Kulturveranstaltung in Korschenbroich Kölner Straßenmusiker siegt bei „Kunst gegen Bares“

Korschenbroich · Vier Künstler hatte der Kölner Kabarettist Lennard Rosar für den Abend engagiert. Am Ende wurde „Pure Imagination“ die zweite Kapitalisten-Sau von Korschenbroich.

 Organisator Lennard Rosar moderierte im Forum der Realschule.

Organisator Lennard Rosar moderierte im Forum der Realschule.

Foto: bauch, jana (jaba)

Es war die erste größere Indoor-Kulturveranstaltung in Korschenbroich seit dem Beginn der Corona-Krise. Und wer am Ende des Abends im Realschul-Forum in das Gesicht von Organisator Lennard Rosar blickte, der wusste: Sie war gelungen. Über 100 Zuschauer erlebten bei der zweiten „Kunst gegen Bares“ in Korschenbroich einen unterhaltsamen Abend.

Vier Künstler hatte der aus Korschenbroich stammende Kölner Kabarettist Rosar für den Abend engagiert, nur einer konnte am Ende zur „Kapitalisten-Sau von Korschenbroich“ gekrönt werden. Nämlich derjenige, dem die Zuschauer am Ende das meiste Geld gespendet hatten. Es war der Musiker „Pure Imagination“ aus Köln. Da die meisten Zuschauer ihren Geldbetrag gerecht auf alle Künstler aufteilen wollten, lag der Musiker am Ende mit seinen 350 erspielten Euro jedoch nur knapp vor dem Viertplatzierten mit 320 Euro.

Der Sieger, der mit bürgerlichem Namen Enis Okumusoglu heißt, ist eigentlich Straßenmusiker. Als eine Art One-Man-Band legte er die Klänge seiner Gitarre und seines Didgeridoos mithilfe einer Loopstation übereinander und kreierte so psychedelisch anmutende Klänge, die zum Träumen einluden. Das führte beim Publikum nicht nur zur Begeisterung, sondern brachte dem sympathischen Mann auch den Sieg. „Ich habe schon das Glück, dass ich in meinem Traum stecke“, sagte Okumusoglu auf Rosars Frage nach seinen weiteren Zielen.

Auf dem „geteilten zweiten Platz“, wie Rosar ob des knappen Ergebnisses entschied, bleiben die drei übrigen Künstler des Abends. Der aus dem Fernsehen bekannte Mentalist Timon Krause, so etwas wie der „Stargast“ des Abends, schaffte es die Gedanken seiner Gegenüber zu erkennen. So konnte er nur durch Blickkontakt die von einer Zuschauerin ausgedachte Pin-Zahl erraten.

Jacqueline Feldmann erzählte in ihrem Comedy-Auftritt von ihrem Erwachsenwerden im Sauerland und warum für Teenie-Eltern Michael Wendler die größere Gefahr ist als Klimawandel und Corona-Krise. Bätz aus Hamburg bot Musik-Comedy und sang unter anderem von seiner Mittelmäßigkeit (“Wie krass bin ich denn? Naja, so mittel.“) und seinem Trotz.

Gegen die musikalischen Fähigkeiten von „Pure Imagination“ reichte das bei allen drei anderen Künstlern nicht. Rosar hingegen durfte am Ende noch eine frohe Kunde verbreiten. „Kunst gegen Bares“ geht auch nach dem Comeback weiter. Die dritte Ausgabe ist für den 12. November geplant.

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