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Hochschule Rhein-Waal Kleve: Studenten für Freundschaft mit den USA

Kleve/Fitchburg · Sind transatlantische Beziehungen ein Auslaufmodell? Dieser Frage gingen Studierende der Hochschule Rhein-Waal und der Fitchburg State University in einem Forschungsprojekt nach. Das Ergebnis: Eine große Mehrheit ist nicht nur dafür, sondern fordert auch eine Stärkung.

Foto: pixabay

Die transatlantischen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA gelten für viele als einer der wichtigen Pfeiler der Bundesrepublik. Doch mit Donald Trump als US-Präsident scheint diese Welt nicht mehr in Ordnung zu sein und die Freundschaft über den Atlantik in Gefahr. Wie also sieht die Zukunft der Freundschaft zwischen USA und Deutschland aus, vor allem bei jungen Menschen.

Alexander Brand, Professor für Politik an der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie der Hochschule Rhein-Waal (HSRW), Joshua Spero von der Fitchburg State University in Kleves Partnerstadt und Klaus Hegemann, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der HSRW gingen der Frage nach, wie sich das US-amerikanisch-deutsche Verhältnis aus der Perspektive der Studierenden im Wahljahr in den USA darstellt. „Daraus wurde ein Forschungsprojekt, bei dem es auch darum geht, mehr Vertrauen zwischen den jüngeren Generationen aufzubauen“, sagt Klaus Hegemann.

 Vor Corona: Treffen von Studenten aus Kleve und Fitchburg in den USA.

Vor Corona: Treffen von Studenten aus Kleve und Fitchburg in den USA.

Foto: HSRW

Zuvor hatten Seminare über die transatlantischen Herausforderungen an der HSRW Wissenschaftler und Studierende aus den Fakultäten in Kleve und Kamp-Lintfort mit der International Relations/European Class an der Fitchburg State University in Massachusetts zusammengebracht. Sie diskutierten, ob die transatlantischen Beziehungen ein Auslaufmodell sind und wie sich gerade junge Leute dies- und jenseits des Atlantiks heute orientieren.

„Für das daraus resultierende Forschungsprojekt führten die beteiligten Forscher und Studierenden der Hochschule Rhein-Waal und der Fitchburg State University eine Vorabbefragung unter den Studierenden beider Hochschulen durch“, erklärt HSRW-Sprecherin Gabriele Stegers. Die Ergebnisse dieser internen Befragungen in Fitchburg und Kleve sowie Kamp-Lintfort soll bald überregional ausgeweitet werden, plant Hegemann. Inhaltlich gehe es dann darum, auch nach etwaigen Veränderungen durch die Corona-Krise zu fragen. Es sei besonders wichtig, weiterhin Studierende sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs in das Projekt einzubinden, erklärt der Professor. Und zwar nicht allein als Befragte, sondern ebenso als Forschende.

Die ersten Ergebnisse machen jedenfalls Mut: Die überwiegende Mehrheit der Befragten schätzt die Beziehungen und erachtet eine langfristige Stärkung der Partnerschaft zwischen den USA und Deutschland für wichtig: Von den Teilnehmenden an der Hochschule Rhein-Waal stimmten 67 Prozent dem zu; an der Fitchburg State University waren es 73 Prozent.

Trotz Corona-Krise und der Verlagerung der Lehre in den digitalen Raum in beiden Ländern beteiligten sich 400 Studierende an der Umfrage, so Stegers. „Zu bedenken gilt gleichwohl, dass die Teilnahme freiwillig war und sich vor allem politisch interessierte Studierende beteiligten“, erklärt Hegemann. Dass zwischen 75 und 80 Prozent dem intensiven Austausch und engen studentischen Kontakt zwischen Deutschland und den USA besondere Bedeutung beimessen, verdeutlicht das Interesse an einer Stärkung der transatlantischen Beziehungen unter den Studierenden beiderseits des Atlantiks. Da sich im gleichen Atemzug zwei Drittel (Deutschland) bzw. drei Viertel (USA) der jetzigen Studierenden als kommende gesellschaftliche Führungskräfte sehen, scheint es in der Zukunft um den „transatlantischen Kitt“ trotz aller derzeitigen politischen Entwicklungen nicht schlecht bestellt zu sein. Die von beiden Studierendengruppen mit Abstand bevorzugte Variante internationalen Engagements der USA und Deutschlands sind Einsätze humanitärer Natur.

„Die derzeit diskutierte Stationierung von US-Truppen in Deutschland und deren Rückzug ergibt ein interessantes Stimmungsbild“, sagt Brand. Nur eine Minderheit der an der HSRW befragten Studierenden (15,6 Prozent) sah die US-Truppen als zentral wichtig für die transatlantischen Beziehungen an. Auf US-Seite betonten 43 Prozent deren Wichtigkeit, wobei auch hier eine Mehrheit in diesem Aspekt keinen zentralen Bestimmungsfaktor für gute Beziehungen zwischen den USA und Deutschland sah.

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