Leiharbeiter Kreis Kleve Leiharbeiterquartier in Wissel geschlossen

Eine Unterkunft für Leiharbeiter in Wissel wurde wegen schlechter Wohnzustände gesperrt, in einer anderen in Kalkar gilt eine 14-tägige Quarantäneregelung. Außer in Wissel keine baurechtswidrigen Zustände festgestellt.

 Vor zehn Jahren sah es zumindest von außen noch gut aus, das frühere „Kulturhaus Wissel“. Zur Dauerübernachtung ist es aber nicht vorgesehen.

Vor zehn Jahren sah es zumindest von außen noch gut aus, das frühere „Kulturhaus Wissel“. Zur Dauerübernachtung ist es aber nicht vorgesehen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

(nik) In vier Kalkarer Unterkünften für Leiharbeiter sind Mitarbeiter niederländischer Schlachthöfe untergebracht. Sie und weitere Quartiere wurden jetzt umfassend überprüft. Weil ein Corona-Fall festgestellt wurde, stehen die Bewohner eines Hauses bis zum 19. Juni unter Quarantäne. Der Großteil der Unterkünfte sei nicht beanstandet worden, so die Stadt Kalkar.  Fachbereichsleiter Andreas Stechling teilt mit, dass sich die Stadt bereits Anfang 2019 an den Kreis  Kleve gewandt hatte, um eine bauaufsichtliche Prüfung zu veranlassen. Es seien keine baurechtswidrigen   Zustände   festgestellt   worden, auch gab es keine Überbelegungen. Auch in anderen Kommunen, etwa Emmerich, Goch und Kranenburg, wurden Quartiere und ihre Bewohner inspiziert.

„Das  Einwohnermeldeamt der Stadt Kalkar steht in regelmäßigem Kontakt  zu  allen  Eigentümern oder Hausverwaltern und wirkt darauf hin, dass die Bewohner  zeitnah an- und abgemeldet werden. Weiterhin werden die aktuellen Belegungszahlen   aller   Unterkünfte   tagesgenau   dokumentiert  und  die Örtlichkeiten   regelmäßig   durch  Mitarbeiter  des

Ordnungsamtes    angefahren   und   überprüft.  Im Gespräch könne man Probleme etwa wegen Lärm, Verschmutzung oder Parkens angehen und Lösungswege aufzeigen, so Stechling. Vor  gut einer Woche habe ein gemeinsamer Begehungstermin des Ordnungsamtes mit dem Gesundheitsamt des Kreises, dem Arbeitsschutz der Bezirksregierung,

der  Bauordnung  des  Kreises  sowie  dem  Malteser Hilfsdienst in den vier Unterkünften  stattgefunden,  die  Mitarbeiter der Fleischindustrie beherbergen. Bei allen anwesenden Bewohnern seien Corona-Tests durchgeführt. Da  ein  Arbeiter  positiv getestet wurde, musste die Unterkunft komplett  unter  Quarantäne gestellt werden. Darüber   hinaus   wurde   seitens  des  Kreises  eine Nutzungsuntersagung   für  ein  bekanntes  Leiharbeiterquartier  in  Wissel, dem Vernehmen nach das frühere „Kulturhaus Wissel“, ausgesprochen;  eine  Beherbergung ist dort ab sofort nicht mehr gestattet. Die    niederländische    Leiharbeitsfirma    muss    unverzüglich   andere Unterkunftsmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter zur Verfügung stellen.

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