dem Gehweg, mal kaum sichtbar im Laub am Straßenrand. „Die Leckerchen waren noch trocken. Normalerweise weichen sie schnell auf. Deswegen kann es noch nicht lange her gewesen sein, dass jemand sie verteilt hat“, sagt die Hundehalterin, die am Samstagabend gegen 20.30 Uhr die Köder entdeckte.
Amanatidis meldet ihren Fund bei der Mönchengladbacher Polizei und dem Ordnungsamt. Dessen Mitarbeiter sind schnell vor Ort und suchen die nähere Umgebung ab. Ein Stadtsprecher teilt auf Anfrage der Redaktion mit, dass dabei fünf weitere präparierte Hunde-Leckerchen gefunden wurden.
Trotz der Suchaktion entdeckt Nicole Amanatidis, wie sie berichtet, am Sonntag und auch am Montag weitere gefährliche Köder. „Jemand hat die ganz systematisch und gezielt auf der Strecke platziert“, sagt die Mönchengladbacherin. „An der Engelblecker Straße gehen oft Menschen mit ihren Hunden spazieren. Damit scheint jemand ein großes Problem zu haben.“ Die Hundehalterin will bei den Gassirunden künftig ganz genau hinschauen. „Davon abschrecken lasse ich mich aber nicht. Ich hoffe nur, dass die Verantwortlichen schnell gefunden werden“, sagt sie.
Das sei nach Angaben des Stadtsprechers jedoch unwahrscheinlich: „Verursacher können in der Regel nicht dingfest gemacht werden. Hier müsste die strafbar handelnde Person in flagranti angetroffen werden.“
Wer am Wochenende oder am Montag entlang der Engelblecker Straße etwas Verdächtiges beobachtet hat, kann sich an die Mönchengladbacher Polizei wenden. Sie nimmt Hinweise unter 02161 290 entgegen. Angaben zum Aussehen, Kfz-Kennzeichen, oder sogar Name und Wohnanschrift sowie konkrete Hinweise zum Tathergang können bei der Aufklärung helfen, betont der Stadtsprecher.
In der Vergangenheit hatte es in der Vitusstadt immer wieder Fälle gegeben, bei denen für Hunde giftige oder gefährliche Köder ausgelegt wurden. So fanden im Frühjahr 2021 Passanten im Schmölderpark einen Fleischköder mit Rasierklinge. Ein siebenjähriges Mädchen und der Familienhund verletzten sich dabei. Im Sommer und Herbst 2021 wurden in Windberg mehrfach verdächtige Fleischköder ausgelegt.
