Für alle Kinder geöffnet 41 Leverkusener Kitas zurück am Start

Leverkusen · Am Montag werden die Tagesstätten wieder für alle Kinder geöffnet. Doch gibt es weiterhin Einschränkungen. So müssen Kinder in ihren festen Gruppen bleiben. Dezernent Adomat gibt Übersicht zu den Bedingungen des neuen Betriebs.

 Die Kitas in Leverkusen öffnen ab Montag wieder für alle Kinder, allerdings gibt es weiter Einschränkungen im Betrieb. So müssen Kinder in ihren Gruppen bleiben.

Die Kitas in Leverkusen öffnen ab Montag wieder für alle Kinder, allerdings gibt es weiter Einschränkungen im Betrieb. So müssen Kinder in ihren Gruppen bleiben.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Ab Montag, 8. Juni, öffnen die Kindertagesstätten wieder für alle Kinder ihre Türen. Wenn auch mit gewissen Einschränkungen, um Neuinfektionen mit Covid 19 möglichst auszuschließen. Für die 41 städtischen Einrichtungen in Leverkusen wird dazu das inzwischen überall praktizierte offene Konzept aufgehoben. Die Kinder müssen in ihren jeweiligen Gruppen bleiben, die sich untereinander eigentlich gar nicht begegnen sollen.

So schreibt es die ausführliche Handreichung des Landes vor, nach der Kitas und Jugendamt die Wiederaufnahme des Normalbetriebs geplant haben, erklärte die zuständige Abteilungsleiterin Sabine Jarosch den Mitgliedern im Kinder- und Jugendhilfeausschuss. Der hat am Donnerstag erstmals nach dem Lockdown wieder getagt – mit großem Abstand im Forum Terrassensaal – und ließ sich zunächst von Dezernent Marc Adomat eine Zusammenfassung dessen geben, was sich seit der letzten Sitzung Anfang März ereignet hat.

Personal Anfragen, auch vom Stadtelternrat, haben sich in dieser Zeit angesammelt. Die meisten konnten Adomat, Fachbereichsleiterin Angela Hillen und Sabine Jarosch beantworten. Zum Beispiel die zur Personalsituation, die auch zur Zeit der Notbetreuung nie ein Problem war. Auch für die eingerichteten festen Gruppensettings, die ab Montag bei reduziertem Stundenumfang (25 statt 35 gebuchter Betreuungsstunden und 35 statt 45 Stunden) gelten, reiche das Personal aus, versicherte Jarosch. Das treffe allerdings nicht auf jede Einrichtung zu, weswegen auch umgeschichtet werden musste. Die maximale Belegung entspreche den Vorgaben. Während der Notbetreuung standen in städtischen Kitas 87 Prozent der Mitarbeiter zur Verfügung, jetzt sei der Anteil höher, weil nicht mehr allein das Lebensalter die Zugehörgkeit zur Risikogruppe bestimme, sondern im Einzelfall ein Attest vorgelegt werden muss. Nur etwa ein Prozent der Mitarbeiter sei nicht einzusetzen.

Gruppen Die Zusammensetzung der Gruppen wurde so geplant als wären am Montag alle Kinder da. Sollten weniger kommen, umso besser, nicht nur wegen der personellen, sondern auch wegen der räumlichen Situation. Dann passen auch die Zahlen, wenn ab 1. August die Neuen in die Eingewöhnungsphase kommen. „Die Handreichung des Ministeriums zur Corona-Betreuungsverordnung, das die Kitas vor Ort ab Montag zu bewältigen haben, ist schon ein hartes Paket“, betonte Jarosch.

Die Vorgaben gelten auch für die 137 Tagespflegepersonen in der Stadt, von denen derzeit 134 zur Verfügung stehen, und natürlich für die Einrichtungen der Freien Träger. Förderangebote von externen Fachkräften gebe es vorerst noch nicht, zunächst müsse der Betrieb peu à peu anlaufen. Inklusionshelfer und Therapeuten seien aber da, wie auch schon in der Notbetreuung.

Kindeswohlgefährdung Kinder, die um 12.30 Uhr abgeholt werden, bekommen kein Mittagessen. Ausnahmen sind Berechtigte von Bildung und Teilhabe und Fälle von Kindeswohlgefährdung. Solche Fälle seien auch während der Schließung erkannt worden, versicherte Angela Hillen, die in diesem Zusammenhang das bestehende Netzwerk und die gute Zusammenarbeit mit anderen Trägern lobte. Die Kita-Leitungen waren angewiesen, den Kontakt zu Familien zu halten. Härtefälle, die mehr als die vorgesehene Betreuungszeit benötigen, können nur noch aus besonderen Gründen anerkannt werden. Die Arbeitszeit alleine reiche dazu nicht mehr aus. Da es keine Kita-Pflicht gibt, können Eltern ihre Kinder auch nur tageweise in die Einrichtung bringen. Abgerechnet wird allerdings die vertraglich vereinbarte Zeit.

Elternbeiträge Die für März seien bisher nicht zurückerstattet worden, die Verwaltung will stattdessen den Juni beitragsfrei stellen, erwartet aber dazu in der nächsten Woche einen Landeserlass.

Betreuungsbedarf Die Abfrage nach Betreuungsbedarf während der Sommer-Schließzeit läuft. Die Awo hat bereits entschieden, dieses Jahr gar keine Einrichtung zu schließen. Über die Schaffung zusätzlicher Kita-Plätze wurde trotz Corona verhandelt. Es habe mehrere Gespräche mit Investoren gegeben, von denen einige bereits Grundstücke haben, berichtete Angela Hillen. Unter anderem war ein Bewerber für einen Waldkindergarten darunter. Bei der Kita Johanneskirche sei man ein Stück weiter, das Landesjugendamt prüfe die Betriebserlaubnis. Noch in diesem Jahr werde eine Großtagespflege in Küppersteg starten können.

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