FLK-Chef Uwe Krause in der Kritik Aufstand gegen den Präsidenten

Leverkusen · Im Festausschuss Leverkusener Karneval (FLK) rumort es: Nach 16 Jahren soll Uwe Krause abgewählt werden. Der wehrt sich gegen die Kritik von Vereinspräsidenten. Unklar ist, ob er nochmal kandidiert.

 Nach 16 Jahren an der Spitze des Festausschusses Leverkusener Karneval (FLK) gerät Uwe Krauses Position ins Wanken. Einflussreiche Vereinspräsidenten wollen, dass er die Narrenkappe des FLK-Präsidenten abgibt.

Nach 16 Jahren an der Spitze des Festausschusses Leverkusener Karneval (FLK) gerät Uwe Krauses Position ins Wanken. Einflussreiche Vereinspräsidenten wollen, dass er die Narrenkappe des FLK-Präsidenten abgibt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Aufstand der Leverkusener Narren. „15 Karnevalsgesellschaften gegen den Festausschuss-Präsidenten Uwe Krause“ könnte der Titel lauten. Krause soll nach 16 Jahren an der Spitze des Festausschusses Leverkusener Karneval (FLK) durch Thomas Lingenauber (Präsident Stadtgarde Opladen) abgelöst werden. Die Überraschung wird auf der FLK-Versammlung (wahrscheinlich Mitte Juli) festgezurrt, sagen Insider. Dem FLK gehören 20 Gesellschaften an.

Die Vorgespräche für die Änderungen laufen in „geheimen“ Runden seit etwa einem Jahr. Die Präsidenten Stefan Hebbel (Neustadtfunken Opladen) und Peter Rösgen (Komitee Opladener Karneval) haben Krause vor zwei Wochen in einem persönlichen Gespräch über die Pläne informiert. Dazu zählen auch Personalwechsel im FLK-Vorstand und die Modernisierung des lokalen Narrentums.

„Das alles ist eine absolute Hinterfotzigkeit“, bezeichnet Krause am Sonntag die Vorgänge. Er hätte es fair gefunden, einfach auf der Mitgliederversammlung unter mehreren Kandidaten zu wählen. Das sei demokratisch. Krause will kämpfen, sich nicht einfach abservieren lassen. Für ihn steht aber nicht fest, ob er nochmals kandidiert. Erst soll schnell der FLK-Vorstand tagen.

Was ihm vorgeworfen werde, wisse er nicht, sagt Krause: „Ich soll, laut Stefan Hebbel, Sponsoren vergrault haben.“ Dabei gehe es wohl um Manfred Herpolsheimer. Der ehemalige Sparkassen-Vorstandschef sei pikiert gewesen, weil er auf einer Prinzenproklamation nicht als erster Vertreter eines Geldinstitutes begrüßt worden sei.

Die zweijährige Wahlzeit als FLK-Präsident läuft für Krause (56) jetzt aus. Der EVL-Mitarbeiter war schon als Zehnjähriger jeck, gehörte den Lappenclowns der Karnevalsfreunde Manfort an. 1997 zog er als Prinz Uwe I. durch die Säle, engagierte sich als Prinzenführer und rückte 2004 für den legendären Präsidenten Willi Hentges an die FLK-Spitze. Danach folgte Wiederwahl auf Wiederwahl.

„Diesmal wird sich im Festausschuss tatsächlich was ändern“, versichern Vorstandspitzen der Gesellschaften am Wochenende, wissend, dass solche Vorhaben seit 2004 mehrfach gescheitert sind. Während Präsidentschaftskandidat Lingenauber (55) zu den Schwierigkeiten der Karnevalisten in Corona-Zeiten viel erzählt, verstummt er zum Krause-Thema: „Kein Kommentar“, sagt der Prinz von 2003/2004. Ein anfangs heiß gehandelter anderer Kandidat hatte schnell abgewunken, die Krause-Nachfolge anzutreten: Rainer Martins, Präsident der Altstadtfunken Opladen. Nach 18 Jahren an der Spitze der ältesten Leverkusener Karnevalsgesellschaft und vielen Ämtern zuvor wolle er kürzer treten, meint Martins.

Die Gesprächspartner aus den Karnevalsgesellschaften betonen zu Krause: Der engagierte Karnevalist habe sich speziell in seinen Jahren als Festausschuss-Präsident und Regionalpräsident des Bundes Deutscher Karneval (BDK) um das närrische Brauchtum verdient gemacht. Dennoch sei es legitim, wenn nun jemand bei den turnusmäßigen FLK-Wahlen als neuer Präsidentenkandidat antrete, zumal Krause gesundheitlich angeschlagen sei. Für weitere FLK-Vorstandsposten gebe es von interessierten Bewerbern mündliche Zusagen, sagen mit der Angelegenheit vertraute Karnevalisten.

Egal wie der nächste FLK-Chef heißen wird, ein Fakt steht fest: Den nächsten Leverkusener FLK-Prinzen stellen die Roten Funken. Die Karnevalsgesellschaft besteht seit 111 Jahren. Ein jeckes Jubiläum, das es zu feiern gilt. „Wir hatten drei Bewerber“, bestätigt Funken-Präsident Lothar Höveler. Der Kandidat, der sich durchgesetzt habe, wolle auf jeden Fall antreten. Trotz der Corona-Bedingungen.

Wie die Veranstaltungsprogramme für die kommende Session aussehen werden, dazu konnten weder Höveler noch andere Präsidenten Genaues sagen. Würden die Corona-Schutzbestimmungen weiter gelten, etwa die Abstandsregeln, werde es keine Sitzung im Forum geben. Ein halb leerer Terrassensaal rechne sich nicht. Immerhin kalkulieren Altstadtfunken, Rote Funken und FLK für ihre großen Sitzungen mit Kosten von mindestens 20.000 Euro.

Stand heute sieht FLK-Präsident Krause weitere Ausfälle: Die Prinzenproklamation wie bisher werde es nicht geben. Für die Karnevalsumzüge sieht er auch schwarz. Da habe allerdings die Stadt mit Oberbürgermeister Uwe Richrath das letzte Wort. Die Altstadtfunken Opladen melden: Es gibt keinen Sessionsstart am 11.11. im Funken-Turm, keinen Ball intern, keine Mädchensitzung. „Immer vorausgesetzt, in Sachen Corona-Bestimmungen ändert sich nicht viel“, sagt Martins, „ich erwarte, dass die Politik endlich Klarheit schafft.“ Darauf baut auch Thomas Loef, Geschäftsführer des Komitees Opladener Karneval (KOK). Die Opladener Karnevalisten wollen kommende Woche ihren närrischen Plan B beraten.

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