Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte
EILMELDUNG
Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte

Fußball Negativ-Serie: FC im Keller angekommen

Kleve · Fußball-Oberliga: 1. FC Kleve - Ratingen 04/19 0:1 (0:1). Die Gäste gewinnen verdient, da es den Rot-Blauen in der Offensive an jedwedem Esprit mangelt. Nun geht es am Bresserberg tatsächlich noch gegen den Abstieg.

 Kleves Pascal Hühner (rechts im roten Trikot) war wie seine Kollegen im Angriff stets bemüht, aber glücklos. Drei Partien in Serie ist die Akpinar-Elf nun ohne Torerfolg.

Kleves Pascal Hühner (rechts im roten Trikot) war wie seine Kollegen im Angriff stets bemüht, aber glücklos. Drei Partien in Serie ist die Akpinar-Elf nun ohne Torerfolg.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es ist 16:51 Uhr in der Klever Getec-Arena, die Gesichter der FC-Akteure hängen nach der 0:1-Pleite gegen den Tabellenvierten gen Rasen, und es ereignet sich eine Szene, die viel über die herausfordernde Situation verrät, in der sich der Fusionsklub aktuell befindet. Fabio Forster und Niklas Klein-Wiele machen sich in Richtung Kabine auf und werden von einer Anhängerin gestellt, die eine wenig bedachte Frage stellt: „Hattet ihr keine Lust, oder was?“ Klein-Wiele lässt sich zu keiner Reaktion hinreißen, Forster aber ist erbost, wird deutlich und ruft der Frau in rot-blauer Jacke zu: „Wie kannst du eine so blöde Frage stellen?“. Recht hatte er - immerhin fehlte es seinem Team an diesem Sonntagnachmittag an vielem, aber nicht an der Einstellung. Und dennoch: Nach der vierten Niederlage in Folge muss sich der Aufsteiger mit dem Abstiegskampf beschäftigen. Vier Punkte Vorsprung sind es noch bis zum ersten Abstiegsplatz, wo der SC Düsseldorf-West aktuell rangiert. Am kommenden Gründonnerstag gastieren die Schwanenstädter in der Landeshauptstadt, ein Spiel von höchster Relevanz. „Für uns gibt es nur wichtige Spiele“, entschärft Akpinar jedoch.

Schon der Auftakt in die Partie gestaltete sich maximal unglücklich für die Hausherren. Von der linken Seite flog ein Freistoß in den Klever Strafraum, dort bugsierte Ratingen den Ball gen Tor, wo erst Fabio Forster auf der Linie und in der Folge die Latte die frühe Führung verhinderte. Der erneute Versuch von Orhan Dombayci per Kopf aber landete in den Maschen hinter Schlussmann Ahmet Taner. Dabei merkte man der Elf von Trainer Umut Akpinar an, dass sie Besserung im Sinn hatte. Leidenschaftlich warf sie sich in die Partie, die erste Gelegenheit hatte Nedzad Dragovic, der einen Schuss aus zwanzig Metern über die Latte setzte. Dennoch war es in erster Linie Germania Ratingen, die in vorderster Front gefährlich wurden. Ex-Bundesligaakteur Moses Lamidi prüfte Taner nach 23 Zeigerumdrehungen Taner aussichtsreich, der aber hielt sicher. „Das Gesicht zum Ball Männer, auf geht es“, rief Forster seinen Kollegen zu. Ideen im Spiel nach vorne aber entsprangen dieser Aufforderung nicht. Erneut war es Lamidi, der aus der Drehung und nach einer halben Stunde zu einer guten Gelegenheit kam. Er verfehlte das Tor nur knapp. „Wir müssten zur Halbzeit eigentlich schon mit 3:0 führen. Ich war überrascht, wie harmlos Kleve war“, sagte Ratingens Übungsleiter Alfonso del Cueto. Das Lagebild änderte sich auch nach dem Seitenwechsel kaum. Erkan Ari hatte das 2:0 nach einer Stunde auf dem Fuß, sein Abschluss aber flog wenige Zentimeter über das Ziel. Die beste Klever Chance spielten Fatih Duran und Levon Kürkciyan heraus, Letzterer zielte final an den Pfosten (75.). Mit dem Nachschuss räumte Pascal Hühner Klein-Wiele im Strafraum ab.

In der finalen Viertelstunde waren es nur die in Weiß gekleideten Gäste, die Gefahr ausstrahlten. Das Mittel der hohen Bälle war auf FC-Seite wirkungslos, dafür hätten Ole Pfäffgen (81.), Yassin Merzagua (84.) und Kaan Terzi (88.) zum 2:0 erhöhen müssen - sie aber fanden in Taner, der eine starke Vorstellung ablieferte, ihren Meister. „Das war ein hochverdienter Sieg, wobei ich nicht weiß, warum wir es noch so spannend machen und das zweite Tor nicht machen“, sagt del Cueto. Der 1. FC Kleve findet sich nun auf Rang Zwölf wieder. „Wir hatten ein oder zwei Chancen, aber letztendlich fehlte Torgefahr. Ratingen hat verdient gewonnen“, sagt Akpinar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort