Europatag in Vorster Gymnasium GBG feiert Europa-Tag mit vielen Gästen

Vorst · Der Europa-Abgeordnete Stefan Berger hat das Vorster Georg-Büchner-Gymnasium zur Feier des Europatages besucht. Die Schule ist seit gut einem Jahr Europaschule. Mit zweitägiger Verspätung wurde dort am Mittwoch der Europatag gefeiert.

Stefan Berger, Mitglied des Europäischen Parlaments, und Bürgermeisterin Ursuala Baum gratulieren den Preisträgern des GBG.

Stefan Berger, Mitglied des Europäischen Parlaments, und Bürgermeisterin Ursuala Baum gratulieren den Preisträgern des GBG.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Das Georg-Büchner-Gymnasium ist seit gut einem Jahr Europaschule. Mit zweitägiger Verspätung wurde dort am Mittwoch der Europatag gefeiert. Moderatorin Beate Kowollik führte durch ein dreistündiges Programm. Zu den Gästen gehörten der Europa-Abgeordnete Stefan Berger, der in Driesch lebende Künstler Burkhard Siemsen, der frühere Bürgermeister Franz-Josef Moormann als Vertreter der Bürgerstiftung sowie der Kleinkünstler Quichotte. Im Mittelpunkt standen jedoch Schüler – vor allem vom Vorster Gymnasium, aber auch aus den drei anderen weiterführenden Schulen.

Was bedeutet Europa für die Bürger? Bürgermeisterin und Schirmherrin Ursula Baum zeigte ihren alten grünen Reisepass, voller Stempel als sichtbare Zeichen für Grenzübertritte mit mehr oder weniger langen Wartezeiten. Ihr Tipp, auch vor dem Hintergrund, dass die meisten Flüchtlinge aus der Ukraine nur Ukrainisch und Russisch sprechen: „Lernt Fremdsprachen, vor allem Englisch.“

Der Stellvertretende Stefan Rauschenberg Schulleiter freute sich über die Kooperation mit der Bürgerstiftung, die gerade erst begonnen hat. Die Bürgerstiftung hatte auch die Preise gestiftet für die Gewinner des Schulwettbewerbe zum Thema Europa. Der Europa-Abgeordnete Stefan Berger gab eine Mut machende Analyse ab: „Die Geschichte hat gezeigt, dass Konflikte wieder vorübergehen.“ Europa sei stark genug, um mit jedwedem Konflikt fertig zu werden. Er gab zu verstehen, dass der russische Präsident Wladimir Putin ein groß-eurasisches Reich vorschwebt.

Bei der Podiumsdiskussion standen Schülerinnen und Studenten auf Augenhöhe mit dem Europa-Abgeordneten. Franz-Josef Moormann gestand folgendes: „Ich war eine richtige Dorfseele, Kaarst war meine Welt, in der ich glücklich war.“ Heute steht für ihn fest, dass sich Menschen über Grenzen hinaus verbinden müssen. Es gehe darum, „Zukunft zu gestalten mit Menschen, die ganz anders denken als wir“. Moormann ermunterte die jungen Leute, sich in der Bürgerstiftung zu engagieren.

Fabienne Hitzelsberger ist der Austausch mit anderen Ländern wichtig. In Frankreich ist der 14-Jährigen aufgefallen, dass der Glaube in den Schulen keine Rolle spielt und deswegen auch keine Schülerinnen mit Kopftüchern zu sehen sind. Anna Thormählen (15) erklärte, dass ihr der Europakurs am Georg-Büchner-Gymnasium sehr viel gebracht hat: „Ich habe eine neue Denkweise gewonnen, bin jetzt sicherer in der Argumentation.“

Der frühere GBG-Schüler Jan Günther ist heute Vorsitzender des Schulausschusses. Zur aktuellen Lage in der Ukraine erklärte er: „Wir müssen wehrhaft für unsere Werte einstehen.“ Justus Schlösser, der ebenfalls das Georg-Büchner-Gymnasium besucht hat und Jura studiert, fühlt sich der SPD und den Gewerkschaften verbunden: Er wünscht sich eine bessere Unterstützung der Gewerkschaften, damit sie als starke Gemeinschaft auftreten können.

Beeindruckend war die Präsentation der vier weiterführenden Schulen unter der Überschrift „Für Europa: Erklärung der Kaarster Jugend.“ Für die Gesamtschüler stand die Wahrung des Friedens ganz oben auf der Agenda. Die Realschüler erzählten von ihrer Vergangenheit als Migranten und darüber, wie mitfühlend heute Schüler aus der Ukraine aufgenommen und fast schon umsorgt werden. Das Albert-Einstein-Gymnasium ruft dazu auf, in Anlehnung an Willy-Brandts „Mehr Demokratie wagen“, mehr Europa zu wagen. Im Georg-Büchner-Gymnasium hatte man sich Gedanken gemacht, warum es immer irgendwo Krieg gibt. Dem Wunsch einiger Weniger, Macht über andere auszuüben, steht der weit verbreitete Wunsch nach anhaltendem Frieden.

Künstler Burkhard Siemsen erklärte seine Europastele mitten im Kreisverkehr nach Büttgen. Und als Geschenk versprach er dem Georg-Büchner-Gymnasium, ihm das Modell für diese monumentale Arbeit zu überlassen. In zwei Jahren wird das Vorster Gymnasium 50 Jahre alt. Im Raum steht die Idee, dass Schüler gemeinsam mit Siemsen aus diesem Anlass ein Kunstwerk kreieren.

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