Hummaid hilft Menschen in Not Golfturnier für einen Brunnen in Afrika

Krefeld · Steigende Lebensmittel- und Energiepreise durch den Krieg in der Ukraine verschärfen die Probleme in aller Welt noch zusätzlich – beispielsweise in Afrika. Entsprechend bleibt die Krefelder Organisation Hummaid ganz speziell am Ball.

 Sie richten das Golfturnier am 14. Mai in Krefeld aus und wollen Hummaid unterstützen: Marlene Schüren, Ladies Captain, Wilfried Kahles, Mens Captain, und Ingeborg Witt-Kamm, Inhaberin des Golfplatzes Nieper Kuhlen (v.l.).

Sie richten das Golfturnier am 14. Mai in Krefeld aus und wollen Hummaid unterstützen: Marlene Schüren, Ladies Captain, Wilfried Kahles, Mens Captain, und Ingeborg Witt-Kamm, Inhaberin des Golfplatzes Nieper Kuhlen (v.l.).

Foto: Hummaid

 Kommt das Thema auf menschliche Tragödien, Hilfe und Not, dann ist die öffentliche Aufmerksamkeit dieser Tage stark auf die Ukraine gerichtet. Dessen ungeachtet aber sind natürlich die Probleme in anderen Teilen der Welt nicht geringer geworden – im Gegenteil. Steigende Lebensmittel- und Energiepreise verschärfen Probleme in aller Welt noch zusätzlich – beispielsweise in Afrika. Entsprechend bleibt die Krefelder Organisation Hummaid auch dieser Tage am Ball. Zwar sind die engagierten Krefelder auch bemüht, im Kriegsgebiet zu helfen und haben Hilfsgüter nach Bratislava in der Slowakei mit dem Endziel Ukraine versandt, aber Hauptziel bleibt Afrika.

„Generell ist die Situation in der Ukraine natürlich eine Katastrophe. Aber was die Menschen dort erleben, das ist für viele Menschen auf der Welt leider regelrecht traurige Normalität. Darum bleiben wir auch in dieser Zeit stark auf unsere Projekte wie in Burkina Faso ausgerichtet“, sagt Marco Lipfert, Mitglied der Hilfsorganisation. Bereits vor zwei Jahren begann sie, ein Waisenhaus in Burkina Faso zu errichten (die RP berichtete). „Das ist jetzt schon sehr weit fortgeschritten. Wir hoffen, dass es noch in diesem Jahr eröffnet werden kann. Aktuell wird das Dach gebaut und dann geht es an den Innenausbau“, sagt Wilfried Kahles. Auch er ist ein Teil von Hummaid und hat nun ein neues Projekt ins Leben gerufen. „Obdach für die Kinder ist das Eine. Aber zum Leben brauchen sie auch sauberes Wasser. Darum wollen wir nun einen weiteren Brunnen bauen. Fünf sind es bereits, zwei weitere sind im Bau. Davon profitiert dann auch das ganze Dorf. Die Schätzung lautet, dass wir dafür 13.500 Euro brauchen“, betont er. Die jüngste Idee: Ein Golfturnier soll einen großen Teil dieser Summe einbringen. „Ich bin auch Mitglied im Golfclub Niep27. Das ist ein relativ neuer Verein. Unser Platz ist in Niep, gleich hinter der Genossenschaft. Es ist ein 27-Loch-Platz, also ein 9 Loch- und ein 18-Loch-Platz in einem. Ich habe mit den Verantwortlichen gesprochen und schon war die Idee des Turniers geboren“, so der 66-Jährige.

Schnell wurden auch prominente Mitglieder angesprochen. „Wir sprechen aktuell mit dem ehemaligen Eishockeyspieler Christian Ehrhoff, der mit den Pinguinen Meister wurde und dann lange in der NHL in Nordamerika spielte. Auch ein weiterer Ex-Pinguin, Benni Voigt, ist hoffentlich dabei. Als Sponsor mit seiner Firma, eventuell aber auch als Spieler“, sagt Kahles. Aktuell suchen die Organisatoren noch nach Unternehmen, die Preise spenden würden. „Auch für Essen und so weiter suchen wir Sponsoren. Wenn wir auf diese Art die Kosten gedeckt bekommen, würden die Startgelder in voller Höhe in das Projekt gehen. Toll wäre natürlich, wenn wir zusätzlich noch Sponsoren oder Spender fänden“, sagt der Rentner, der 20 Jahre als Trainer für Führungskräfte selbstständig war.

Das Turnier soll am 14. Mai stattfinden. „Es ist ein Champions-Turnier. Für die Teilnahme reicht die Platzreife. Wichtig ist auch, dass wir es als Partnerturnier anlegen. Zwei Spieler schlagen den Ball ab und mit dem besseren wird dann weiter gespielt. Am Ende geht es in allererster Linie um den guten Zweck. Wir wollen mindestens 72 Teilnehmer haben, könnten aber bis zu 92 gut unterbringen“, so Kahles. Der Sieger des Turniers erhält einen Wanderpokal. „Der darf für ein Jahr behalten werden. Wer ihn zum dritten Mal gewinnt, bekommt ihn dauerhaft. Diese Regel zeigt: Wir wollen das Turnier zu einer dauerhaften Einrichtung machen“, erklärt der Organisator.

Hummaid ist für ihn die Organisation der Wahl, weil besonders die Nachverfolgung der Hilfen sehr gut sei. „Bei anderen Organisationen gibt man Geld oder Waren und weiß nicht, was im Endeffekt passiert. Bei Hummaid bekommt man nachher noch viele Informationen zum Projekt. Es gibt Videos von der Übergabe gespendeter Spielsachen oder vom Baufortschritt des Waisenhauses und so weiter. Das gefällt mir. Nach meinem Arbeitsleben wollte ich mich engagierten und etwas zurückgeben“, sagt Kahles.

Mit seinem Projekt des Golfturniers will er nun möglichst viel Geld einnehmen, um den Brunnen realisieren zu können. Am Ende ist Wasser eine der wichtigsten Ressourcen für das menschliche Leben und so könnte der Brunnen, den er gemeinsam mit seinen Mitstreitern bei Hummaid finanzieren und bauen will, vielen Menschen in einer stark von Armut und Bürgerkrieg gezeichneten Region ein besseres und gesünderes Leben verschaffen. Menschen, die weit weniger im Fokus stehen, als aktuell die Flüchtlinge aus der Ukraine, deshalb aber nicht weniger Hilfe bedürfen – im Gegenteil.

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