Stadt Kempen reagiert Jugendamt arbeitet an Konzept für mehr Kindeswohl

Kempen · Die Stadt Kempen wird nicht dafür bestraft, dass man die Notfälle und Notarzteinsätze mit Kindern, die es in der Kita „Mullewapp“ gegeben hat, nicht sofort ans zuständige Landesjugendamt gemeldet hatte.

 Die verdächtige Erzieherin war von August 2018 bis Mitte 2019 in der Kempener Kita „Mullewapp“ beschäftigt.

Die verdächtige Erzieherin war von August 2018 bis Mitte 2019 in der Kempener Kita „Mullewapp“ beschäftigt.

Foto: Norbert Prümen

Die Notfälle stehen im Zusammenhang mit der Tätigkeit einer Erzieherin, die von August 2018 bis Mitte 2019 in der Kempener Kita beschäftigt war. Die Erzieherin steht im Verdacht, in einer Viersener Kita, in der sie später beschäftigt war, ein dreijähriges Kind getötet zu haben.

Wie Bennet Gielen, der auch fürs Jugendamt zuständige Beigeordnete der Stadt Kempen, auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, habe es einen Austausch des städtischen Jugendamtes mit dem Landesjugendamt in der Sache gegeben. Weil man in der Kita „Mullewapp“ von Vorerkrankungen der betroffenen Kinder ausgegangen sei, hätte das Kempener Jugendamt zwar seine Meldepflicht verletzt, aber nicht vorsätzlich gehandelt. Daher sieht das Landesjugendamt wohl von einer Strafe ab. Die Stadt Kempen hätte die bestehende Vorschrift zur Meldepflicht anders ausgelegt, so Gielen. Das werde jetzt nicht mehr passieren: „Wir melden jetzt lieber einen Vorfall zu viel, als nur noch einmal eine Meldung zu versäumen“, versichert der Beigeordnete.

Das nach den Vorfällen um die Erzieherin von der Stadt angekündigte neue Kinderschutzkonzept sei im Entwurf fertig. Das Papier werde nun verwaltungsintern und danach mit dem Landesjugendamt abgestimmt. Wie von Bürgermeister Volker Rübo Anfang Juni angekündigt, soll das fertige Konzept im November im Jugendhilfeausschuss vorgestellt und beschlossen werden. Ziel des Konzeptes soll es sein, möglichen Übergriffen in der Kinderbetreuung künftig vorzubeugen und den Schutz der Kinder zu verbessern.

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