Stationäres CUZ am Arnoldhaus Corona-Testzentrum startet in Kempen

Kempen/Kreis Viersen · Kreis Viersen und Kassenärztliche Vereinigung haben sich auf ein stationäres Corona-Untersuchungszentrum (CUZ) verständigt. Das nimmt am Montag seine Arbeit in Kempen auf. Eine mobile Lösung wird es vorerst nicht mehr geben.

 Mitte März kam das mobile Corona-Untersuchungszentrum in Kempen erstmals zum Einsatz. Der Betrieb wurde am 17. Juni eingestellt.

Mitte März kam das mobile Corona-Untersuchungszentrum in Kempen erstmals zum Einsatz. Der Betrieb wurde am 17. Juni eingestellt.

Foto: Norbert Prümen

Der rote Container sieht recht klein aus Über einen Wartebereich verfügt er nicht. Der ist auch für das neue stationäre Corona-Untersuchungszentrum (CUZ) in Kempen nicht erforderlich. Die Tests erfolgen ausschließlich nach vorheriger Anmeldung und Terminvergabe. Das neue CUZ löst die mobile Variante ab, die Kreis Viersen und Kassenärztliche Vereinigung von Mitte März bis zum Beginn der Sommerferien gemeinsam betrieben haben. Nun soll es ab Montag, 24. August, ein einziges Testzentrum geben.


Warum ist das CUZ nun ausschließlich in Kempen stationiert?
Im Kempener Arnoldhaus befindet sich eine Zweigstelle eines Kölner Großlabors, mit dem die Kassenärztliche Vereinigung eine Kooperation vereinbart hat. Die gezogenen Proben werden in Köln ausgewertet.

Wen soll das neue Testzentrum entlasten? Das CUZ soll in erster Linie die niedergelassenen Ärzte entlasten. Denn diese sind gesetzlich dazu verpflichtet, die Corona-Tests vorzunehmen. Allerdings ist der Aufwand auch für viele Arztpraxen im Kreis Viersen kaum zu stemmen, wie KV-Chef Berson unserer Redaktion berichtet. „Die bereits jetzt auflaufenden Testungen lassen sich kaum neben dem regulären Praxisbetrieb abarbeiten, zumal sie einen hohen hygienischen und bürokratischen Aufwand erfordern“, sagt Berson. Nicht nur Kempener Ärzte werden das neue CUZ mit ihrem Personal betreiben, auch andere Ärzte aus dem Kreis Viersen sind eingebunden.

Anders als bei der mobilen Lösung, die reihum in Kempen, Nettetal, Viersen und Willich Station gemacht hatte, soll der neue zentrale Standort – ähnlich wie in Großstädten – vor allem die Abläufe vereinfachen. Bei dem Testzentrum handelt es sich um eine so genannte Walk-in-Lösung: „Der Container verfügt über einen Eingang und einen separaten Ausgang, so dass die getesteten Personen unter Einhaltung der Hygieneregeln passieren können“, erklärt Kreissprecherin Anja Kühne. Parkmöglichkeiten bestehen unmittelbar vor dem Testzentrum, Der Container steht auf dem Parkplatz gegenüber dem Arnoldhaus an der Ecke Arnold-/Schorndorfer Straße in Kempen. Die Adresse lautet Arnoldstraße 13 e/f. In unmittelbarer Nähe war der Standort des mobilen CUZ.

Wie läuft nun die Zusammenarbeit mit dem Kreis? Die Kassenärztliche Vereinigung mietet den Container an, der Kreis Viersen beteiligt sich an den Kosten für den Betrieb der Einrichtung. Hilfsdienste aus dem Kreis Viersen werden die Ärzteteams bei der Patientenannahme unterstützen. Wie Ärztechef Berson erläuterte, wurde mit dem Kreis auch vereinbart, dass das Kreisgesundheitsamt bei der Übermittlung der Testergebnisse an die Betroffenen behilflich ist, sofern dies nicht online geht. „Denn jeder Patient, der im CUZ getestet wird, bekommt einen Online-Code, mit dem er sein persönliches Testergebnis abrufen kann. Aber nicht jeder verfügt über einen Internetzugang“, so Berson. Er weist allerdings vorsorglich darauf hin, dass das Testergebnis erst nach zwei bis drei Tagen vorliegen kann. „Derzeit sind die Labore mit Untersuchungen stark eingespannt.“

Der Ärztechef, der selbst eine hausärztliche Gemeinschaftpraxis in Kempen betreibt und sich beim ersten mobilen CUZ stark engagierte, hatte zuletzt auf eine Reaktivierung dieses CUZ gedrängt. Er ist froh, dass die niedergelassenen Kollegen nun entlastet werden können.

Wer kann sich testen lassen? Anspruch auf einen Test, den die Krankenversicherung bezahlt, haben Reisende aus dem Ausland innerhalb von 72 Stunden nach ihrer Rückkehr nach Deutschland. Außerdem können sich Lehrkräfte und Erzieherinnen sowie Patienten mit Symptomen testen lassen. Testen lassen können sich auch Personen, die eine Meldung von der Corona-Warn-App („erhöhtes Risiko“) bekommen haben. Selbstzahler können sich ebenfalls testen lassen. Der Test kostet 26,50 Euro (zuzüglich Laborkosten). Nähere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.cuz-nrw.com

Wie ist der Ablauf? Patienten melden sich online unter www.cuz-nrw.com an. Es wird keine Überweisung eines niedergelassenen Arztes benötigt. Beim Test muss die Krankenversichertenkarte vorgelegt werden. Die Abstriche werden durch die Kassenärztliche Vereinigung organisiert und abgerechnet. Am Eingang zum Container werden die Daten des Patienten erhoben und abgeglichen, dann geht es in die Testkabine, in der die Abstriche entnommen werden. Beim Besuch des CUZ muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Diese darf nur auf Aufforderung für den Abstrich abgelegt werden.

Wann wird getestet? Tests im neuen CUZ in Kempen sind montags von 13 bis 15 Uhr, dienstags von 6 bis 8 Uhr, mittwochs und donnerstags jeweils von 18 bis 20 Uhr sowie freitags und samstags jeweils von 13 bis 15 Uhr möglich. Die Termine finden sich auch unter www.cuz-nrw.com. Hinweis: Die Öffnungszeiten werden je nach Lage der Corona-Pandemie an den Bedarf angepasst.

Wo kann man sich noch testen lassen? Im Kreis Viersen gibt es 40 Arztpraxen, die auf das Coronavirus testen.Wo die sind, erfährt man unter anderem über die Rufnummer des ärztlichen Notdienstes 116 117.

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