Krisensicher trotz rückläufiger Auftragseingänge Papierverarbeitende Unternehmen beklagen teure Rohstoffe

Krefeld · Trotz rückläufiger Auftragseingänge hat sich die papierverarbeitende Industrie am Niederrhein im vergangenen Jahr als krisensicher erwiesen.

 Von links: Oliver Höflich, Hans Schmetter, Ralf Stobbe, Kai Hegenscheidt, Kirsten Wittke-Lemm (Hauptgeschäftsführerin Unternehmerschaft Papierverarbeitung Niederrhein) und Frank Großmann.

Von links: Oliver Höflich, Hans Schmetter, Ralf Stobbe, Kai Hegenscheidt, Kirsten Wittke-Lemm (Hauptgeschäftsführerin Unternehmerschaft Papierverarbeitung Niederrhein) und Frank Großmann.

Foto: Unternehmerschaft Niederrhein

(sti) Die Unternehmerschaft Papierverarbeitung Niederrhein wurde 1948 gegründet. Ihr gehören ausschließlich mittelständisch geprägte Unternehmen aus Krefeld und Mönchengladbach sowie den Kreisen Kleve, Viersen, Wesel und Neuss an. Sie wird von der Unternehmerschaft Niederrhein mit Sitz am Ostwall in Krefeld verwaltet und zog nun in ihrer Mitgliederversammlung Bilanz. Trotz rückläufiger Auftragseingänge habe sich die papierverarbeitende Industrie am Niederrhein im vergangenen Jahr als krisensicher erwiesen, berichtete ein Sprecher. Die Papierverarbeitung sei zwar abhängig von mittlerweile sehr teuren Rohstoffen, sagte Ralf Stobbe, dennoch habe sie nicht an Innovationsfreudigkeit eingebüßt, führte der Geschäftsführer der Suthor Papierverarbeitung in Nettetal und Vorsitzender des Verbandes aus.

„Nachhaltigkeit gewinnt in der Bevölkerung immer mehr an Bedeutung, und genau das ist unser Steckenpferd: Unsere Branche hat jahrelang viel Zeit und Geld in Forschung und die Entwicklung wiederverwendbarer und recyclingfähiger Verpackungsmaterialien investiert, was uns nun zu Gute kommt, wenn wir Themen wie die Dekarbonisierung und Klimaneutralität bis 2045 angehen wollen.“

Die papierverarbeitende Industrie am Niederrhein stehe für eine nachhaltige Nutzung der wertvollen Ressource Holz, pflichtete Oliver Höflich ihm bei. „Verantwortungsvoller Konsum und eine nachhaltige Forstwirtschaft sind für uns das A und O“, betonte der Geschäftsführer der Kohlschein GmbH & Co. KG, der sich als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Unternehmerschaft Papierverarbeitung Niederrhein auch künftig der Entwicklung von innovativen und dabei nachhaltigen Produkten aus papierfaserbasierenden Materialien verschreiben möchte.

Einig seien sich alle darin, dass es konsistenter Rahmenbedingungen in der Klimapolitik bedürfe, die der papierverarbeitenden Industrie ausreichend Planungssicherheit böten. Anders seien kontinuierliche Modernisierungen nicht umsetzbar, was langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft gefährde. Hinzu komme das allgegenwärtige Thema des Fachkräftemangels.

„Unser Fokus liegt auf der Nachwuchsgewinnung“, berichtete Stobbe. „Die Berufsbilder bei uns sind attraktiv und vielfältig, nur haben die wenigsten jungen Menschen sie auf dem Radar“, ergänzte Höflich. Sicher habe kaum jemand Packmitteltechnologinnen oder Medientechnologen im Freundes- oder Bekanntenkreis. „Dabei sind beides spannende und abwechslungsreiche Ausbildungsberufe mit Perspektive, in denen man mit Eigeninitiative punkten und Verantwortung tragen kann.“

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