Quartiersentwicklung in Kamp-Lintfort Abschied vom Bistro 26

Kamp-Lintfort · Manfred Kant hat den Bistro-Betrieb in der Mediathek aufgegeben. Der Kamp-Lintforter legt seinen Fokus jetzt auf die Entwicklung des Wohnquartiers Friedrich Heinrich. Dort ist er im Auftrag von Mo.Studio als Quartiersmanager tätig.

 Manfred Kant möchte sich künftig noch mehr auf das Quartiersmanagement im neuen Stadtviertel Friedrich Heinrich konzentrieren. Dort ist er im Auftrag des Investors Mo.Studio im Einsatz.

Manfred Kant möchte sich künftig noch mehr auf das Quartiersmanagement im neuen Stadtviertel Friedrich Heinrich konzentrieren. Dort ist er im Auftrag des Investors Mo.Studio im Einsatz.

Foto: Norbert Prümen

Im Bistro 26 steckt „sein Herzblut“: „Ich war von der ersten Minute an beim Umbau des Rathauscenters zu Mediathek und Bistro dabei“, sagt Manfred Kant und erinnert sich gerne an die Zeit zurück, als das ambitionierte Projekt in die Realisierung ging und 2017 schließlich eröffnet wurde. „Für mich war es damals eine neue und spannende Herausforderung. Ich konnte meine Ideen ins Konzept einbringen, Bistro und Küche nach meinen Vorstellungen planen“, betont Kant, der auf 25 Jahre Erfahrung in der Gastronomie zurückblickt. So führte er mit seiner Ehefrau Nedeljka unter anderem das Café Madrid in Kamp-Lintfort. „Irgendwann muss man aber entscheiden, wohin die Reise noch gehen soll“, begründet der 49-Jährige, warum er im Dezember 2022 nach sechs Jahren den Pachtvertrag für das Bistro an der Freiherr-vom-Stein-Straße 26 gekündigt hatte. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, gibt er zu und sagt: „Wir haben mit der Stadtverwaltung immer gut zusammengearbeitet.“

Das Bistro sei im Zusammenspiel mit der Mediathek ein großer Erfolg. „Wir waren gut aufgestellt und haben uns einen Namen gemacht. Leider hat Corona uns bei der Eröffnung der Außenterrasse einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht – die Pandemie kam, als die Terrasse gerade mit Bühne und mediterranem Flair fertig gestellt war“, bedauert Manfred Kant im Nachhinein. Den neuen Betreibern des Bistros 26 hat er seine Hilfe angeboten. Eine letzte Veranstaltung findet noch unter seiner Federführung im Bistro statt. Wie bereits berichtet, übernehmen die Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein gGmbH (CWWN) dann ab dem 1. April das Bistro 26. Manfred Kant, der zurzeit auch Projektleitung und Verwaltung des Rathauscenters innehat, möchte sich beruflich in Zukunft auf das Quartiersmanagement im Wohnquartier Friedrich Heinrich konzentrieren, das Investor Mo.Studio derzeit entwickelt. Dort ist Manfred Kant seit inzwischen zweieinhalb Jahren im Auftrag des Investors aus Meerbusch als Ansprechpartner und Mittler vor Ort für Bau- und Projektleitungen, Gewerke und Stadt im Einsatz. „Ich bin in Kamp-Lintfort sehr gut vernetzt, habe viele Kontakte zu den Unternehmen in der Stadt“, sagt er und fügt hinzu: „Es macht mir Spaß, einen Beitrag zur Entwicklung unserer Stadt Kamp-Lintfort und vor allem dieses Areals zu leisten“. Den 49-Jährigen verbindet viel mit der ehemaligen Zeche: „Ich bin der einzige, der hier noch heute auf dem Pütt ist“, sagt er schmunzelnd. Schon sein Großvater und Vater arbeiteten dort. Manfred Kant selbst absolvierte ab 1990 die Ausbildung zum Mechaniker auf dem Bergwerk, das 2012 stillgelegt wurde. Später wechselte er zu Siemens. Heute befindet sich das Büro des Quartiersmanagers in den Räumen der ehemaligen Markscheiderei, dem letzten Zechengebäude an der Friedrich-Heinrich-Allee in Richtung Innenstadt. „Ich bin froh, dass sich ein Investor gefunden hat, der sich in das Areal und in die alten Industriegebäude verliebt hat“, betont Manfred Kant. Zu seinen Aufgaben als Quartiersmanagers gehört es auch, für eine Belebung des im Entstehen begriffenen Wohnviertels zu sorgen. So organisierte er mit seiner Firma Mo.Event, einem Unternehmenszweig der Kant Projekt GmbH, unter anderem Veranstaltungen wie den „Sundowner“ und das Oktoberfest im Zechenpark. Er kooperierte mit der Stadt bei der Realisierung des Weihnachtsmarktes unterm Förderturm. Mo.Event engagierte sich als Veranstalter außerdem mit der Firma Viva Concepts für die Realisierung des Karnevalmarathons im Zirkuszelt. Und er hat noch viel vor.

Weil Manfred Kant aber keine halben Sachen mag, hat er nicht nur das Bistro 26 aufgeben, das viele Stunden Arbeitseinsatz gefordert habe. Sobald die Stadt das Rathauscenter vom jetzigen Eigentümer zurückgekauft hat, gibt er dort die Projektleitung ab. „Ich habe mich gefragt, was mir am meisten Spaß macht, und mich für Mo.Studio entschieden. Ich möchte mich auf die Arbeit als Quartiersmanager konzentrieren“, sagt er.

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