KEV 81 startet in die Oberliga Die U23 ist laut Elmar Schmitz keine Nachwuchsmannschaft

Krefeld · Mit dem Heimspiel gegen die Hannover Scorpions beginnt für den KEV in der Eishockey-Oberliga der Kampf um den Klassenverbleib. In Stürmer Martin Schymainski verfügt die Mannschaft über einen weiteren Leistungsträger.

 Nach Adrian Grygiel (re.), Meisterspieler der Pinguine von 2003, will auch Ex-Profi Martin Schymainski (Mitte) bei der U23 des KEV seine Karriere beenden.

Nach Adrian Grygiel (re.), Meisterspieler der Pinguine von 2003, will auch Ex-Profi Martin Schymainski (Mitte) bei der U23 des KEV seine Karriere beenden.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Die U23 des KEV 81 startet am Freitag in ihre vierte Eishockey-Oberliga-Saison. Um 19.30 Uhr sind die Hannover Scorpions in der Rheinlandhalle zu Gast. Die gut vierwöchige Saisonvorbereitung endete am Sonntag mit einer 1:4-Heimniederlage gegen Essen. Insgesamt bestritt die Auswahl von Trainer Elmar Schmitz sechs Testspiele, von denen zwei gewonnen und vier verloren wurden. „Ich bin mit der Vorbereitung zufrieden. Einsatzwillen und Einstellung stimmen in meiner Mannschaft. Wir müssen natürlich wie in jedem Jahr neue und junge Spieler einbauen und dafür brauchen wir noch Zeit“, sagt Schmitz.

Im Sommer musste die U23 einen mächtigen Aderlass verkraften. Hier sind vor allem Top-Scorer Marcel Mahkovec, Luca Hauf und Maciek Rutkowski sowie die beiden Verteidiger Leon Schuster und Michael Schaaf zu nennen. „Wir sind froh, dass sich die Spieler bei uns so gut entwickelt haben und den Sprung ins Profi-Eishockey geschafft haben. Das ist der Sinn unseres Projektes und zeigt, dass wir vieles richtig gemacht haben“, sagt der Coach, der aber auch nicht verhehlt, dass diese Abgänge dem Team weh tun.

Aufgefangen werden sollen die Abgänge in erster Linie durch Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen, vier externen Neuzugängen und dem Top-Transfer vom langjährigen Publikumsliebling der Pinguine Martin Schymainski. Darüber hinaus hofft Schmitz, dass möglichst oft Förderlizenzspieler aus dem Kader des Kooperationspartners Löwen Frankfurt zur Verfügung stehen. „Dustin Reich ist körperlich sehr stabil. Er hat ein ähnliches Leistungsvermögen wie Schuster oder Schaaf. Bei Joshua Stephens, der sich bisher in der Oberliga noch nicht durchgesetzt hat, hoffe ich, dass er sich durch mehr Eiszeit und Vertrauen weiterentwickelt. Unsere beiden Kontingentspieler Martin Benes und Carter McLlawain sind keine Spieler mit dem Leistungsvermögen eines üblichen Kontingentspielers in der Oberliga. Von diesen beiden Jungs darf man keine Wunder erwarten, sie helfen uns aber weiter, weil sie auch immer zur Verfügung stehen.“

Durch Beruf und Schule werden dem KEV nicht immer alle Spieler zur Verfügung stehen. „Wir haben leider unter der Woche viele weitentfernte Auswärtsspiele, da werden wir nur mit einem kleinen Kader reisen können, was natürlich ein Nachteil ist“, sagt Schmitz, für den das Saisonziel Klassenerhalt lautet.

Das dürfte in diesem Jahr aber extrem schwer werden. In der 15 Mannschaften umfassenden Oberliga-Nord wird zunächst eine Doppelrunde gespielt. Nach diesem 56 Spiele langen Marathon stehen für die Mannschaften auf den Tabellenplätzen 11 bis 15 die Play-Downs an. Dabei werden ein oder zwei Absteiger ermittelt. Ziel des DEB ist es, dass die Oberliga in der Spielzeit 2023/24 mit 14 Mannschaften spielt.

„Topfavorit sind für mich die Hannover Scorpions, die sich noch mal verstärkt haben. Gleich dahinter erwarte ich die Hannover Indians und Halle. Mit uns im Abstiegskampf sehe ich Aufsteiger Duisburg, Diez/Limburg und vielleicht Hamm, die sich allerdings gut verstärkt haben“, sagt Schmitz.

Viele Oberligisten haben ihren Kader nochmal verstärkt und die Professionalisierung der dritten Liga vorangetrieben. Dazu gehört auch die Entscheidung der Vereine, in dieser Saison statt bisher zwei jetzt drei Kontingentspieler einsetzen zu können. „Wir sehen das als eine Katastrophe für das deutsche Eishockey. Die Oberliga sollte eigentlich eine Liga zur Ausbildung deutscher Talente sein. Davon haben sich viele Klubs inzwischen entfernt. Uns erschwert es, konstant wettbewerbsfähig zu sein“, sagt Schmitz. Der Etat einiger Vereine in der Oberliga liegt inzwischen bei etwa einer Million Euro. Der KEV, der sich weiterhin als Ausbildungsklub sieht, muss mit einem niedrigen sechsstelligen Betrag auskommen. Derzeit bemüht sich der KEV noch eine Budgetlücke zu schließen, die durch die geringere Kooperationsgebühr der Pinguine und durch den Wegfall von Fördergeldern nach dem Abstieg der Pinguine aus der DEL entstanden ist.

Sportvorstand Elmar Schmitz wünscht sich noch etwas mehr Akzeptanz bei den Fans. „Viele sehen die U23 als Nachwuchsmannschaft. Das ist sie aber nicht. Wir sind ein Drittligist mit vielen jungen Spielern, die wir ausbilden. Wir würden uns über mehr Unterstützung der Fans aus Krefeld und Umgebung freuen. Dauerkartenbesitzer der Pinguine haben bei uns zu den Spielen freien Eintritt“, rührt Schmitz kräftig die Werbetrommel für das Heimspiel gegen die Scorpions am Freitag.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort