Einrichtung in Kaarst Künstlerinnen stellen im Johanniter-Zentrum aus
Kaarst · Die Bewohner des Johanniter-Zentrums hatten am Samstag eine kleine Abwechslung: Da wurde nach langer Zeit mal wieder eine Ausstellung eröffnet mit Bildern von Gerda Hadey, Marlis Intze, Karin Laach und Heidi Lange.
Die Damen im fortgeschrittenen Alter malen einfach, weil ihnen das kreative Tun Freude bereitet. Das ist eine Behauptung, die Künstlerinnen wohl höchst selten über die Lippen kommt: „Ich kann gar nicht malen“, hatte Heidi Lange zu verstehen gegeben. Ihr Hundebild auf dem Plakat, das für die Ausstellung wirbt, scheint ihr Recht zu geben. Aber die übrigen Bilder sind von einer Qualität, wie sie längst nicht jeder Hobbykünstler hinbekommt.
Gerda Hadey ist diesbezüglich über jedem Zweifel erhaben. Die 81-Jährige malt seit frühester Kindheit. Sie ist in der DDR aufgewachsen und hat jede freie Stelle der Tageszeitung bemalt. Jetzt greift sie zur Pastellkreide, die kleine Korrekturen während des Malprozesses zulässt. Menschen sind ihre Lieblingsmotive. Oft sind es Frauen in tollen Kleidern aus einer längst vergangenen Epoche, Frauen mit einem Sehnsuchtsblick, Frauen, die Erinnerungen wachrufen. Aber Gerda Haday lässt sich auch vom Hier und Jetzt inspirieren.
Karin Lach gehört wie alle vier Frauen der Künstlerinnen-Gruppe der evangelischen Kirchengemeinde in Holzbüttgen, die seit 2008 besteht, an. Ihr Ehrgeiz spiegelt sich in ihren Aquarellen wider. Es sind zarte Aquarelle mit Impressionen zumeist von Landschaften, wo Harmonie zu herrschen scheint.
Marlis Intze musste sich aufgrund eines Sturzes von ihrem Mann vertreten lassen. Sie malt gerne nach Vorlagen. So entstanden auch Bilder von Fenstern von Marc Chagall, zwei davon sind jetzt in der Ausstellung neben etlichen anderen gelungenen Bildern zu sehen.
Andreas Vollmert, Quartiersmanager und Moderator, machte die Vernissage zu einer launigen Angelegenheit. Eine Kostprobe im Zusammenhang mit der an der Hüfte verletzten Marlies Intze: „Man kann auch ohne Hüfte malen, aber mit ist schöner.“
