Aus den Stadtteilen Sechs Absperrpoller machen Uerdinger Fußgängerzone sicherer

Krefeld · Vor allem die Niederstraße wird durch zahlreiche Straßencafés geprägt, deren Gäste durch außerhalb der Ladezeiten schnell fahrende Autos, Fahrräder und E-Bikes gefährdet werden.

Gut zwei Monate ist es her, dass in der Oberstraße ein Pkw-Fahrer, der verbotswidrig die Fußgängerstraße befuhr, ein Kind angefahren und schwer verletzt hatte. „Seit 1989 bin ich Mitglied der Bezirksvertretung, und in all den Jahren war der Verkehr in den beiden Uerdinger Fußgängerstraßen ein Dauerthema, das nie so richtig gelöst wurde“, empörte sich Bezirksvorsteher Jürgen Hengst. Hengst stellte umgehend dem Leiter der Abteilung Verkehrsplanung im städtischen Planungsamt, Kurt Schröder, die prekäre Situation der beiden Uerdinger Haupteinkaufsstraßen vor. Vor allem die Niederstraße wird durch zahlreiche Straßencafés geprägt, deren Gäste durch außerhalb der Ladezeiten schnell fahrende Autos, Fahrräder und E-Bikes gefährdet werden. Nachmittags und abends sowie an Wochenenden steige der Durchgangsverkehr stark an. Vor allem die schnell und lautlos sich  heranpirschenden E-Bikes erschrecken die Passanten, die in den Geschäften einkaufen wollen. Eltern könnten in der Fußgängerzone ihre Kinder oft nicht einfach von der Hand lassen, erzählt Bettina Loseweit, die stellvertretende Vorsitzende des Uerdinger Kaufmannsbundes: „Hier fahren nicht nur Ortsunkundige herum, die auf der Suche  nach einem Parkplatz sind, sondern auch viele Einheimische.“

Die schnelle Lösung, die die städtischen Verkehrsplaner für die Sorgen der Uerdinger  fanden, stieß vor Ort auf viel Lob. Wie so oft stehen die Uerdinger über Partei- und Verbandsgrenzen zusammen, wenn es um das Wohl ihrer Stadt geht, und so konnte Hengst zusammen mit den Vertretern des Kaufmannsbundes verkünden, dass im Spätherbst 2019 der Eingang der Oberstraße, die Einmündung der Von-Brempt-Straße in die Niederstraße und der Eingang in die Niederstraße acht kräftige Steckpoller erhalten, die nur zu den Ladezeiten zwischen sieben Uhr und zehn Uhr an Werktagen geöffnet werden. Der ursprüngliche Gedanke, dort versenkbare Poller zu installieren, wurde fallen gelassen, da deren Einbau angesichts vieler unter den Straßenerlaufender Leitungen zu aufwändig gewesen wäre.

Mario Bernhard vom Bürgerbüro des Chemparks verwies auf das Thema Sicherheit, das für den Chempark an der Spitze stünde. Dazu gehöre auch die gefährdungsfreie Wiederherstellung der Arbeitskraft der Mitarbeiter  im Freizeitbereich. Daher wird der Chempark die Kosten einer Firma übernehmen, die das pünktliche Öffnen und Schließen der Poller übernimmt. Die Bezirksvertretung Uerdingen (BZV) wird auf ihrer heutigen Sitzung beschließen, aus den Mitteln der BZV die Poller anzuschaffen.

Bezirksvertreter Uli Lohmar (CDU) freute sich über die Schnelligkeit, mit der die Maßnahme verwirklicht werden konnte: „Hier in Uerdingen sind wir stolz darauf, eine echte Fußgängerzone zu haben. Dafür müssen wir uns einsetzen.“ Kaufmannsbund-Vorsitzender Uwe Rutkowski verwies auf die Einigkeit zwischen den verschiedenen Partner Bürgerschaft, Politik, Gewerbe und Industrie und dankte der IG Oberstraße für die volle Unterstützung.

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