Konzerte in Kamp-Lintfort Rückkehr in den Rokokosaal – endlich

Kamp-Lintfort · Die Kamper Konzerte haben das Ausweichquartier am Schirrhof verlassen. Die Freude aller über die Rückkehr in den Rokokosaal ist groß. Welches Programm das Martfeld-Quartett in zwei Konzerten bot.

Das Quartett freute sich, die Zuhörer und Zuhörerinnen wieder „eng um sich zu haben“.  Foto:    Norbert Prümen

Das Quartett freute sich, die Zuhörer und Zuhörerinnen wieder „eng um sich zu haben“. Foto: Norbert Prümen

Foto: Norbert Prümen

Nach drei jähriger Corona-Pause sind die Kamper Konzerte in den Rokokosaal des Kloster Kamp zurückgekehrt. In zwei ausverkauften Konzerten präsentierte das Martfeld Quartett am Mittwoch und Donnerstag Werke von Schumann, Wilms und Beethoven. Gesamtkoordinatorin der Kamper Konzerte, Jeannette Freifrau von der Leyen, sprach von einem „Nachhausekommen“, nachdem die Konzerte zuletzt wegen der Pandemie im Pferdestall des Schirrhofs beheimatet waren. Eine „Luxussituation“ sei es gewesen, erklärte Jeannette von der Leyen im Gespräch, denn viele andere Veranstalter hätten durch die Unterbrechung Publikum verloren. Dennoch gehörten die Kamper Konzerte in den Rokokosaal, da das Kloster Kamp die Keimzelle der beliebten Kammermusik-Konzertreihe sei.

„Treffpunkt Rheinland“ hätte, laut Ankündigungstext, der Untertitel für das diesjährige Konzert lauten können. Denn alle drei Komponisten, die in den Konzerten gespielt wurden, können mit dem Rheinland in Verbindung gebracht werden. Johann Wilhelm Wilms wurde 1772 in Witzhelden geboren, Ludwig van Beethoven stammt aus Bonn und Robert Schumann wurde 1850 als städtischer Musikdirektor nach Düsseldorf berufen. Diesen Bezug stellte auch Katharina Apel, Cellistin und künstlerische Leiterin des Martfeld Quartetts, zu Beginn der Veranstaltung dem Publikum vor. Das Quartett freue sich, die Zuhörer und Zuhörerinnen wieder „eng um sich zu haben“. Insgesamt 80 Plätze waren u-förmig um das Quartett aufgebaut, und die vier Musiker waren so, im Gegensatz zu einem Konzert auf einer Bühne, zum Greifen nah. Eröffnet haben Liviu Neagu-Gruber (Violine), Axel Hess (Violine), Antje Kaufmann (Viola) und Katharina Apel (Violoncello) das Kammerkonzert mit dem Op. 25/1 in g-Moll von Wilms, es folgte Beethovens Op. 18/2 in G-Dur. Nach einer kurzen Pause erklang Schumanns Op. 41/2 in F-Dur im Rokokosaal. Während des Konzertes waren die Abstimmung und das harmonische Zusammenspiel der Musiker wunderbar zu beobachten, visuell wie akustisch. Mit geschlossenen oder offenen Augen genossen die Zuhörer und Zuhörerinnen jeden musikalischen Vortrag des Quartetts.

Minutenlanger Applaus zeugte von der Begeisterung des Publikums und veranlasste das Quartett zu einer kleinen Zugabe. Die Freude über die gelungene Premiere stand Musikern wie Publikum ins Gesicht geschrieben. Ein „War toll, ne?“ oder „Das hat sich gelohnt“ waren Teil der angeregten Pausen- und Abschlussgespräche am Mittwochabend unter den Zuschauern.

Über die Rückkehr in das „Schmuckstück“, wie Katharina Apel den Rokokosaal bezeichnete, freuten sich nicht nur Organisatorin von der Leyen und die Musiker. Im kurzen Gespräch mit den Verantwortlichen vor der Veranstaltung warf eine Dame im Vorbeigehen „Schön, dass wir wieder da sind“ ein. Eine Aussage, in der sich alle Beteiligten einig waren und die auf eine erfolgreiche Fortsetzung der Kamper Konzerte an ihrem angestammten Platz blicken lässt.

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