Weniger Stau Minister: „Verkehrszentrale Leverkusen ist Vorreiter“

Leverkusen · Neue Software in der Opladener Leitzentrale soll den Verkehrsfluss in ganz NRW verbessern und Staus möglichst verhindern. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst nahm die Anlage in Betrieb.

 NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (2. von links) nimmt in der Verkehrszentrale in Opladen neue Stauanzeigetafeln in Betrieb.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (2. von links) nimmt in der Verkehrszentrale in Opladen neue Stauanzeigetafeln in Betrieb.

Foto: Straßen NRW

„Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass das System schnell für die Autofahrer freigegeben wird“, sagt Anja Estel, Leiterin der Abteilung Verkehrsmanagement in der Straßen.NRW-Verkehrszentrale in Leverkusen. Die Rede ist von der neuen Software, die über Monate entwickelt wurde und nun dazu beitragen soll, die Autobahnen in NRW zu entlasten.

Seit 2013 laufen auf dem Gelände an der Bonner Straße sämtliche Daten der landesweiten Verkehrserfassung zusammen. Dort werden zum Beispiel Daten zur Verkehrslage oder Baustelleninformationen gesammelt, um sie den Verkehrsteilnehmern auf den sogenannten „dWiSta‑Tafeln“ anzeigen zu können. „dWiSta“ steht dabei für „dynamische Wegweiser mit integrierten Stauinformationen“. Im Gegensatz zu den normalen Blechschildern können auf ihnen aktuelle Stauinfos und -Verzögerung angezeigt werden. So können die Verkehrsteilnehmer vor Staus gewarnt und zur Umfahrung des betroffenen Streckenabschnitts beraten werden.

Bisher wurden die Texte der Wegweiser von einem Straßen.NRW-Operator im Kontrollzentrum ausschließlich händisch eingegeben. Diese Arbeit wird ihnen nun von der neuen Software abgenommen. Eigenständig soll sie für einen geschmeidigeren Verkehrsfluss sorgen, wobei die menschlichen Operatoren so mehr Zeit in die Qualitätssicherung der Arbeiten investieren können. Es gibt schließlich noch genug zu tun, und nicht alle Arbeiten können von einem Automatismus erledigt werden. „Gerade die Seitenstreifenfreigabe ist viel sicherheitsrelevanter, da muss schon ein Mensch sicherstellen, dass wirklich keine Hindernisse den Seitenstreifen blockieren“, sagt Estel weiter. Auch deswegen sollen keine Jobs verloren gehen. Im Gegenteil: Sind die Bauarbeiten am neuen Gebäude der Verkehrszentrale im Jahr 2021 erst abgeschlossen, sollen sogar drei neue Operatoren eingestellt werden.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst lobt die Arbeit der Verkehrszentrale in Leverkusen und betont deren Bedeutung für das Bundesland. „Gerade aufgrund der steigenden Verkehrsmenge muss der Verkehr einfach besser gesteuert werden“, sagt er. Die Königsdisziplin sei es dabei, die unterschiedlichen Verkehrsträger zu vernetzen, um eine Entlastung des Straßennetzes durch den öffentlichen Personennahverkehr zu fördern. Einen Teil zu dieser Entlastung sollen die automatisierten Wegweiser beitragen. Insgesamt 120 von ihnen gibt es heute in NRW, alle werden von der Verkehrszentrale in Leverkusen gesteuert.

Die ersten 38 dynamischen Wegweiser wurden übrigens vor 15 Jahren anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 aufgestellt und sorgten schon damals für einen verkehrstechnisch reibungslosen Verlauf des Sommermärchens.

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