Angebot der Stadt Kleve Nach „Fokus Arbeit“ folgt jetzt „Fokus Mensch“

Kleve · Angesichts der Erfolgsbilanz von „Fokus Arbeit“ soll noch ein Stück weiter gegriffen werden: Parallel gibt es im TZK künftig das Angebot „Fokus Mensch“. Es geht auch hier um „erwerbsfähige Leistungsbezieher“, die in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden sollen.

 Im TZK Kleve soll es bald neben Fokus Arbeit auch Fokus Mensch geben.

Im TZK Kleve soll es bald neben Fokus Arbeit auch Fokus Mensch geben.

Foto: rps

Die Zahlen von „Fokus Mensch“ sprechen Bände: 79 Prozent der Teilnehmer, die das Angebot von Yasmin Borrmann, Anja Kerkmann und Boris Welle in Anspruch genommen haben, konnten wieder in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. Damit ist das Ziel der drei, die ihre Kurse im Technologiezentrum der Stadt Kleve (TZK) anbieten, erfüllt und macht sich bezahlt. Es soll dabei motivierten und zuverlässigen Beziehern von Arbeitslosengeld II eine Jobperspektive erarbeitet werden und sie sollen in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. Das Ganze ist ein Angebot des Jobcenters Kleve.

Angesichts ihrer Erfolgsbilanz versuchen Borrmann, Kerkmann und Welle, noch ein Stück weiter zu greifen. So soll es parallel zu „Fokus Arbeit“ künftig das Angebot „Fokus Mensch“ geben. Es geht auch hier um „erwerbsfähige Leistungsbezieher“. 50 Prozent dieser Menschen, die Leistungen nach Arbeitslosengeld II bekommen, sind zwischen 25 und 49 Jahre Jahre alt, hätten also eigentlich gute Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Aber: „Fast die Hälfte, 43,76 Prozent, hat keinen Schulabschluss“, sagt Borrmann. Bei der Frage nach einer Berufsausbildung sieht es noch fataler aus: Hier sind 73,4 Prozent ohne abgeschlossene Ausbildung. Das rächt sich. Denn nach dem zweiten Jahr im Leistungsbezug nach ALG II sinkt die Chance enorm, in einen Arbeitsplatz vermittelt zu werden. „Die Zahlen sagen, dass wir handeln müssen“, konstatiert Kerkmann. Zumal die Kandidaten noch weitere belastende Hindernisse für die Vermittlung haben - da gibt es Gewalterfahrung ebenso, wie fehlende Sprachkenntnisse.

„Wir müssen die Hemmnisse beseitigen, die Leute stabilisieren und auf Anschlussmaßnahmen vorbereiten, damit wir sie später in den Arbeitsmarkt integrieren können“, so die drei. Das Projekt soll drei Monate dauern. Dessen Inhalte zeigen, dass Borrmann, Kerkmann und Welle vorne anfangen müssen: Es gehe darum, den Kandidaten individuelles Zeitmanagement und Zeitstruktur beizubringen, über Selbstwahrnehmung zu reden, zu der auch ein gesünderes Leben und entsprechende Körperhygiene gehöre, und schließlich den sozialen Umgang zu verbessern sowie Konfliktbewältigung zu lernen. Die vom Ausschuss begrüßte Maßnahme soll bald mit den ersten 15 Teilnehmern starten.

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