Achtung, Satire! Neue Kunst im Park? Spektakuläre Schloss-Boxen

Leverkusen · Bei einem Spaziergang durch den Schlosspark rund um das derzeit geschlossene Museum fallen schnell die fünf RMCB (Raw-Material-Collection-Boxen) auf. Sie weisen eine spektakuläre Buntheit auf, beeindrucken durch kraftvolle, geradezu futuristisch-zeitlose Formensprache.

 Wer ist bloß der Künstler? Ein echter Blickfang im Schlosspark sind die Müll-Boxen, ein starker moderner Kontrast im historischen Gefüge.

Wer ist bloß der Künstler? Ein echter Blickfang im Schlosspark sind die Müll-Boxen, ein starker moderner Kontrast im historischen Gefüge.

Foto: Uli Schütz

Vor allem korrespondiert die geschickte Platzierung und Reihung der Boxen am Hauptgebäude (Höhe Aufzug-Eingang, unter anderem für Menschen mit Behinderung) einzigartig mit den im Park verteilten Kunstwerken. Der Kontrast fasziniert: hier eckig, dort rund oder ballonartig aufgeblasen und hoch im Baum hängend. Ein wirklich zeitgenössisches Arrangement, das wohl an anderen Museen so nicht zu finden ist. Ein Alleinstellungsmerkmal besonderer Güte. Unerreicht dazu die Markierungen „Gartensaal“.

Leider war es an dem Tag zu kühl, um den Duft des Boxeninhaltes ausgiebig genießen zu können. Das brachte die Besucher um das Vergnügen, dieses spektakuläre Kunstobjekt mit allen Sinnen zu erfassen. Aber immerhin lässt sich die bisher unverständlicherweise international zu wenig beachtete Konstellation kostenfrei besichtigen. Trotzdem ist es an der Zeit, sich Gedanken über den Schutz der RMCB zu machen. Da die Boxen möglicherweise schon vor Jahrzehnten an diese relativ prominente Stelle gerollt worden sind, müsste der Denkmalschutz greifen.

Zu klären wäre noch, wer für die künstlerische Gestaltung und Dauergenehmigung der Leihgabe verantwortlich zeichnet. UrheberInnen von Kunstwerken müssen laut Gesetz genannt werden. Natürlich müssten zudem vor einem politischen Beschluss die Fachbereiche der Stadt, sicherlich auch Feuerwehr, Polizei und Katastrophenschutz um Stellungnahme gebeten werden. Möglicherweise hilft auch ein Fachmann für künstlerische Hässlichkeit mit einem ausgefeilten Gutachten weiter.

Wahrscheinlich wird Oberbürgermeister Uwe Richrath die Angelegenheit an sich ziehen. Chef sein ist eben Kunst.

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