Stadtfest Kaarst-Total-Lauf vor dem Aus

Kaarst · Wegen zu wenig Streckenposten wird es den Benefizlauf beim Stadtfest voraussichtlich nicht mehr geben.

Der Benefizlauf gehörte eigentlich schon zum Inventar des Stadtfestes „Kaarst Total“. Im vergangenen Jahr organisierte die SG Kaarst zum 16. Mal den Lauf durch die Innenstadt, nun hat sie dem Veranstalter mitgeteilt, dass Schluss ist. Der Grund: Es fehlen ehrenamtliche Streckenposten. „Für den Lauf brauchen wir eigentlich 80 bis 100 Freiwillige, die am Rand stehen und aufpassen, dass niemand über die Straße läuft. Im vergangenen Jahr haben wir mit Ach und Krach nur 60 zusammenbekommen“, sagt Andreas Warnt, Vorsitzender der SG Kaarst. Und für dieses Jahr sieht es noch schlechter aus.

Doch warum gibt es so wenig Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen? „Viele Ältere haben gesagt, dass sie nicht mehr wollen. Und Nachwuchs ist nicht in Sicht“, sagt Warnt. Auch das Verhalten des Publikums gegenüber den Ehrenamtlern spielt seiner Meinung nach eine Rolle. „Das Publikum wird immer aggressiver, und dann vergeht den Streckenposten die Lust auf ihre Aufgabe. Das kann ich verstehen“, sagt er. Kaarst-Total-Veranstalter Fritz Event hat die Entscheidung mit Bedauern aufgenommen, er hielt den Benefizlauf immer für ein Highlight des Stadtfestes. „Sollte sich ein anderer Verein oder Initiativkreis finden, der den Lauf organisieren will, werden wir das natürlich unterstützen“, sagt Warnt. Auch Dieter Güsgen aus dem Stadtmarketing findet es schade, dass der Lauf nicht mehr stattfinden wird. „Das war ein fester Bestandteil von Kaarst Total und es waren immer rund 200 Läufer mit dabei“, sagt Güsgen, der auch viele Anekdoten über den Lauf erzählen könnte. Ein Beispiel: Im Jahr 2017 hatte der Initiativkreis mit den Bürgern gewettet, dass zum Auftakt am Freitagabend nicht mehr als 200 Kaarster in Trachten-Outfit an die Hügen-Bühne kommen würden. Sollten es mehr werden, würden die Mitglieder um Stefan Hügen in Trachten beim Benefizlauf mitmachen. Natürlich gewannen die Bürger die Wette. „Es ist traurig für uns, dass die SG Kaarst das nicht mehr machen möchte. Aber ich kann das auch verstehen, das ist jedes Jahr ein Kraftakt gewesen“, sagt Güsgen. Bereits Ende April hatte die SG stets mit den Vorbereitungen für den Lauf begonnen. Ihre Bühne wird die SG Kaarst auch in diesem Jahr weiter betreiben. Auf dieser präsentiert sich die SG mit verschiedenen Sportangeboten und gibt auch anderen Vereinen aus dem Stadtgebiet die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. „Es wäre schön, wenn noch mehr Vereine dieses Angebot nutzen würden“, sagt Güsgen. Ganz aufgegeben hat er den Kaarst-Total-Lauf allerdings noch nicht. „Ich werde noch einmal mit Andreas Warnt sprechen und wir werden auf all unseren Kanälen nach Ehrenamtlern suchen. Vielleicht bekommen wir ja doch noch genügend zusammen“, hofft Güsgen.

Die SG Kaarst plant derweil einen Benefizlauf am Kaarster See im September. „Dort brauchen wir nicht so viele Streckenposten, man kann sich ja kaum verlaufen“, sagt Andreas Warnt, der die Rahmenbedingungen mit Stadt und Ordnungsamt gerade abklärt.

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